Dienstag, 9. Dezember 2025

Johannes Evangelium 5,24–30


Das Buch der Zeichen - Die Vollmacht des Sohnes, Teil 2

Unser Problem ist, dass wir von Gott unabhängig sein wollen: niemandem als uns selbst unterstellt; uns selbst Gesetz; überzeugt, uns den Himmel mit guten Werken selbst verdienen zu können, wenn wir denn in unserer Gottlosigkeit überhaupt an einen Himmel glauben. »Weit gefehlt!«, sagt Jesus und betont:

Das ewige Leben wird sehen, wer bereit ist, auf seine Gebote zu hören und ihm zu folgen. Wer statt auf seine Leistung auf die Liebe und Gnade Gottes vertraut, der Jesus als Lebensretter zu uns schickte, wird nicht mehr für seine Schuld vor sein Gericht gestellt, sondern kriegt das ewige Leben schon jetzt und hier geschenkt.

Mit Nachdruck betont Jesus, dass eine Zeit kommen wird, ja, dass diese Zeit genau jetzt ist, wo alle „Toten“ — also alle noch von Gott getrennten Menschen — das Evangelium aus Jesus’ Mund hören werden. Und dass die, die auf ihn hören, auf Gottes Liebe und Gnade vertrauen, ewig leben werden.

Weil Gott der Sohn und Gott der Vater völlig eins sind, hat nicht nur der Vater, sondern auch der Sohn die Macht uns zu begnadigen; uns mit seiner Macht aus dem Tod zu reißen; uns ewiges Leben zu schenken. Denn er selbst ist das ewige Leben in menschlicher Gestalt.

Und nicht nur das. Weil Jesus bereit war, Mensch zu werden und für unsere Schuld am Kreuz zu sterben, hat der Vater ihn auch bevollmächtigt, als Richter unser Leben zu beurteilen. Darüber sollten wir uns nicht wundern.

Am Ende der Zeit werden alle Menschen, die jemals gelebt haben, Jesus‘ Stimme hören und aus ihren Gräbern auferstehen: die, die auf ihn vertraut und, dankbar für ihre Erlösung, Gutes getan haben, werden ewig leben. Diejenigen aber, die Gott bis zum Ende den Rücken gekehrt und weiter selbstsüchtig Böses getan haben, werden ihr ewiges Urteil empfangen.

Abschließend macht Jesus noch mal klar, dass er nicht eigenmächtig handeln wird, sondern in völliger Einheit mit dem Vater. Deshalb sind seine Urteile im letzten Gericht auch absolut gerecht. Er setzt nämlich nicht seinen eigenen Kopf durch, sondern den vollkommenen, guten und gerechten Willen Gottes, des Vaters, der ihn als Retter zu uns geschickt hat.

O-Ton: »Amen, ich versichere euch: Alle, die auf mein Wort hören und dem glauben, der mich gesandt hat, haben das ewige Leben. Sie kommen nicht mehr vor Gottes Gericht; sie haben den Tod schon hinter sich gelassen und das unvergängliche Leben erreicht. 

Amen, ich versichere euch: Die Stunde kommt – ja, sie ist schon da –, dass die Toten die Stimme des Gottessohnes hören werden, und wer sie hört, wird leben. Wie der Vater der Geber des Lebens ist, so hat er auch dem Sohn Macht verliehen, Leben zu geben. 

Und er hat dem Sohn die Macht verliehen, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, da werden alle Toten in den Gräbern seine Stimme hören und ihre Gräber verlassen. Alle, die Gutes getan haben, werden auferstehen, um das Leben zu empfangen, und die Böses getan haben, um verurteilt zu werden. 

Ich kann nichts von mir aus tun, sondern entscheide als Richter so, wie ich den Vater entscheiden höre. Meine Entscheidung ist gerecht, denn ich setze nicht meinen eigenen Willen durch, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.« (Joh 5,24–30)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen