Dienstag, 23. April 2019

Mein Gott, warum?!

„Mein Gott, warum?!“ (Jona, Kapitel 4)



Einleitung


Als ich noch ganz klein war – ich denke, ich darf die Geschichte erzählen, sie wurde schon oft erzählt – hatte mein kleiner Bruder öfters mal ziemliche Tobsuchtsanfälle. Er hat dann gebrüllt, was das Zeug hält und ist puterrot im Gesicht geworden. Ich weiß nicht sicher warum. Aber wahrscheinlich, weil er nicht gekriegt hat, was er wollte. Einmal war es dann ganz schlimm: er hat so gebrüllt, dass er nicht nur puterrot geworden ist, sondern so, dass er sprichwörtlich keine Luft mehr gekriegt hat. Meine Mutter war in Panik: sie hatte Angst: „Das Kind erstickt!“

Zum Glück war an diesem Tag meine „Trierer Oma“ da. Die Trierer Oma war eine schwarz gekleidete, ernste und sehr strenge Oma. Sie hatte schon ein gutes Herz. Aber sie war eben streng. Sehr streng. Wir hatten alle großen Respekt vor ihr. Die „Trierer Oma“ sagte dann – völlig ruhig und souverän – zu meiner Mutter so was Ähnliches, wie: „Nun beruhige Dich mal! Das ist doch nicht schlimm. Das macht man so!!“ Und dann packte sie meinen kleinen Bruder am Hosenboden, schleppte ihn ins Badezimmer, stellte ihn – immer noch nach Luft schnappend – in die Badewanne und drehte das kalte Wasser auf! Der Rest ist Geschichte: Mein Bruder tat, bibbernd vor Kälte, einen Riesen-Schnaufer - und alles war wieder in Ordnung. Ich bin nicht sicher, aber ich glaube später hat mein Bruder nie wieder so gebrüllt...


Übersicht


Was diese Geschichte mit unserem heutigen Predigt-Text zu tun hat und mit uns und unserem Wesen – mit unserem Kernproblem – und was sie zu tun hat mit und Gottes Wesen und Werk – das werden wir im Folgenden sehen: Wir werden sehen, dass Gott zu begegnen sehr anders sein kann – sehr überraschend.

Struktur
 - Unser Text
 - Unser Text im Kontext
 - Das Problem
 - Die Wahrheit - Die Lösung

 - Am Schluss: Eine Frage an Dein Herz


Unser Text (Jona 4)

Das aber verdross Jona sehr, und er ward zornig und betete zum HERRN und sprach: Ach, HERR, das ist's ja, was ich dachte, als ich noch in meinem Lande war. Deshalb wollte ich ja nach Tarsis fliehen; denn ich wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen. So nimm nun, HERR, meine Seele von mir; denn ich möchte lieber tot sein als leben. Aber der HERR sprach: Meinst du, dass du mit Recht zürnst? Und Jona ging zur Stadt hinaus und ließ sich östlich der Stadt nieder und machte sich dort eine Hütte; darunter setzte er sich in den Schatten, bis er sähe, was der Stadt widerfahren würde. Gott der HERR aber ließ einen Rizinus wachsen; der wuchs über Jona, dass er Schatten gab seinem Haupt und ihn errettete von seinem Übel. Und Jona freute sich sehr über den Rizinus. Aber am Morgen, als die Morgenröte anbrach, ließ Gott einen Wurm kommen; der stach den Rizinus, dass er verdorrte. Als aber die Sonne aufgegangen war, ließ Gott einen heißen Ostwind kommen, und die Sonne stach Jona auf den Kopf, dass er matt wurde. Da wünschte er sich den Tod und sprach: Ich möchte lieber tot sein als leben. Da sprach Gott zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst um des Rizinus willen? Und er sprach: Mit Recht zürne ich bis an den Tod. Und der HERR sprach: Dich jammert der Rizinus, um den du dich nicht gemüht hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, der in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen sind, die nicht wissen, was rechts oder links ist, dazu auch viele Tiere?


Unser Text im Kontext


Vers 11 „Ninive, eine große Stadt, in der mehr als hundertzwanzigtausend Menschen sind.“

Mal kurz für die Neutestamentler unter uns – eine kurze Übersicht über die vorangehende Geschichte: 
  • Jona 1: Jona kriegt von Gott den Auftrag, der Stadt Nivie eine Gerichtspredigt zu verpassen. Jona haut ab und versucht mit einem Schiff ans Ende der Welt zu segeln. Gott ließ einen Orkan aufziehen und letztendlich schmissen die Seeleute den guten Jona über Bord.
  • Jona 2: Ein großer Fisch verschluckt Jona für 3 Tage und Jona kriegt Panik. Er erlebt im Fisch eine Art Bekehrung und ist jetzt willens, nach Ninive zu gehen.
  • Jona 3: Jona geht, wie von Gott gewünscht, nach Ninive und hält seine Gerichtspredigt. Und siehe da: die Niniveïten kehren um zu Gott – und Gott bestrafte sie nicht.
  • Und jetzt kommt unser Kapitel: Jona 4.



Unverständnis

Und Jona ist STOCKSAUER! Aber sowas von! Ich habe ehrlich gesagt – bis zu dieser Predigt – nie verstanden, warum der Jona sich so aufgeregt hat. Warum er abgehauen ist. Und vor allem, warum er so eine komische Antwort gibt: „Deshalb wollte ich ja nach Tarsis fliehen; denn ich wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen.“

Er haut ab, weil Gott gnädig ist? Ich hätte verstanden, wenn er gesagt hätte. „Deshalb wollte ich ja nach Tarsis fliehen; weil ich keinen Bock hatte, denn ich wusste, dass du ein harter Richter bist und zornig und von großer Macht und kannst die Sünde nicht ausstehen. Und ich hatte einfach keine Lust so eine schreckliche Strafpredigt zu halten.“ (Vers 2)

Auch habe ich nie verstanden, warum es im Text heißt: „Und Jona ging zur Stadt hinaus und ließ sich östlich der Stadt nieder und machte sich dort eine Hütte; darunter setzte er sich in den Schatten, bis er sähe, was der Stadt widerfahren würde.“ (Vers 5)


Ein Licht aufgegangen

Erst bei der Vorbereitung der Predigt ist mir dann ein Licht aufgegangen: Ich hatte echt schon einige Kommentare durchgelesen – aber immer noch nicht rausgefunden, warum Jona sich so aufregt. Und dann kam ein Hinweis von Ron – einem meiner besten Freunde – und danach: 

„Wer suchet der Findet!“ „Zack!“ www.bibelkommentare.de – Ninive war die Stand der Assyrer. Der damaligen Erzfeinde der Israeliten. Die Stadt aus der der König Sanherib kam, der das Volk Israel aufs bitterste verspottete. Ein Typ voller Hochmut und Spott. Der Prophet Nahum sagte über Ninive: „Weh der mörderischen Stadt, die voll Lügen und Räuberei ist und von ihrem Rauben nicht lassen will!“ (Nah 3,1). Eine Stadt voller Lügner, Räuber und Mörder. Eine Stadt voller Feinde. 

Und Jona, das lesen wir ja, ist überzeugt von Gottes Gnade! ER weiß, dass Gott „gnädig“ ist „barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt“ sich „des Übels gereuen“. Alles klar? Jona will nicht, dass die Stadt sich bekehrt! Er will, dass Gott ihnen anständig eine verpasst! Jona will Rache!


Das Problem


V3 „So nimm nun, HERR, meine Seele von mir; ich möchte lieber tot sein als leben.“

Jona ist sauer

Jona war also stinksauer, dass Gott den Niniveïten keine verpasst hatte. Darum heißt es im Text: „Und Jona ging zur Stadt hinaus und ließ sich östlich der Stadt nieder und machte sich dort eine Hütte; darunter setzte er sich in den Schatten, bis er sähe, was der Stadt widerfahren würde.“  ----  Irgendwie hatte er wohl immer noch die Hoffnung, dass Gott es sich anders überlegt und die Niniveïten doch noch für ihre Greueltaten bestraft. ---- Und mal ehrlich: irgendwie konnte ich Jona da verstehen.


