Montag, 4. März 2019

Das Gleichgewicht der Werte

Ich kann in Gottes Welt nicht einfach einen Wert gegen einen anderen ausspielen, ohne, dass das Gute dabei „abstürzt“; z.B. kann ich nicht (als fiktives Beispiel) den Wert der Freiheit eines Menschen (oder einer Gruppe von Menschen) gegen den Wert der Sicherheit eines Menschen (oder einer anderen Gruppe von Menschen) einseitig durchsetzen.
Beide Werte sind wichtig. Beide haben ihren rechten Platz in Gottes Welt. Denn: Ohne alle Freiheit wäre die Welt ein Gefängnis. Ohne Sicherheit aber wäre sie ein Schlachtfeld. Es kann also niemals um den Sieg eines Wertes gegen einen anderen gehen, sondern es geht um ein dynamisches Gleichgewicht; siehe auch Jesu Antwort auf einen solchen Werte-Konflikt in Mt 22:15-22.
Zur Vertiefung des Verständnisses vom Wertekonflikt und vom Gleichgewicht der Werte und auch überhaupt empfehle ich dringend eines der besten Bücher, die ich diesbezüglich jemals gelesen habe: „Der Klang“ (von Martin Schleske, einem der besten Geigenbauer der Neuzeit)

Glückseligkeit als höchstes Gut?!

Aristoteles hatte in seiner Nikomachischen Ethik unrecht, als er die Glückseligkeit zum höchsten Gut erhob. 

Das höchste Gut ist und bleibt die Ehre Gottes, die sich im liebenden Handeln des nach Seinem Bilde geschaffenen Menschen wiederspiegelt und manifestiert.

Setzen wir stattdessen die Glückseligkeit, so laufen wir Gefahr, dass der Hedonismus jedwede in Gottes Wesen gegründete Ethik samt ihren Werten mit fortreißt und so der Egozentrik des Menschen Tür und Tor öffnet.

(Jesaja 43,7Markus 12,29-31Genesis 1,26)