Das Buch der Zeichen - Jesus kennt die Menschen
Auf dem Passafest in Jerusalem tat Jesus noch mehr Wunder. Dass wir in Johannes’ Evangelium nicht von allen etwas lesen, liegt daran, dass Johannes sich ein wenig die Rosinen aus dem Kuchen gepickt hat: Dass Jesus viel mehr Wunder getan hat, als er für uns aufgeschrieben hat, gibt er auch ganz offen und ehrlich zu; und zwar am Ende seines Evangeliums.
Von den Wundern waren viele Besucher des Festes schwer beeindruckt. Dieser „Glaube“ der Leute war aber kein echter Glaube, sondern eine Art oberflächliche Begeisterung, weil sie die übernatürlichen Dinge gesehen hatten, zu denen Jesus fähig war.
Sie waren sicher davon überzeugt, dass Jesus ein ganz Großer war, aber hatten noch nichts davon verstanden, dass es im Glauben nicht allein ums Staunen geht, sondern um echtes Vertrauen – darum, Jesus sein Herz zu öffnen; ja ihm sein Herz zu schenken; ihm zu vertrauen; ihn im eigenen Leben regieren zu lassen. Und weil Jesus weiß, dass sie nicht wirklich an ihn glauben, dass sie ihm nicht von Herzen vertrauen, vertraut er sich ihnen auch nicht an.
Um zu verstehen, wie wir Menschen im Innersten ticken, braucht Jesus keinen Nachhilfeunterricht; im Gegenteil. Wir sind ja seine Geschöpfe. Und er ist der, der hinter all‘ unsere Fassaden blickt: der allwissende Gott. Erkennt unsere Herzen durch und durch; selbst unsere tiefsten Abgründe. Er weiß, ob wir ihn lieben oder nicht. Ihm können wir nichts vormachen.
O-Ton: Während sich Jesus am Passafest in Jerusalem aufhielt, kamen viele zum Glauben an ihn, weil sie die Wunder sahen, die er vollbrachte. Aber Jesus traute ihnen nicht und hielt sich ihnen gegenüber zurück, weil er sie alle durchschaute. Über die Menschen brauchte ihm niemand etwas zu sagen, denn er kannte das menschliche Herz bis auf den Grund. (Joh 2,23–25)
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