Emotionen

So schaut die Welt aus, wenn man vom Baum der Erkenntnis gegessen hat. Wenn man selber definieren kann, was Gut und Böse ist:  Wir sind im Recht. Und Gott ist im Unrecht! Da gibt es nichts zu rütteln. Nichts zu diskutieren!

Und diese innere Spannung macht etwas mit unseren Emotionen: Jona ist am Ende. Was er erlebt ist eine Achterbahn der Gefühle: Erst heißt es „Das aber verdross Jona sehr, und er ward zornig“ – und dann wieder „Und Jona freute sich sehr“ – und dann wieder „dass er matt wurde“. Rauf und runter. Das hält kein Mensch aus.

Und bitte glaubt mir: Ich nehme das sehr ernst, was hier im Text steht:  Jona hat Depressionen und Todessehnsucht. Und das sagt er auch: „So nimm nun, HERR, meine Seele von mir; denn ich möchte lieber tot sein als leben.“  (gewöhnlich ein nicht zu ignorierendes Signal für einen Selbstmörder – je konkreter, desto schlimmer!)

Eigenes Zeugnis!! Depression / Schlaflosigkeit / Angstzustände / Panikattacken / Todessehnsucht (kann sich keiner vorstellen, der es nicht erlebt hat!) Aufruf: wenn Du im Finstern steckst: gib nicht auf – und wenn es Jahrzehnte dauert! „Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und habt gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.“ (Jak 5,11)


Unsere subjektive Sicht auf die Zumutungen Gottes

So, wie wir die Dinge sehen, sind wir im Recht – und Gott ist im Unrecht. Auch Hiob formuliert das so: „So merkt doch endlich, dass Gott mir Unrecht getan hat ...“ (Hi 19,6). Ja, er setzt noch einen drauf und sagt: Hi 23,3-7 3 „Ach dass ich wüsste, wie ich ihn finden und zu seiner Stätte kommen könnte! So würde ich ihm das Recht darlegen und meinen Mund mit Beweisen füllen und erfahren die Reden, die er mir antworten, und vernehmen, was er mir sagen würde. Würde er mit großer Macht mit mir rechten? Nein, er selbst würde achthaben auf mich. Dort würde ein Redlicher mit ihm rechten, und für immer würde ich entrinnen meinem Richter! „Er selbst würde achthaben!“ Merkt ihr was? Der Allmächtige sitzt auf der Anklagebank und wird ganz kleinlaut, als der gerechte Hiob ihn zurechtweist. So stellen wir uns das vor!


Der Baum der Erkenntnis

Und Hiob ist nicht allein! Auch Jona hat vom Baum der Erkenntnis gegessen: Auch Er glaubt, dass der selbst die Weisheit mit Löffeln gefressen hätte: Er allein weiß, was Gut und Böse ist – Er allein hat die richtige Definition!  Wir erinnern uns an die Verführung der Schlange im Paradies: „Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.“ (1Mo 3,5) ---- Und da ist es natürlich klar, wie die Antwort auf Gottes Frage ausfallen muss: „Da sprach Gott zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst um des Rizinus willen? Und er sprach: Mit Recht zürne ich bis an den Tod.“ (2x) ---- So sind wir! Wir fühlen uns Gott gegenüber im Recht – und sind absolut sicher, wir wüssten, wo‘s lang geht – wenn Gott nur unseren Rat annehmen wollte!


Martin Luther

Martin Luther hat zu unserer Überzeugung, Gott in Seiner Regierung des Universums beraten zu können, folgendes zu sagen: „Lasset uns die Ordnung, die Gott in Regierung seiner Heiligen pflegt zu halten, lernen. Ich habe mich auch Öfters unterstanden, unserm Herrn Gott gewisse Weise vorzuschreiben, deren er sich bedienen sollte in Regierung entweder seiner Kirche oder anderer Dinge. Ach Herr, ich wollte gern, daß dies nach der Ordnung möchte geschehen und daß es einen solchen Ausgang möchte gewinnen. Aber Gott tat dem, das ich gebeten hatte, gerade zuwider. Da gedachte ich zum selben Mal: Nun, es ist ja gleichwohl mein Rat nicht wider Gottes Ehre, sondern wird sehr nütz sein, daß dadurch der Name Gottes geheiligt, sein Reich gesammelt und gemehrt werde usw.‚ in Summa: es ist ja ein schöner Rat und wohl bedacht; aber Gott hat ohne Zweifel solcher Weisheit gelacht und gesagt: Wohlan, ich weiß wohl, daß du ein verständiger, gelehrter Mann bist; aber ich habe den Brauch nie gehabt, daß mich Petrus oder Doktor Martinus oder wer es auch sein möchte, unterrichten, regieren oder führen müsse. Ich bin nicht ein solcher Gott, der sich will lehren oder regieren lassen, sondern der da pflegt andere zu führen, zu regieren und zu lehren.“


