Montag, 9. Januar 2012

Wen spricht Gott von seiner Schuld frei?


Frage: "Nach welchen Kriterien Urteilt Gott eigentlich? Und wen spricht er von seiner Schuld frei?"

So wie ich die Frage verstehe, die übrigens vor dem Hintergrund der „Entgleisungen“ von Christen und Nichtchristen gestellt wurde, steckt hinter der Frage möglicherweise der Gedanke, dass es ungerecht von Gott sein könnte, wenn er die Sünden der Christen vergibt, die der Nichtchristen aber straft.

Die Grundlage für Gottes Urteil bilden jedoch nicht die einzelnen Sünden – egal ob von einem Nicht-Christen, oder von einem Christen begangene – sondern allein seinen Christuszugehörigkeit. Warum das so ist?

Gott ist heilig[i] und wir sind Sünder[ii]. Der absolut Gerechte kann nicht mit den Ungerechten „einfach so“ Gemeinschaft haben[iii]; daher auch – unter anderem – der ‚Rauswurf‘ aus dem Paradies[iv]. Wenn wir also zu Gott zurück wollen und in die Liebes- und Vertrauensbeziehung zu Ihm, dann müssen wir zuvor freigesprochen werden – was wir als Schuldige natürlich nicht selbst unternehmen können.

Um uns die Rückkehr zu ermöglichen hat Gott daher selbst den Weg zu uns angetreten, wurde in Christus Mensch, lebte ein absolut vollkommenes und gerechtes Leben und starb an unserer statt.

Wenn wir nun zu Christus kommen[v] und diese Liebe Gottes, dieses stellvertretende Opfer Christi für unsere Schuld akzeptieren, dann werden wir von Gott von unserer Schuld freigesprochen: Weil Jesus uns seine gelebte Gerechtigkeit schenkt und die Kaution an unserer statt bezahlt hat[vi]. Nur so ist die Rückkehr zu Gott möglich.

Wer diese Kaution ausschlägt, dieses freie Geschenk der Liebe Gottes, die seinen Sohn das Leben kostete, der kann nach Gottes Gesetz keinen Freispruch mehr bekommen: er ist und bleibt – ganz entsprechend seiner eigenen, freien und verantwortlichen Wahl – schuldig. Gott zwingt also niemanden, gerettet zu werden, aber er bietet uns die Errettung in Christus als freies Geschenk an.

Es gibt übrigens einen Abschnitt in der Bibel, der exakt auf die Frage dieses Posts zugeschnitten ist. Er ist überschrieben mit: „Wen spricht Gott von seiner Schuld frei?“

Dort heißt es: „Jetzt aber hat Gott uns gezeigt, wie wir vor ihm bestehen können, nämlich unabhängig vom Gesetz. Dies ist sogar schon im Gesetz und bei den Propheten bezeugt. Gott spricht jeden von seiner Schuld frei und nimmt jeden an, der an Jesus Christus glaubt. Nur diese Gerechtigkeit lässt Gott gelten. Denn darin sind die Menschen gleich: Alle sind Sünder und haben nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte. Aber was sich keiner verdienen kann, schenkt Gott in seiner Güte: Er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat. Um unsere Schuld zu sühnen, hat Gott seinen Sohn am Kreuz für uns verbluten lassen. Das erkennen wir im Glauben, und darin zeigt sich, wie Gottes Gerechtigkeit aussieht. Bisher hat Gott die Sünden der Menschen ertragen; er hatte Geduld mit ihnen. Jetzt aber vergibt er ihnen ihre Schuld und erweist damit seine Gerechtigkeit. Gott allein ist gerecht und spricht den von seiner Schuld frei, der an Jesus Christus glaubt.“[vii]


[ii] Ps 51:7
[iii] 1Joh 1:5+6
[vi] Joh 3:16

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen