Freitag, 10. Oktober 2025

Johannes Evangelium 1,14-18


Jesus Christus - Gottes Wort von Ewigkeit her - Gnade und Wahrheit durch Christus (Joh 
 1,14-18)


Gedanken: Als Johannes lebte, gab es eine ganz bestimmte Sorte Irrlehrer, die falsche Glaubensinhalte unter das Volk mischten, und zwar die Doketisten. Der Doketismus (griechisch δοκεῖν dokein „scheinen“) ist eine Lehre, die behauptet, Jesus sei nur ein Gott und nicht auch ein Mensch gewesen; als „nur Gott“ habe er also nur zum Schein gelitten und sei auch nur zum Schein gestorben. 

Diesem Unsinn stellt Johannes, der ja drei Jahre mit Jesus gelebt hat und auch bei seiner Kreuzigung mit dabei war, seine Zeugenaussage gegenüber, nämlich dass Jesus ein echter Mensch aus Fleisch und Blut war.

Und doch hat er auch die Herrlichkeit Gottes an Christus mit eigenen Augen gesehen. Nicht nur indirekt, weil er alle Wunder mit erlebt hat, die Jesus getan hat, sondern auch direkt, als er mit Jesus, Petrus und Jakobus auf dem Berg der Verklärung war, wo er einen kurzen Blick auf die Herrlichkeit Jesu werfen konnte. Damit ist für Johannes unumstößlich klar: Jesus ist der Mensch gewordene, einzige Sohn Gottes.

Als ob er das eben Gesagte noch einmal ganz deutlich unterstreichen möchte, bringt der Apostel Johannes jetzt auch noch das Zeugnis von Johannes dem Täufer mit ins Spiel, der damals laut in die Welt hinaus gerufen hatte, dass Jesus als Gott klar über ihm als Mensch steht und als der ewige Gott auch schon längst vor ihm existiert hat.

Was Johannes mit Jesus erlebt hat, hat ihm klargemacht, dass Gott der Vater uns, in dem er Jesus auf die Erde schickte, aus seinem unermesslichen Reichtum mit grenzenloser Gnade überschüttet hat. 

Wenn schon das Gesetz beeindruckend war, das Gott dem Volk Israel durch Moses mit auf den Weg gegeben hatte, dann sind es die Güte und Treue, die uns in Jesus Christus begegnen, nur noch umso mehr. Johannes ist von Gottes Güte und Treue so beeindruckt, dass er gleich mehrmals darauf hinweist.

Und dann macht Johannes den Sack zu und beschließt seinen Epilog mit der unbestreitbaren Tatsache, dass keiner von uns Gott jemals gesehen hat, weil er sich all unseren Sinnen entzieht. Wenn wir überhaupt eine Aussage über Gott machen wollen, dann haben wir es nötig, dass Gott sich uns offenbart.

Und genau das ist geschehen: Jesus Christus, der einziggeborene Sohn Gottes, der schon vor aller Zeit im Himmel war und mit Gott die engste Gemeinschaft hatte, ist zu uns auf die Erde gekommen und hat uns mit seinem Leben, Sterben und Auferstehen gezeigt, wer Gott wirklich ist: die Liebe; voller Gnade und Wahrheit.

O-Ton: Er, das Wort, wurde ein Mensch, ein wirklicher Mensch von Fleisch und Blut. Er lebte unter uns, und wir sahen seine Macht und Hoheit, die göttliche Hoheit, die ihm der Vater gegeben hat, ihm, seinem einzigen Sohn. Gottes ganze Güte und Treue ist uns in ihm begegnet. Johannes trat als Zeuge für ihn auf und rief: »Das ist der, von dem ich sagte: 'Nach mir kommt einer, der über mir steht; denn bevor ich geboren wurde, war er schon da.'« 

Aus seinem Reichtum hat er uns beschenkt, uns alle mit grenzenloser Güte überschüttet. Durch Mose gab Gott uns das Gesetz, in Jesus Christus aber ist uns seine Güte und Treue begegnet. Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott ist und mit dem Vater in engster Gemeinschaft steht, hat uns gesagt und gezeigt, wer Gott ist.

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