Freitag, 3. Oktober 2025

Das Johannes-Evangelium - Eine Übersicht

 


Das Johannes-Evangelium - Eine Übersicht

Ein antikes Buch, wie das Johannes-Evangelium, zu lesen, ist nicht nur spannend, weil es uns in eine noch unbekannte Geschichte eintauchen lässt. 

Es ist auch bereichernd, weil es unseren Horizont erweitert und uns mit den Wurzeln unserer Geschichte verbindet. Und es kann uns mit Gottes Gnade helfen, das wichtigste Ziel von allen zu erreichen.

Autor:  Der Autor des Johannes-Evangeliums verbirgt sich hinter dem Pseudonym „Der Jünger, den Jesus besonders lieb hatte“. Und doch wissen wir: dieses Evangelium wurde vom Jünger und Apostel Johannes geschrieben. 

Das beweist nicht nur der Text selbst mit seinen Aussagen, seinem Schreibstil, mit der Logik hinter dem Pseudonym und die Vertrautheit des Autors mit jedem Detail - das bezeugen auch die Kirchenväter.

Datierung: Früher dachte man, das Evangelium sei im 2. Jahrhundert n. Chr. entstanden. Durch einen Papyrusfund wurde aber klar, dass es deutlich vor 94 n. Chr. Christus geschrieben worden sein musste. 

Heute geht man davon aus, dass es auf 80-85 n. Chr. zu datieren ist, also noch zu Lebzeiten der Augenzeugen geschrieben wurde. Damit zählt es zu den ältesten und zuverlässigsten Zeitzeugen der Antike.

Zweck: Den Grund, warum er dieses Evangelium geschrieben hat, gibt Johannes im Text selber an: „Damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.“ (20,31)

Johannes möchte uns erzählen von dem, was er gesehen und erlebt hat, damit auch wir erkennen, wer Jesus wirklich ist, und dass wir allein durch ihn gerettet werden und ewig leben können.

Fokus: Der zentrale Scheinwerfer des Johannes-Evangeliums liegt auf dem Unfassbaren: der Göttlichkeit Jesu. Auf der Tatsache, dass er der Christus ist, das ist: der Messias, der zum König Gesalbte: Gott selbst, unser Heiland.

Aufbau: So einfach, wie das Griechisch seines Textes ist, so komplex ist der Inhalt dieses Evangeliums. Eine klare Einteilung ist daher schwierig, da sich viele Aspekte im Text überlappen die Grenzen zwischen den Abschnitten oft verschwimmen.

Es lassen sich jedoch, mehr oder weniger deutlich, vier Abschnitte ausmachen, in die Johannes das Evangelium aufgeteilt hat: der Prolog (1,1 – 1,8), das Buch der Zeichen (1,19 – 12,50), das Buch der Herrlichkeit (13,1 – 20,31) und der Epilog (21,1–25).

Leitgedanken: Zwei große Gedanken durchziehen das ganze Buch: die Identität der Person Jesu selbst und die ultimative Relevanz, die die Erkenntnis dieser Identität für uns Menschen hat.

Johannes bezeugt in seinem Evangelium, was er erlebt hat: dass in Jesus Gott selbst diese Welt besucht und erlöst hat. Ob wir dies glauben oder nicht, daran hängt unser Schicksal.

Schlüssel: In jedem Buch der Bibel finden wir einen Schlüsselvers, der uns das Motiv und den Zweck, den Inhalt und die Bedeutung des Buches aufschließt. Im Johannes Evangelium ist es dieser:

„Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hergab. Nun werden alle, die sich auf den Sohn Gottes verlassen, nicht zugrunde gehen, sondern ewig leben.“ (Joh 3,16 GNB)

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