Mittwoch, 17. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 4,12-16



„Einssein mit Gott - in Liebe, Glaube und Bekenntnis“

Gedanken: Keiner von uns hat Gott je gesehen. Und doch ist, was wir über Ihn wissen, nicht Spekulation, sondern Offenbarung: wir erkennen Sein Wesen in der Fülle und Schönheit der Schöpfung, und noch viel klarer in Seinem Wort und in der Liebe Christi. 

Sein ewiger Plan und unsere Bestimmung kommen zur Vollendung, wo wir als Seine Spiegelbilder leben; wo wir einander lieben, so wie Er uns liebt; wo wir eins werden mit Ihm, der die Liebe ist.

Dass diese Einheit ganz real ist, wissen wir, weil Gott uns Seinen Geist gegeben hat: einen kindlichen Geist, der sich von Gottes Wort und durchs Gewissen führen lässt; hin zur Liebe, zur Wahrhaftigkeit und zur Heiligung.

Dass Jesus der Heiland ist, der Messias, der von Gott gesandte Retter der Welt, das kann Johannes mit Leib und Leben bezeugen, das hat er als Augenzeuge selbst gesehen und ganz persönlich miterlebt.

Und auch in diesem Zeugnis manifestiert sich die Einheit mit Gott: wer Jesus, wie es im Glaubensbekenntnis heißt, als den Sohn Gottes bekennt, der lebt in Einheit mit Gott.

So bestätigt Johannes noch einmal, was wahre Einheit mit Gott ausmacht: das öffentliche Bekenntnis und der Glaube an die Liebe Gottes, die Er uns in Christus offenbart hat; der Glaube daran, dass Er die Liebe in Person ist und uns unendlich liebt; und dass, wer liebt, in Einheit mit Ihm lebt.


O-Ton: „12 Niemand hat Gott je gesehen. Aber wenn wir einander lieben, lebt Gott in uns. Dann hat seine Liebe bei uns ihr Ziel erreicht.

13 Dass wir in Gott leben und er in uns, wissen wir, weil er uns Anteil an seinem Geist gegeben hat.

14 Wir haben es selbst gesehen und sind Zeugen dafür, dass der Vater seinen Sohn gesandt hat als den Retter der Welt.

15 Wer sich zu Jesus als dem Sohn Gottes bekennt, in dem lebt Gott und er lebt in Gott.

16 Wir jedenfalls haben erkannt und halten im Glauben daran fest, dass Gott uns liebt. Gott ist Liebe. Wer in der Liebe lebt, lebt in Gott und Gott lebt in ihm.“

Dienstag, 16. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 4,7-11



„Ebenbilder: Spiegel Seiner Liebe“

Gedanken: Mit aller Herzlichkeit lädt Johannes uns ein, einander in Liebe zu begegnen; stets das Beste füreinander im Sinn zu haben; stets das Beste für einander zu tun. Seine Begründung ist simpel: diese tätige Liebe ist das untrügliche Wahrzeichen unserer Gotteskindschaft; das glaubwürdige Zeugnis, Gott wirklich zu kennen. Nicht zu lieben ist dagegen ein Zeichen von Gottesferne, denn: Gott ist Liebe. 

Und diese Liebe, mit der Gott uns liebt, ist kein theoretisches Konzept: sie hat Ihn alles gekostet. Er hat Christus, seinen geliebten Sohn, in unsere Welt geschickt, um — aus Liebe! — die Strafe für unsere Schuld an unserer Stelle zu tragen. Durch Seinen stellvertretenden Tod am Kreuz will er uns Straffreiheit und ewiges Leben schenken. Uns, die wir nicht nach Ihm gefragt haben; uns, die wir Ihm den Rücken gekehrt haben.

Johannes beendet diesen Gedankengang so: Wenn Gott uns wirklich so sehr liebt, dass er bereit war, sein Ein und Alles für uns zu geben, dann sind auch wir — als Seine Ebenbilder! — verpflichtet, unseren Nächsten so zu lieben: nicht mit Worten und Gedanken, sondern mit unseren Herzen und Händen.


O-Ton: „7 Ihr Lieben, wir wollen einander lieben, denn die Liebe kommt von Gott! Wer liebt, hat Gott zum Vater und kennt ihn.

8 Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe.

9 Dadurch ist Gottes Liebe unter uns offenbar geworden, dass er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte. Durch ihn wollte er uns das neue Leben schenken.

10 Das Einzigartige an dieser Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns geliebt. Er hat seinen Sohn gesandt, damit er durch seinen Tod Sühne leiste für unsere Schuld.

11 Ihr Lieben, wenn Gott uns so sehr geliebt hat, dann müssen auch wir einander lieben.“

Montag, 15. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 4,3b-6



„Wes Geistes Kind bist Du?“

Gedanken: Es ist gekommen, wie es uns beigebracht wurde: der Widersacher Gottes ist längst am Werk in dieser Welt. In Person der Irrlehrer auf der Bühne — im Weltgeist dieser Zeit auch hinter den Kulissen.

Wir aber, die wir Christus bekennen, sind nicht länger Kinder dieser Welt, sondern — durch Seinen Geist, den Gott in unsere Herzen schenkt; der in uns lebt und wirkt — ganz Gottes Kinder. 

Und nur Sein Geist ist es, der nun in uns, trotz unsrer Schwachheit, alle Irrlehre überwindet. Er allein nur ist allmächtig — unendlich stärker, als der Böse, der in dieser Welt regiert.

Die Irrlehrer aber sind verwurzelt in der Welt. Sie sprechen in der Sprache dieser Welt von Dingen dieser Welt: Reichtum, Macht und Ruhm, Wohlstand, Gesundheit und Vergnügen; und die Kinder der Welt hören ihnen gedankenverloren zu.

Die Kinder Gottes jedoch sind verwurzelt in Gott und kennen Ihn: Seine Heiligkeit, Liebe und Gnade, Seine Barmherzigkeit, Güte und Treue, und hören auf Sein Wort.

Wer aber Seinen Geist nicht hat, der hört auch nicht auf Gottes Wort und ist so der Ideologie des Widersachers schutzlos ausgeliefert. 

An der Treue zu Gottes Wort scheiden sich die Geister; und daran lässt sich Gottes Geist vom Geist des Feindes unterscheiden. Wo stehst Du?


O-Ton: „3b Ihr habt gehört, dass er in die Welt kommen soll, und er ist schon da.

4 Aber ihr, meine Kinder, stammt von Gott und habt die falschen Propheten besiegt. Er, der in euch wirkt, ist mächtiger als der, der diese Welt regiert.

5 Sie stammen aus der Welt und reden die Sprache der Welt. Deshalb hört die Welt auf sie.

6 Aber wir stammen von Gott, und wer Gott kennt, hört auf uns. Wer nicht von Gott stammt, hört nicht auf uns. So können wir den Geist der Wahrheit vom Geist des Irrtums unterscheiden.“ 

Samstag, 13. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 4,1-3a



“Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“

Gedanken: Und es ist leider nicht alles wahr, was aus dem Mund mancher Prediger kommt. Darum warnt Johannes uns davor, nicht jedem zu glauben, der uns seine Lehren als Offenbarungen Gottes verkaufen will.

Vielmehr sollen wir jeden, den wir hören, anhand der Heiligen Schrift darauf hin prüfen, ob aus ihm wirklich der Heilige Geist spricht. Denn unsere Welt ist voll von falschen Propheten.

Mit Propheten (προφήτης, prophetes) bezeichnet Johannes falsche Lehrer. Das sind angeblich inspirierte Prediger, die sich in trügerischer Weise als Sprachrohr besonderer Offenbarungen Gottes ausgeben. 

Um solche zu erkennen, gibt Johannes uns einen einfachen Test mit an die Hand: Wer das Glaubensbekenntnis so meint, wie er es spricht:

„Ich glaube […] an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria […]“,

Wer also an Ihn glaubt, als unseren aus der Ewigkeit in die Welt gekommenen Gott in menschlicher Gestalt, der hat Gottes Geist. 

Wer das aber bestreitet - Seine(n) völlige Göttlichkeit und Herrschaftsanspruch, Sein(e) volle Menschlichkeit und Leiden, der spricht nicht aus Gott, sondern aus dem redet der Widersacher.


O-Ton: „1 Ihr Lieben, glaubt nicht allen, die vorgeben, Botschaften des Geistes zu verkünden! Prüft sie, ob der Geist Gottes aus ihnen redet. Denn diese Welt ist voll von falschen Propheten.

2 An folgendem Merkmal könnt ihr erkennen, ob es sich um den Geist Gottes handelt: Wer bekennt, dass Jesus Christus ein Mensch von Fleisch und Blut wurde, hat den Geist Gottes.

3 Wer das leugnet, aus dem redet nicht der Geist Gottes, sondern der Geist des Antichrist. Ihr habt gehört, dass er in die Welt kommen soll, und er ist schon da.“

Freitag, 12. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 3,21-24



Eins mit Gott - im Herzen, im Gebet und im Sein

Gedanken: Wenn unser Herz - durch das Zeugnis unserer Nächstenliebe und im Hinblick auf Gottes Liebe, Gnade und Treue trotz unserer Schwachheit - vor Ihm zur Ruhe gekommen ist, kehrt unser Gottvertrauen zurück.

Weil wir Seine Gebote halten - weil wir an Christus glauben und in der Liebe bleiben - können wir Ihn zuversichtlich um alles bitten, was in Seinem Willen liegt, und darauf vertrauen, dass Er unsere Gebete erhört.

Wer so lebt - im Glauben an Christus und in der Gottes- und Nächstenliebe - der bleibt, wie die Rebe am Weinstock, mit Gott verbunden. Dieses Wissen, dass Gott so in uns wohnt, ist uns mit Seinem Geist von Gott geschenkt.


O-Ton: „21 Ihr Lieben, wenn unser Herz uns nicht mehr anklagt, dann können wir mit Zuversicht zu Gott aufschauen.

22 Wir erhalten von ihm, worum wir bitten, weil wir seine Gebote befolgen und tun, was ihm gefällt.

23 Sein Gebot ist: Wir sollen uns zu seinem Sohn Jesus Christus bekennen[4] und einander so lieben, wie er es uns befohlen hat.

24 Wer Gottes Gebot befolgt, bleibt mit Gott verbunden und Gott mit ihm. Durch den Geist, den er uns gegeben hat, wissen wir, dass Gott in uns lebt.“

Donnerstag, 11. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 3,18-20



Wie die Liebe unser Herz zur Ruhe bringt.

Gedanken: Liebe durch Taten zu zeigen, ist die einzig wahre Art, Liebe zu zeigen. 

Nicht leere Worte, sondern Glaube, der aus Liebe handelt, ist der Beweis dafür, dass Gottes Wahrheit unser Leben prägt: 

Dass wir die Liebe, mit der Gott uns liebt, an unseren Nächsten weitergeben.

Das kann uns helfen, unser Herz vor Gott zur Ruhe zu bringen, wenn es uns - fixiert auf unsere Schwachheit und Unvollkommenheit - verklagt.

Über dem allen aber dürfen wir gewiss sein: Gott ist viel größer als unser Herz, und weiß alle Dinge. 

Er kennt nicht nur unsere Schattenseiten, Er kennt auch die Ernsthaftigkeit unserer Bemühungen. 

Vor allem aber kennt Er das vollkommene Opfer Christi, das uns von aller Schuld befreit; seine Gnade hat immer das letzte Wort.


