Frage: "Nach welchen Kriterien
Urteilt Gott eigentlich? Und wen spricht er von seiner Schuld frei?"
So wie ich die Frage verstehe, die
übrigens vor dem Hintergrund der „Entgleisungen“ von Christen und Nichtchristen
gestellt wurde, steckt hinter der Frage möglicherweise der Gedanke, dass es
ungerecht von Gott sein könnte, wenn er die Sünden der Christen vergibt, die
der Nichtchristen aber straft.
Die Grundlage für Gottes Urteil
bilden jedoch nicht die einzelnen Sünden – egal ob von einem Nicht-Christen,
oder von einem Christen begangene – sondern allein seinen
Christuszugehörigkeit. Warum das so ist?
Gott ist heilig[i]
und wir sind Sünder[ii].
Der absolut Gerechte kann nicht mit den Ungerechten „einfach so“ Gemeinschaft
haben[iii];
daher auch – unter anderem – der ‚Rauswurf‘ aus dem Paradies[iv].
Wenn wir also zu Gott zurück wollen und in die Liebes- und Vertrauensbeziehung
zu Ihm, dann müssen wir zuvor freigesprochen werden – was wir als Schuldige natürlich
nicht selbst unternehmen können.
Um uns die Rückkehr zu
ermöglichen hat Gott daher selbst den Weg zu uns angetreten, wurde in Christus
Mensch, lebte ein absolut vollkommenes und gerechtes Leben und starb an unserer
statt.
Wenn wir nun zu Christus kommen[v]
und diese Liebe Gottes, dieses stellvertretende Opfer Christi für unsere Schuld
akzeptieren, dann werden wir von Gott von unserer Schuld freigesprochen: Weil
Jesus uns seine gelebte Gerechtigkeit schenkt und die Kaution an unserer statt bezahlt
hat[vi].
Nur so ist die Rückkehr zu Gott möglich.
Wer diese Kaution ausschlägt, dieses
freie Geschenk der Liebe Gottes, die seinen Sohn das Leben kostete, der kann
nach Gottes Gesetz keinen Freispruch mehr bekommen: er ist und bleibt – ganz
entsprechend seiner eigenen, freien und verantwortlichen Wahl – schuldig. Gott
zwingt also niemanden, gerettet zu werden, aber er bietet uns die Errettung in
Christus als freies Geschenk an.
Es gibt übrigens einen Abschnitt
in der Bibel, der exakt auf die Frage dieses Posts zugeschnitten ist. Er ist
überschrieben mit: „Wen spricht Gott von
seiner Schuld frei?“
Dort heißt es: „Jetzt aber hat Gott uns gezeigt, wie wir
vor ihm bestehen können, nämlich unabhängig vom Gesetz. Dies ist sogar schon im
Gesetz und bei den Propheten bezeugt. Gott spricht jeden von seiner Schuld frei
und nimmt jeden an, der an Jesus Christus glaubt. Nur diese Gerechtigkeit lässt
Gott gelten. Denn darin sind die Menschen gleich: Alle sind Sünder und haben
nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte. Aber was sich keiner verdienen
kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns
erlöst hat. Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott seinen Sohn am Kreuz für uns
verbluten lassen. Das erkennen wir im Glauben, und darin zeigt sich, wie Gottes
Gerechtigkeit aussieht. Bisher hat Gott die Sünden der Menschen ertragen; er
hatte Geduld mit ihnen. Jetzt aber vergibt er ihnen ihre Schuld und erweist
damit seine Gerechtigkeit. Gott allein ist gerecht und spricht den von seiner
Schuld frei, der an Jesus Christus glaubt.“[vii]
[i] 1Pe 1:16
[ii] Ps 51:7
[iii] 1Joh 1:5+6
[iv] 1Mo 3:8-24
[v] Joh 6:37
[vi] Joh 3:16
[vii] Rö 3:21-26
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