Die Wahrheit


Vers 10 „Dich jammert der Rizinus, um den du dich nicht gemüht hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, der in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb.“


Die Dinge, die uns bewegen

Ich weiß nicht, welche Dinge Euch bewegen. Wo ihr an Gott scheitert. Wo ihr im Clinch mit Ihm liegt. Ihr wisst es. Und Gott weiß es. 
  • Vielleicht ist es eine chronische Krankheit
  • Vielleicht ist es ein negativer Bescheid
  • Vielleicht ist es ein verstockter Ehepartner
  • Vielleicht ist es ein unerfüllter Herzenswunsch
  • Vielleicht ist es der Verlust eines geliebten Menschen
  • Vielleicht ist es eine langanhaltende geistliche Dunkelheit 
  • Vielleicht ist es das unerträgliche, herzzerreißende Schweigen Gottes
Ich weiß es nicht. Gott weiß es! 

Die Wahrheit – über unser Wesen und Gottes Wesen – über unser Handeln und Gottes Handeln ist eine doppelte: Wir sind trotzig und verzagt – wir rebellieren und fürchten uns. Und Gott ist souverän und gut – Er ist HERR und Heiland – ER ist gnädig und vergibt. (2x)


Unser Trotz und unsere Angst

Wir sind trotzig und verbohrt. Und wir sind im Unrecht! In Vers 10 sagt Gott zu Jona: „Dich jammert der Rizinus, um den du dich nicht gemüht hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, der in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb“: Wir maßen uns ein Recht an auf Dinge, auf die wir kein Anrecht haben; Dinge die uns geschenkt wurden.

Ich bete, wir könnten begreifen: Es ist alles Gnade! – Es ist alles ist Geschenk: unser Leben, unser Glück, unsere Gesundheit, unsere Lieben, ja selbst unsere Körper – sie gehören uns nicht! „Oder wisst ihr nicht, dass [...] ihr nicht euch selbst gehört?“ (1Kor 6,19). Und doch ist es so, wie Gott schon zu Jeremia sagte: „Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?“ (Jer 17,9). Wir sind wie kleine Kinder: dickköpfig bis der Arzt kommt – und haben Angst im Dunkeln.


Gottes Souveränität 

Gott aber ist Souverän. Ihm zu begegnen kann ganz anders sein, als wir es uns vorgestellt haben. GANZ ANDERS: Sein Wille ist unverrückbar und Sein Plan ist unumstößlich. ER allein ist allmächtig. Und Gottes Allmacht und Souveränität alleine und für sich genommen können einen zur Verzweiflung treiben. An Gottes Willen können wir (wenn wir es falsch anstellen) scheitern und zerschellen. Hiob hat das so gesagt: „Doch er hat's beschlossen, wer will ihm wehren? Und er macht's, wie er will. Ja, er wird vollenden, was mir bestimmt ist, und hat noch mehr derart im Sinn. Darum erschrecke ich vor seinem Angesicht, und wenn ich darüber nachdenke, so fürchte ich mich vor ihm. Gott ist's, der mein Herz mutlos gemacht, und der Allmächtige, der mich erschreckt hat; denn nicht der Finsternis wegen muss ich schweigen, und nicht, weil Dunkel mein Angesicht deckt.“ (Hi 23,13-17)


Gottes Gutheit: Gerechtigkeit und Güte

Doch Gott ist nicht alleine allmächtig. ER ist herrlich! Wisst ihr, was das heißt „herrlich“? Es heißt: Wunderbar. Schön. Prächtig. Und wisst ihr warum? Weil ER GUT ist. Zutiefst gut. Zuallertiefst. ER selbst ist der Ursprung alles Guten. Ja, ER selbst ist die Definition und das Vorbild von allem, was wir „gut“ nennen. ER ist absolut gut. Und Er ist absolut gerecht! 