O-Ton: „18 Meine Kinder, unsere Liebe darf nicht nur aus schönen Worten bestehen. Sie muss sich in Taten zeigen, die der Wahrheit entsprechen: der Liebe, die Gott uns erwiesen hat.

19 Daran werden wir erkennen, dass die Wahrheit Gottes unser Leben bestimmt. Damit werden wir auch unser Herz vor Gott beruhigen können,

20 wenn es uns anklagt, weil unsere Liebe doch immer Stückwerk bleibt. Denn wir dürfen wissen: Gott ist größer als unser Herz und weiß alles, er kennt unser Bemühen wie unsere Grenzen.“

Mittwoch, 10. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 3,16-17



Echte Nächstenliebe

Gedanken: „Niemand liebt mehr als einer, der sein Leben für seine Freunde opfert.“ Und genau das hat Jesus für uns getan: Er gab am Kreuz Sein Leben als Lösegeld für unsere Schuld. Im Blick auf diese unfassbare Hingabe liegt das Begreifen, was zu lieben eigentlich bedeutet.

So eine Hingabe, so eine Liebe, die bereit ist, alles einzusetzen, alles zu geben, soll auch unsere Beziehungen als Gläubige untereinander prägen; uns für einander hinzugeben; notfalls unser Leben für einander einzusetzen.

Was wäre das für eine Liebe, wenn selbst unter Gläubigen einer alles hat und es ihn doch nicht bekümmerte, dass ein anderer neben ihm Not leidet? 

Das wäre nicht nur keine Liebe, das wäre Hartherzigkeit. Ein solcher Mensch ist aus der Liebe Gottes herausgetreten und hat Gottes Liebe aus dem Herzen verloren.

O-Ton: „16 Christus gab sein Leben für uns hin; daran haben wir erkannt, was Liebe ist. Auch wir müssen deshalb unser Leben für unsere Brüder und Schwestern einsetzen.

17 Angenommen, jemand hat alles, was er in der Welt braucht. Nun sieht er seinen Bruder oder seine Schwester Not leiden, verschließt aber sein Herz vor ihnen. Wie kann da die Liebe Gottes in ihm bleiben und er in ihr?“

Dienstag, 9. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 3,11-15



Wer wird ewig leben?

Gedanken: Ob im alten Testament (5Mo 6,4-9 + 3Mo 19,18) oder im neuen (Mt 22,37-40), die Botschaft war schon immer die gleiche: liebe Gott und liebe deinen Nächsten.

Doch wie schon Kain seinen Bruder Abel aus Neid erschlagen und damit bewiesen hat, wes Geistes Kind er ist, so hasst auch die Welt die Christen: Weil ihr deren Liebe zu Ethik und Moral ein Dorn im Auge ist; weil in deren Licht ihre Unmoral offenbar wird. Diese Ablehnung sollte uns als Christen nicht überraschen.

Als Christen dürfen wir vielmehr wissen — und zwar aufgrund der Liebe, mit der Gott uns am Kreuz geliebt hat und die Er uns ins Herz gegossen hat und mit der wir Ihn und unsere „Geschwister im Glauben“ zurück lieben können — dass uns von Gott das ewige Leben bereits geschenkt ist.

Wer von dieser Liebe zu Gott und dem Nächsten jedoch nichts weiß — nicht in ihr lebt — bleibt tot. Gott ist die Liebe und das ewige Leben. Außerhalb dieser Liebe — im Hass oder gar Mord — kann es also kein ewiges Leben geben.


O-Ton: „11 Die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, lautet: Wir sollen einander lieben!

12 Wir sollen nicht sein wie Kain, der vom Teufel stammte und seinen Bruder ermordete. Warum hat er ihn ermordet? Weil seine eigenen Taten schlecht waren, aber die seines Bruders gut.

13 Wundert euch also nicht, meine Brüder und Schwestern, wenn die Welt euch hasst.

14 Wir wissen, dass wir den Tod hinter uns gelassen und das unvergängliche Leben erreicht haben. Wir erkennen es daran, dass wir unsere Glaubensgeschwister lieben. Wer dagegen nicht liebt, bleibt im Tod.

15 Wer seinen Bruder oder seine Schwester hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst, dass in keinem Mörder ewiges Leben sein und bleiben kann.“

Montag, 8. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 3,6b-10



Wes Geistes Kind sind wir?

Gedanken: Nachdem Johannes die Herzenshaltung aufrichtiger Christen skizziert hat, die ihr Leben im Vertrauen auf Gott, in der Liebe und damit in Christus bleiben, zeichnet er nun das erschreckende Bild derer, die die Gnade Gottes in den Wind schlagen:

Es sind Menschen, die den Glauben an Gott spöttisch belächeln, die das Licht der Liebe Jesu nie gespürt haben; die von der Wärme Seiner Gnade im Herzen nie berührt wurden; Sie kennen Ihn nicht.

Johannes warnt auch vor Verführern: Irrlehrern, die Gottes Wort und Sein Gericht belächeln; behaupten, man könne gleichzeitig Christ sein, Gottes Gebote ignorieren und in Sünde leben. 

Dem stellt er die Tatsache gegenüber, dass nur der durch Christus Gerechte - gewirkt durch den Geist Gottes in ihm - auch recht tut und so in Gottes Gericht wird bestehen können.

Wessen Lebensstil dagegen fortlaufend von Sünde geprägt ist - von Gottlosigkeit, Lieblosigkeit und Genusssucht - zeigt so nur an, wes Geistes Kind er wirklich ist.

Wer so lebt, folgt dem Geist von Gottes Widersacher; dem ersten, der in Sünde fiel. Es zählen Fakten, nicht Worte. Und auch gibt es kein Niemandsland. Ich bin entweder Gott ergeben oder dem Feind.

