Samstag, 6. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 3,3-6a



Heiligende Hoffnung

Gedanken: Das Versprechen seines Erscheinens erfüllt die Gläubigen nicht mit Besorgnis, sondern mit Zuversicht. Und in dieser Vorfreude sind sie bemüht, sich von allem Unrecht (ανομία, anomia), also von aller Gesetzlosigkeit), aller Übertretung des Doppelgebotes der Liebe fernzuhalten. Sie wollen mit Christus verbunden sein; nicht nur in der Lehre, der Gemeinschaft untereinander, dem Abendmahl und im Gebet, sondern vor allem im Glauben, der „in der Liebe tätig“ wird. (Gal 5,6)

Denn das Gegenteil davon wäre Sünde, die Johannes so definiert: Rebellion gegen Gott; Aufstand gegen Seine Autorität; der Versuch, parallel zu dem Seinem, einen zweiten Autoritäts-Bereich zu etablieren, in welchem meine eigenen Definitionen von Gut und Böse gelten, die natürlich so gestaltet sind, dass ich mich nicht ändern muss; nicht umkehren muss.

Diese Haltung jedoch - dieses Selbst-definieren-wollen, dieser Glaube, dass alle eigenen Haltungen und Handlungen in Ordnung sind, obwohl sie Gottes Geboten widersprechen, dieses Nicht-umkehren-wollen - konterkariert das Werk Christi, der ja eben dazu gekommen ist, uns aus unseren Sünden zu erlösen.

Christus war, wie er selbst bezeugte, ohne jede Sünde (Joh 8,46). Und er möchte, dass wir mit unserem ganzen Wesen - mit unserem Denken, unserem Fühlen und unserem Handeln - mit ihm verbunden bleiben. Eben diese Einheit aber macht es unmöglich, gedankenlos, ja gewohnheitsmäßig zu sündigen; in einem von anhaltender und reueloser Sünde gezeichneten Leben stecken zu bleiben.


O-Ton: „3 Alle, die das voller Zuversicht von ihm erwarten, halten sich von allem Unrecht fern, so wie Christus es getan hat.

4 Wer sündigt, lehnt sich gegen Gott auf, denn Sünde ist nichts anderes als Auflehnung gegen Gott.

5 Ihr wisst doch, dass Christus auf die Erde gekommen ist, um die Sünden der Menschen wegzuschaffen. In ihm gibt es keine Spur von Sünde.

6 Wer mit ihm verbunden bleibt, sündigt nicht mehr.“

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