Gegen Ende seiner Leidensgeschichte hört Hiob aus dem Munde von Elihu diese Worte – und die möchte ich heute in Dein Herz sprechen – ich bitte Dich: „Hör gut zu!“: „Ohne Zweifel, Gott tut niemals Unrecht, und der Allmächtige beugt das Recht nicht.“ (2x) (Hi 34,12). Vielmehr ist dies wahr: „Du aber, Herr, Gott, bist barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue.“ (2x) (Ps 86,15)


Die Lösung


Vers 2 „ich wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen."

Die Lösung liegt nicht darin, dass Gott von seinem Irrtum umkehrt – die Lösung liegt darin, dass wir umkehren. Gott ist unveränderlich gut – Er kennt Dich – und er hat Dich lieb!


Gottes unveränderliche Güte

Gott ist unveränderlich gut. Er kann gar nicht sündigen. ER ist die Liebe! ER ist das Licht unseres Lebens! Von IHM allein heißt es zu Recht: “Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis.“ (Jak 1,17). 

Auch Hiob hat das am Ende erkannt.  Erst war es noch Elihu, der ihm zurufen musste:  “Siehe, Gott ist mächtig und verwirft niemand; er ist mächtig an Kraft des Herzens.“ (Hi 36,5). Dann aber – nachdem ER dem Allmächtigen begegnet ist – kann Hiob es selber sagen: „Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen.“ (Hi 42,5)


Gott kennt Dich 

Gott kennt Dich ganz genau. Er „versteht Deine Gedanken von ferne“ (Ps 139,2). „Er weiß, was für ein Gebilde Du bist; er gedenkt daran, dass Du Staub bist.“ (Ps 103,14) Er kennt Deinen Trotz und Deine Dickköpfigkeit – Deine Sturheit und Deinen Eigensinn.  Er weiß um Deine Angst – Deine Traurigkeit – Deine Depression und Deine Dunkelheit


Gott hat Dich lieb

Und trotzdem ist es so: ER LIEBT DICH!! „Er selbst, der Vater, hat euch lieb“ schreibt Johannes (Joh 16,27). Mag sein, Du kannst es nicht fühlen – ich kann es auch oft nicht fühlen – aber es ist WAHR: GOTT SELBST „war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selber und rechnete uns unsere Sünden nicht zu“ (2Kor 5,19)


Und wir haben ein Vorbild – das größte, dass es gibt: JESUS. 

Schau auf Christus, der Dir auf diesem Weg der Demut vorangegangen ist. Von Ihm heißt es: „Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!“ (Mt 26,39)


Du kannst ihm vertrauen – zu 100%

Und weil Gott gut ist – absolut – ohne Abstriche – unveränderlich gut! – kannst Du ihm zu 100% vertrauen. ER kennt Deinen Schmerz – und ER sagt Dir durch Petrus zu „Alle Deine Sorge werfe auf mich; ich sorge für Dich!“ (1Petr 5,7)


Wir können umkehren – anstatt an Gott zu zerschellen

Und Du kannst – weil Du IHM vertrauen kannst – umkehren: von Deiner Rebellion, von Deiner Dickköpfigkeit, von Deiner Bitterkeit, von Deinem Stolz. „Alle aber miteinander bekleidet euch mit Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.“ (1Petr 5,5-6)

Genau darum geht es, wenn wir Gott begegnen: IHN zu erkennen als der ER ist: GOTT - barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue.“ (Ps 86,15) Und dass wir uns IHM – WEIL Er Gott ist - in Demut und im Glauben anvertrauen.

Darum habe ich zum Ende meiner Predigt nur noch eine Frage an Dich –  


Eine Frage an Dein Herz


Was willst Du in Gottes Hände legen - im Vertrauen auf Seine unveränderliche Güte?

„Befiehl dem HERRN deine Wege 
und hoffe auf ihn, 
er wird's wohlmachen.“ 

(Ps 37,5)