Genau dieses Werk Satans jedoch, die Verführung des Menschen zur Sünde, kam Jesus zu zerstören: um uns zu befreien von unserer Gottlosigkeit und Lieblosigkeit.

Wer wirklich Gottes Kind geworden ist, der kann gar nicht dauerhaft in einem Lebensstil der Sünde verharren, denn der Geist Gottes in ihm und sein Gewissen drängen dagegen.

An unserem Lebensstil wird also klar, wes Geistes Kind wir sind.


O-Ton: „6b Wer aber sündigt, hat ihn nie gesehen und kennt ihn nicht.

7 Lasst euch von niemand irreführen, meine Kinder! Wer das Rechte tut, kann wie Christus vor dem Urteil Gottes bestehen.

8 Wer sündigt, stammt vom Teufel, denn der Teufel hat von Anfang an gesündigt. Der Sohn Gottes aber ist auf die Erde gekommen, um die Werke des Teufels zu zerstören.

9 Wer Gott zum Vater hat, sündigt nicht, weil das Erbgut seines Vaters in ihm wirkt. Ein solcher Mensch kann gar nicht sündigen, weil er von Gott stammt.

10 Aber wer Unrecht tut oder seinen Bruder und seine Schwester nicht liebt, stammt nicht von Gott. Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels zu erkennen.“

Samstag, 6. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 3,3-6a



Heiligende Hoffnung

Gedanken: Das Versprechen seines Erscheinens erfüllt die Gläubigen nicht mit Besorgnis, sondern mit Zuversicht. Und in dieser Vorfreude sind sie bemüht, sich von allem Unrecht (ανομία, anomia), also von aller Gesetzlosigkeit), aller Übertretung des Doppelgebotes der Liebe fernzuhalten. Sie wollen mit Christus verbunden sein; nicht nur in der Lehre, der Gemeinschaft untereinander, dem Abendmahl und im Gebet, sondern vor allem im Glauben, der „in der Liebe tätig“ wird. (Gal 5,6)

Denn das Gegenteil davon wäre Sünde, die Johannes so definiert: Rebellion gegen Gott; Aufstand gegen Seine Autorität; der Versuch, parallel zu dem Seinem, einen zweiten Autoritäts-Bereich zu etablieren, in welchem meine eigenen Definitionen von Gut und Böse gelten, die natürlich so gestaltet sind, dass ich mich nicht ändern muss; nicht umkehren muss.

Diese Haltung jedoch - dieses Selbst-definieren-wollen, dieser Glaube, dass alle eigenen Haltungen und Handlungen in Ordnung sind, obwohl sie Gottes Geboten widersprechen, dieses Nicht-umkehren-wollen - konterkariert das Werk Christi, der ja eben dazu gekommen ist, uns aus unseren Sünden zu erlösen.

Christus war, wie er selbst bezeugte, ohne jede Sünde (Joh 8,46). Und er möchte, dass wir mit unserem ganzen Wesen - mit unserem Denken, unserem Fühlen und unserem Handeln - mit ihm verbunden bleiben. Eben diese Einheit aber macht es unmöglich, gedankenlos, ja gewohnheitsmäßig zu sündigen; in einem von anhaltender und reueloser Sünde gezeichneten Leben stecken zu bleiben.


O-Ton: „3 Alle, die das voller Zuversicht von ihm erwarten, halten sich von allem Unrecht fern, so wie Christus es getan hat.

4 Wer sündigt, lehnt sich gegen Gott auf, denn Sünde ist nichts anderes als Auflehnung gegen Gott.

5 Ihr wisst doch, dass Christus auf die Erde gekommen ist, um die Sünden der Menschen wegzuschaffen. In ihm gibt es keine Spur von Sünde.

6 Wer mit ihm verbunden bleibt, sündigt nicht mehr.“

Freitag, 5. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 3,1+2



Gedanken: „Als Gottes Kinder erwartet uns eine so unfassbar herrliche Zukunft, dass es uns aus den Schuhen blasen wird.“ (M. Marc Keeneman)

So oft verlieren wir über dem Alltäglichen, dem Profanen, über dem Leben in dieser zerbrochenen Welt das Wesentliche aus dem Blick: Gottes unaussprechlich große Liebe zu uns.

Entgegen unserer Rebellion, entgegen unserer Eigenwilligkeit und Sünde, trotz aller Ablehnung und Feindschaft, die wir gegen Ihn in unseren Herzen tragen, hat Er unsere Schuld auf Sich geladen und uns als Seine Kinder adoptiert.

Oft können wir das gar nicht fassen. Wir kennen unser Herz und unser Leben, all die Unzulänglichkeiten und verborgenen Sünden, so dass wir‘s kaum noch glauben können. Darum wiederholt Johannes es noch einmal: „Wir sind es wirklich: Gottes Kinder!“

Und dass das wahr ist, erleben wir täglich in der Befremdung, mit der uns die Welt und die Menschen darin begegnen: sie wissen nichts von Gott und Seiner Liebe und so verstehen sie auch nicht, was uns bewegt; wir wirken wie Spinner auf sie.

Doch dieser Schmerz ist ein Geringes im Vergleich mit der Herrlichkeit, die uns im Himmel noch erwartet. Was heute noch unsichtbar ist, wird dann Realität und für alle offenbar sein: unsere Ebenbildlichkeit mit Gott. Und wir werden Ihn dort sehen — endlich! — von Angesicht zu Angesicht.


O-Ton: „1 Seht doch, wie sehr uns der Vater geliebt hat! Seine Liebe ist so groß, dass er uns seine Kinder nennt. Und wir sind es wirklich: Gottes Kinder! Deshalb kennt uns die Welt nicht; sie hat ja auch ihn nicht erkannt.

2 Ihr Lieben, wir sind schon Kinder Gottes. Was wir einmal sein werden, ist jetzt noch nicht sichtbar. Aber wir wissen, wenn es offenbar wird, werden wir Gott ähnlich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er wirklich ist.“

Donnerstag, 4. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,28+29



Gedanken: Noch einmal mahnt Johannes seine Gemeinde — und mit ihr, uns — mit Christus (in der Nachfolge, im Glauben und in der Liebe, im Bibellesen, in der Gemeinschaft, im Abendmahl und im Gebet) verbunden zu bleiben. 

Denn allein in der Einheit mit Ihm sind wir freigesprochen von unserer Schuld; allein in der Einheit mit Ihm können wir voller Zuversicht vor Gottes Thron treten. Allein in der Einheit mit Ihm, dank der Reinigung durch sein Blut, können wir mit Freuden erwarten, dass Er bald wiederkommt; mit Macht und Herrlichkeit.

So, wie die geschichtliche Überlieferung es unserem Gewissen bezeugt, so, wie es auch Jesus von sich selbst bezeugte, das ist, dass er niemals sündigte, so wissen wir auch, das wahre Gotteskindschaft sich darin ausdrückt, das Rechte zu tun; in der Liebe zu leben. Einheit mit Christus ist immer nicht nur mystische, sondern praktische Einheit; Einheit von Herz und Hand.


O-Ton: „Bleibt also mit ihm vereint, meine Kinder! Dann werden wir voll Zuversicht sein, wenn er erscheint, und müssen nicht als Schuldige vor ihm stehen, wenn er kommt.

29 Ihr wisst doch, dass Christus nie etwas Unrechtes getan hat. Dann wisst ihr auch, dass jeder, der das Rechte tut, genau wie Christus Gott zum Vater hat.“

Mittwoch, 3. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,18-27



Gedanken: Aus Gottes Perspektive, für den 1.000 Jahre sind wie ein Tag, ist „die letzte Stunde“ — der Zeitraum zwischen der Auferstehung bis zum Ende der Welt — bereits angebrochen; erkennbar am Wirken des Geistes des ‚Antichristen‘, der — erst in vielen Vorläufern (Irrlehrern und vom Glauben Abgefallenen) und am Ende der Tage in einer konkreten Person — an die Öffentlichkeit tritt.

Diese ‚Antichristen‘ sind früher zur Kirche gegangen, aber sie waren nie wirklich gläubig; sonst wären sie in der Kirche geblieben. An ihrem Austritt ist offenbar geworden, dass sie nie wirklich in ihren Herzen von der Liebe Christi ergriffen waren.

Angesichts dieser verstörenden Situation versichert Johannes uns, dass er jedoch fest davon überzeugt ist, dass wir durch die Innewohnung des Heiligen Geistes nicht nur in der Lage sind, die Wahrheit des Evangeliums zu erkennen, sondern auch vor solcher Verirrung geschützt sind.

Diese Irrlehrer, diese Abgefallenen, diese ‚Antichristen‘, lassen sich klar erkennen: wer die Inkarnation ablehnt, der lehnt mit ihr nicht nur den Sohn Gottes ab, sondern auch den Vater, der ihn gesandt hat — und beraubt sich damit selbst der allein in Christus möglichen Verbindung mit Gott.

Deshalb ermuntert Johannes uns, das Evangelium in unseren Herzen fest zu bewahren: dass — in der Tat! — der ewige Gott in Jesus Christus diese Welt besucht und erlöst hat; dass unser Heiland auferstanden ist und lebt; dass unsere Schuld vergeben ist und dass eine reale und ewige Glückseligkeit auf uns wartet. Durch diesen Glauben bleiben wir mit Gott verbunden.

Johannes weiß: solange wir auf die Stimme des Heiligen Geistes in unseren Herzen hören, der uns — immer im Einklang mit Gottes Wort und in Liebe — in alle Wahrheit leiten wird, solange wir mit Christus eins bleiben, besteht keine Gefahr, dass uns irgend ein Irrlehrer zum Abfall vom Glauben verführt.


O-Ton: „18 Meine Kinder, die letzte Stunde ist da! Ihr habt gehört, dass der Antichrist kommen wird, und er ist schon da: Viele »Antichristen« sind aufgetreten, und daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist.

19 Sie waren früher mit uns zusammen; aber sie gehörten nicht wirklich zu uns, sonst wären sie bei uns geblieben. Sie haben sich von uns getrennt, damit sie allesamt bloßgestellt würden als solche, die nie zu uns gehört haben.

20 Ihr aber habt von Christus den Heiligen Geist empfangen, und ihr alle habt die wahre Erkenntnis.

21 Ich schreibe euch also nicht, weil ich meine, dass ihr die Wahrheit noch nicht kennt. Ihr kennt sie sehr wohl und wisst deshalb auch, dass aus der Wahrheit keinerlei Lüge kommen kann.

22 Wer ist der Lügner? Der, der verneint, dass in Jesus der Sohn Gottes erschienen ist. Das ist der Antichrist; er verneint mit dem Sohn auch den Vater.

23 Wer den Sohn leugnet, hat auch keine Verbindung mit dem Vater. Wer sich aber zum Sohn bekennt, ist auch mit dem Vater verbunden.

24 Bewahrt also in eurem Herzen die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt. Wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in eurem Herzen bleibt, dann werdet auch ihr stets mit dem Sohn und dem Vater verbunden bleiben.

25 Und das ist es auch, was Christus uns versprochen hat: ewiges Leben.

26 So viel über die Leute, die euch irreführen wollen.

27 Ihr aber habt von Christus den Heiligen Geist empfangen. Solange dieser Geist in euch bleibt, habt ihr keinen anderen Lehrer nötig. Denn er belehrt euch über alles. Was er sagt, ist wahr und keine Lüge. Tut darum, was der Geist euch lehrt: Bleibt mit Christus vereint!“

Dienstag, 2. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,15-17



Gedanken: Nachdem er uns die Wichtigkeit der Liebe zu Gott und unserem Nächsten und zur Heiligung ans Herz gelegt hat, zeigt uns Johannes nun die Kehrseite der Medaille auf: die Abwendung vom Wesen und Treiben der Welt. Schon Jesus hat es uns gepredigt: die Liebe zu Gott und die Liebe zur Welt schließen einander aus.

Natürlich sollen wir jetzt nicht die Welt verlassen; wir wohnen ja hier. Doch wir sollen ihre Spielchen nicht mehr spielen: nicht mehr der Gier zum Opfer fallen nach mehr — mehr Macht, mehr Ansehen, mehr Lustgewinn — dem ewigen und unstillbaren Begehren unserer Sinne und dem Verlangen unserer Seele nach mehr, immer noch mehr. Diese ungute Sucht ist das Gegenteil der Gnadengaben Gottes. 

Und sie ist dem Untergang geweiht: denn dieser Welt ist eine Frist gesetzt; sie wird sich nicht ewig drehen. Es wird der Tag kommen, an dem sie samt all ihrem Glitzer und ihrer Reklame, samt ihrer Verlockungen und leeren Versprechen, vergehen wird. Wohl dem, der dann — nicht im Lippenbekenntnis, sondern im täglichen Handeln — auf Gottes Seite steht; denn der wird Anteil bekommen an Gottes ewiger Glückseligkeit; unendlicher Freude.


O-Ton: „15 Liebt nicht die Welt und das, was zu ihr gehört! Wer die Welt liebt, in dessen Herz gibt es keine Liebe zum Vater.

16 Die Welt ist erfüllt von der Gier der Triebe und Sinne, von der Gier der Augen, vom Prahlen mit Geld und Macht. Das alles kommt nicht vom Vater, sondern gehört zur Welt.

17 Die Welt vergeht und mit ihr die ganze Lust und Gier. Wer aber tut, was Gott will, wird ewig leben.“

Montag, 1. September 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,12-14



Gedanken: Johannes ist es ein Herzensanliegen, die Gewissheit aller Gläubigen in Gottes Heil zu stärken, ganz egal, ob sie gerade erst gläubig geworden (Kinder), schon einige Zeit lang gläubig (junge Leute) oder reif geworden sind (Väter und Mütter).

Den jungen Gläubigen versichert er die Wahrheit des Evangeliums: wer an Jesus glaubt — daran, dass Er vor 2.000 Jahren nicht etwa für eigene Verbrechen starb, sondern vielmehr als unser Stellvertreter — der hat verstanden: Er trug die Strafe für unsere Gottlosigkeit, unsere Sünden; Er hing am Kreuz für Dich und mich!

Die Strafe für unsere Schuld ist bezahlt! Der Himmel steht offen! Das verbürgt der Name, der höher als alle anderen Namen ist: Jesus (hebr.: יְהוֹשֻׁעַ , Jehoschua, „Gott ist Rettung“) Christus (gr.: Χριστός, Christos, „Der [zum König] Gesalbte“). Wer diese gute Nachricht, das Evangelium, erkannt hat, für den ist Gott nicht mehr Richter, sondern Vater. 

Denen, die schon geübt sind im Glauben, denen die bereits erfahren haben, wie der Gegenspieler Gottes den Weltgeist und unsere eigenen Triebe als Waffen gegen uns verwendet, versichert Johannes noch ein Mal, was sie schon wissen: dass sie längst gewonnen haben. Und dass ihre Kraft zu seiner Überwindung nicht von ihnen selbst stammt, sondern in Gottes Wort verborgen liegt; der Heiligen Schrift.

Den im Glauben gereiften und erfahrenen Gläubigen — den Vätern und Müttern, die die gute Nachricht von Gottes Gnade an die nächste Generation weiterreichen — gibt Johannes es schriftlich: sie haben Gott als Den erkannt, der Er wirklich ist: der ewig Seiende, die Grundlage aller Existenz, der Ursprung aller Dinge.


O-Ton: "12 Ihr Kinder, ich gebe es euch schriftlich: Eure Verfehlungen sind vergeben; das verbürgt der Name Jesus Christus.

13 Ihr Väter und Mütter, ich gebe es euch schriftlich: Ihr habt den erkannt, der von Anfang an da ist. Ihr jungen Leute, ich gebe es euch schriftlich: Ihr habt den Teufel besiegt.

14 So habt ihr es jetzt schwarz auf weiß, ihr Kinder: Ihr habt den Vater erkannt! Ihr habt es schwarz auf weiß, ihr Väter und Mütter: Ihr habt den erkannt, der von Anfang an da ist! Ihr habt es schwarz auf weiß, ihr jungen Leute: Ihr seid stark, denn das Wort Gottes ist in euch lebendig und ihr habt den Teufel besiegt!"

Samstag, 30. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,9-11



Gedanken: Wer vorgibt, im Licht zu leben, und doch seine Mitmenschen — insbesondere die Gläubigen — nicht mit Wort und Tat liebt, der macht sich selbst etwas vor. Wahres Leben im Licht ist ein Leben in der Liebe.

Wer in der Liebe bleibt, wird niemals sich oder seinen gläubigen Mitmenschen zum Stein des Anstoßes werden (σκάνδαλον, skandalon): zum Skandal; zur Ursache dafür, dass er selbst oder andere vom lebendigen Glauben an die Güte Gottes abfallen.

Wer aber nicht in der Liebe lebt, sondern in der Gleichgültigkeit oder gar im Hass verbleibt, der ist verblendet und tappt wie ein Blinder im Dunkeln. Er begreift weder seinen Lebensweg noch an welchem Ort dieser enden wird; seine Lieblosigkeit ist es, die ihn blind gemacht hat.


O-Ton: "9 Wer behauptet, im Licht zu leben, aber seinen Bruder oder seine Schwester[4] nicht liebt, ist immer noch im Dunkeln.

10 Nur wer seine Glaubensgeschwister liebt, lebt wirklich im Licht. Und im Licht gibt es nichts, wodurch jemand zu Fall kommen könnte.

11 Wer aber seinen Bruder oder seine Schwester nicht liebt, lebt in der Dunkelheit. Ein solcher Mensch tappt im Dunkeln und weiß nicht, wo sein Weg endet; denn die Dunkelheit hat ihn blind gemacht."

Freitag, 29. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,7+8



Gedanken: In diesen beiden Versen erinnert der Apostel Johannes uns Christen daran, dass all das, was er schreibt, nichts Neues ist, sondern das ewig alte Gebot der Gottes– und der Nächstenliebe, wie wir es schon im alten und später auch im neuen Testament finden; einer Liebe, die bereit ist, selbst noch den Feinden Gutes zu tun, so wie Jesus Christus sie vorgelebt hat, der bereit war, für seine Feinde zu sterben.

Dieses Gebot ist kein starres Gesetz, sondern eine Herzenshaltung. Es ist das, was Jesus gepredigt und gelebt hat; uns als Vermächtnis hinterlassen hat: die Liebe, zu welcher er uns durch seinen heiligen Geist befähigt. Diese Liebe ist es, die in jeder Lebenssituation immer wieder neu gelebt werden will und die allein in der Lage ist, das Böse in der Welt zu überwinden.


O-Ton: "7 Ihr Lieben, was ich euch schreibe, ist kein neues Gebot, sondern das alte, das ihr von Anfang an kennt. Es ist die Botschaft, die ihr gehört habt.

8 Und doch ist es ein stets neues Gebot – so wie Christus es verkündet und selbst erfüllt hat und wie er es euch gegeben und euch zu seiner Erfüllung befähigt hat. Denn die Dunkelheit weicht zurück und das wahre Licht leuchtet schon."

Donnerstag, 28. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,3-6



Gedanken: Ob wir Gott in Jesus begegnet sind und ob wir Ihn wirklich kennen gelernt haben oder ob wir einfach nur religiös sind, lässt sich sehr einfach feststellen — und zwar durch die Beantwortung der Frage, ob wir Seine Gebote ernst nehmen, indem wir sie halten; indem wir tun, was Er sagt.

Wenn wir nämlich nur vorgeben, Gott zu kennen, Ihn aber nicht ernst nehmen — also ständig Seine Gebote brechen — enttarnen wir uns selbst als Heuchler: als Menschen, die nur äußerlich religiös tun, in ihrem Inneren aber leer sind; bar der Wahrheit; ohne Christus im Herzen.

Wenn wir Gottes Gebote jedoch ernst nehmen und sie, trotz aller Fehlschläge, herzlich bemüht sind zu halten, wenn uns unsere Sündhaftigkeit zutiefst zuwider ist, dann ist Gottes Liebe in uns wahrlich zum Ziel gekommen; das ist das Siegel und Kennzeichen echter Einheit mit Gott.

Wer vorgibt, wirklich mit Gott verbunden zu sein, in dessen Lebensgestaltung soll sich das Leben Christi in all Seiner Liebe, Gnade und Wahrhaftigkeit widerspiegeln.


O-Ton: "3 Ob wir Gott wirklich kennen, erkennen wir daran, dass wir auf seine Befehle hören.

4 Wer behauptet: »Ich kenne Gott«, ihm aber nicht gehorcht, ist ein Lügner und die Wahrheit lebt nicht in ihm.

5 Wer aber Gottes Wort befolgt, bei dem hat die göttliche Liebe ihr Ziel erreicht. Und daran erkennen wir, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben.

6 Wer behauptet, ständig Gemeinschaft mit ihm zu haben, muss so leben, wie Jesus gelebt hat."

Gedanken zu 1. Johannes 2,1-2



Gedanken: Alles, was Johannes bisher geschrieben hat — von der Menschwerdung Gottes in Jesus, von der Freude der Gemeinschaft mit Gott; von Gottes Reinheit und von der Konsequenz, dass wir nur Gemeinschaft mit Gott haben können, wenn wir unser Leben in solcher Reinheit leben; […]

[…] von der Notwendigkeit unsere Schuld zuzugeben, statt sie weg zu definieren oder zu leugnen und dem festen Versprechen uns unsere Schuld zu vergeben, sobald wir sie Ihm bringen — alles das hat er nur geschrieben, damit wir unser Leben so führen, wie es Gott gefällt: als Seine reinen Ebenbilder; indem wir kein Unrecht tun.

Für den Fall jedoch, dass wir Unrecht tun (und der Erfahrene betet hier flehentlich mit David „Wer kann merken, wie oft er fehlet?!“) hat Johannes einen Trost für uns, ja den größten Trost von allen: dass Jesus selbst, Gott der Sohn!, beim Vater für uns eintritt und auf Freispruch plädiert— nicht aufgrund unserer ‚Performance‘, sondern aufgrund Seiner Schuldlosigkeit und Seines stellvertretenden Opfers am Kreuz für unsere Schuld.


O-Ton: "1 Meine lieben Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr kein Unrecht tut. Sollte aber jemand schuldig werden, so haben wir einen, der beim Vater für uns eintritt: Jesus Christus, den Gerechten, der ohne Schuld ist.[1]

2 Durch seinen Tod hat er Sühne für unsere Schuld geleistet[2], ja sogar für die Schuld der ganzen Welt."

Mittwoch, 27. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 1,8-10



Gedanken: Seit Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis aßen, leben wir alle in der Überzeugung selbst gerecht zu sein. Schuld sind die anderen; nach unserem Maßstab sind wir schuldlos. Doch das ist der große Selbstbetrug: zu glauben, dass wir unabhängig von Gott selbst definieren könnten, was Gut und Böse ist; ist doch genau das die Definition von Rebellion gegen Gott und Sein Gebot.

Wenn wir uns selbst jedoch in Gottes Licht erkennen — wenn wir sehen, wer wir in Gottes Augen wirklich sind und wenn wir endlich zugegeben, wo wir Sein Gesetz der Liebe gebrochen oder auch unerfüllt gelassen haben — dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott Seinem Versprechen treu bleibt; uns alle unsere Schuld vergibt und uns von allem Unrecht reinigt.

Wenn wir allerdings auf unserer Position der Selbstgerechtigkeit beharren; darauf, nach unserer Definition im Recht zu sein  und auf diese Weise danach trachten, unsere Taten zu rechtfertigen, machen wir den wahrhaftigen, gerechten und allgütigen Gott zum Lügner und zeigen damit nur eines: dass Seine Wahrheit, Sein Wort, noch keinen Raum in uns gefunden hat.


O-Ton: "8 Wenn wir behaupten: »Wir sind ohne Schuld«, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit lebt nicht in uns.

9 Wenn wir aber unsere Verfehlungen eingestehen, können wir damit rechnen, dass Gott treu und gerecht ist: Er wird uns dann unsere Verfehlungen vergeben und uns von aller Schuld reinigen.

10 Wenn wir behaupten: »Seit wir Christen sind, haben wir nie mehr Unrecht getan«,[2] machen wir Gott zum Lügner und sein Wort lebt nicht in uns."

Dienstag, 26. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 1,5-7



Gedanken: Niemand von uns kann Gott sehen, hören, fühlen, riechen, oder schmecken. Und so kann auch niemand von uns irgendeine Aussage über Gott machen, es sei denn, Gott offenbart sich uns. Und genau das ist in Jesus Christus geschehen: Gott wurde Mensch und hat uns gezeigt, dass Er die Liebe ist, die Wahrheit und das Leben. Dass Er absolut gerecht ist und nicht der Schatten einer Ungerechtigkeit in Ihm ist.

Das bedeutet aber auch, dass wir, wenn wir sündigen – wenn wir also Gott und seine Autorität über unser Leben ablehnen, uns selbst zum Richter über Gut und Böse aufschwingen und unsere Übertretung seiner guten Gebote unter den Teppich kehren – überhaupt keine Gemeinschaft mit Gott haben können; so sehr wir uns das auch einbilden.

Machen wir aber kehrt und kommen zu Gott zurück - erkennen wir seine Autorität über unser Leben an und erlauben ihm, uns durch seinen guten Geist dahin zu führen, seine guten Gebote mehr und mehr zu halten - dann, und erst dann, können wir wirklich Gemeinschaft mit Gott haben und das größte aller Geschenke empfangen: die Vergebung unserer Sünden, für die Jesus am Kreuz sein Blut vergossen hat.


O-Ton: "Von ihm, Jesus Christus, dem offenbar gewordenen Wort, haben wir die Botschaft gehört, die wir euch weitersagen: Gott ist Licht, in ihm gibt es keine Spur von Finsternis.

6 Wenn wir behaupten: »Wir haben Gemeinschaft mit Gott«, und gleichzeitig im Dunkeln leben, dann lügen wir und gehorchen nicht der Wahrheit.

7 Leben wir aber im Licht, so wie Gott im Licht ist, dann haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut, das Jesus, sein Sohn, für uns vergossen hat, reinigt uns von jeder Schuld."

Montag, 25. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 1,1-4



Gedanken:
Jesus Christus: wahrer Gott und wahrer Mensch. Er war schon, bevor die Zeit begann — und lebte in vollkommenster Liebesgemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist; ewiger Glückseligkeit.

Und diese Herrlichkeit hat Er verlassen, um uns zu erscheinen; um uns zu suchen und zu erlösen; Seine Geschöpfe, die wir Ihm den Rücken gekehrt haben, um selber Gott zu sein in unserem Leben.

Diesem Jesus, dem Mensch gewordenen Gott, haben die Apostel zugehört; Ihn haben sie mit eigenen Augen gesehen; haben Ihn berührt; sie sind Seine Zeugen: Zeugen davon, dass — in Christus — Gott selbst unsere Welt besucht hat — Er, die Quelle des Lebens.

Und von diesem Jesus — den sie erlebt haben, den sie mit ihrem Leben bezeugen — berichten sie uns jetzt, damit auch wir erkennen, dass in Ihm allein ewiges Leben zu finden ist; damit auch wir mit hinein genommen werden können in diese Freude, dieses Glück: die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn; mit Ihm, der die Liebe ist und das Leben selbst.


O-Ton: "1 Was von allem Anfang an da war, was wir gehört haben, was wir mit eigenen Augen gesehen haben, was wir angeschaut haben und betastet haben mit unseren Händen, nämlich das Wort, das Leben bringt – davon reden wir. 

2 Denn das Leben ist offenbar geworden, und wir haben es gesehen; wir sind Zeugen dafür und verkünden euch das unvergängliche Leben, das beim Vater war und sich uns offenbart hat. 

3 Was wir so gesehen und gehört haben, das verkünden wir euch, damit ihr in Gemeinschaft mit uns verbunden seid. Und die Gemeinschaft, die uns miteinander verbindet, ist zugleich Gemeinschaft mit dem Vater und mit Jesus Christus, seinem Sohn. 

4 Das erfüllt uns mit großer Freude. Und wir schreiben euch diesen Brief, damit unsere Freude vollkommen wird."