Einwurf: Um das christliche Sinnbild zu festigen muss man nur „...ein paar Fakten umgehen, beispielsweise
in dem man wissenschaftliche Erkenntnisse ... außer Kraft setzt und dann Wunder
definiert, die zwar schlecht belegt sind, aber das eigene Denkgebäude festigen...“
Das ist die landläufige Sicht des
Christentums. Und es gibt einen, wenn nicht mehrere gute Gründe dafür: Zuvorderst
steht dabei sicher der Disput mit Galileo Galilei
über das geozentrische Weltbild. Hier hat sich die Kirche an der Wissenschaft
schuldig gemacht und diese Schuld ist ihr bisher ganz offenbar noch nicht vergeben worden. Vielmehr hat dieser Disput letztendlich wohl wesentlich zur Spaltung von Kirche und
Wissenschaft beigetragen.
Dennoch müssen, entgegen dem
Einwurf und der populären Vorstellung vom christlichen Glauben keine Fakten
umgangen werden. Vielmehr werden im Einwurf, ein Wunder bedürfe „...der Außerkraftsetzung wissenschaftlicher Erkenntnis“, mehrere
unausgesprochene und vom Disputanten möglicherweise nicht
einmal bewusst bemerkte Annahmen ins Feld geführt, deren Wahrheitsgehalt jedoch keinesfalls bewiesen
ist.
Doch der Reihe nach:
Wissenschaftliche Erkenntnis ist empirischer, oder historischer Natur.
Die empirischen Wissenschaften suchen dabei zuerst einmal nach Erkenntnis, die, nach dem Aufstellen von Postulaten, während wiederholbarer wissenschaftlicher Versuche gewonnen oder abgeleitet werden kann, indem die -den Postulaten widersprechenden oder sie stützenden- Fakten ausgewertet werden.
Da ein Wunder jedoch nicht wiederholbar ist, entzieht es sich den Methoden empirischer Wissenschaften.
Die empirischen Wissenschaften suchen dabei zuerst einmal nach Erkenntnis, die, nach dem Aufstellen von Postulaten, während wiederholbarer wissenschaftlicher Versuche gewonnen oder abgeleitet werden kann, indem die -den Postulaten widersprechenden oder sie stützenden- Fakten ausgewertet werden.
Da ein Wunder jedoch nicht wiederholbar ist, entzieht es sich den Methoden empirischer Wissenschaften.
Ein Wunder entzieht sich jedoch
nicht den Methoden der historischen Wissenschaften – außer natürlich, man möchte
allen Historikern oder Archäologen die Wissenschaftlichkeit generell
absprechen. Und die wohl eher polemisch zu verstehende Bemerkung, dass
Wunder schlecht belegt sind, kann man zumindest für das NT so sicher nicht
behaupten, dem würde wohl jeder, sogar ungläubige, Historiker
widersprechen, denn: Das NT ist historisch exzellent belegt[i].
Und zum Thema Wunder gibt es sicher auch einiges zu sagen[ii]. Eine gute Zusammenfassung hat C.S.
Lewis in seinem Buch „Wunder“
gut beschrieben. Es gibt sie heute noch. Wunder treten dabei vermehrt dort auf, wo Gott sie zu dem
ihnen zugewiesenen Zweck benötigt werden: In Missionsgebieten, wo das Wort
Gottes zum ersten Mal gepredigt wird. Dort autorisiert Gott sein Wort
und bestätigt damit die Authentizität seines Evangeliums „...der das Wort seiner Gnade bezeugte und ließ Zeichen und Wunder
geschehen...“[iii]. Auch mir selbst sind, zusätzlich zu einer Begebenheit, bei der ich selber Zeuge sein dürfte, einige
glaubhafte Berichte anderer Christen bekannt. Allein diese Tatsache sollte Skeptiker bereits überzeugen, denn: Jedes Faktum wiegt schwerer als hundert Theorien.
Gemeint war mit dem Einwurf jedoch ohnehin wohl eher: „Ein Wunder bedarf der Außerkraftsetzung physikalischer Gesetze“. Doch die Beweisführung für diese Aussage müsste erst noch geliefert werden. Insbesondere wäre der Einwand, Wunder würden gegen die Naturgesetze verstoßen, zumindest insofern zu hinterfragen, als dass zu klären wäre, welche konkreten physikalischen Gesetze denn für welchen Typ von Wunder konkret außer Kraft gesetzt werden müssen? Doch selbst, wenn es so wäre: Wären Wunder dann nicht erst recht der Beweis für die Authentizität der Person Christi, der von sich sagte, er sei Gott (Joh 5:18) und damit der Schöpfer und Urheber unserer Welt und ihrer Naturgesetze?
Dennoch sind viele Menschen ganz
offensichtlich der logisch keinesfalls begründeten, oder gar
bewiesenen Überzeugung, dass der Glaube an Christus ein wissenschaftliches
Weltbild sozusagen a priori verbietet, bzw. genauer: nur unter Ausschluss
wissenschaftlichen Denkens von einem Individuum ohne Widersprüche aufrecht
erhalten kann.
Ganz nebenbei: Mit diesem
Argument schwingt auch noch eine andere Sicht mit – sicher ohne dies
konkret zu wollen und wahrscheinlich auch ohne es zu bemerken – nämlich: das
Christen entweder borniert, intellektuell beschränkt, ignorant oder schlicht dumm
sein müssen. Viel zu wenig bekannt, oder vielleicht in Vergessenheit geraten zu sein scheint offenbar, welche Größen aus Kunst, Wissenschaft und Geschichte Christen waren oder sind (siehe auch die Schlussworte von "Alles ist relativ - auch der Sinn des Lebens?"[iv]).
Was der obige Einwurf zu übersehen scheint ist das Faktum, dass es sich bei der genannten Überzeugung „Glaube und Wissenschaft schließen sich aus“ um eine Meinung handelt – nicht um eine Tatsache.
Die Menschwerdung Gottes, sein Leben, Lieben und Sterben für uns Menschen, sowie seine Auferstehung sind jedoch historisch bestens belegt - sie sind Tatsachen.
Und dennoch haben Paulus und Jesaja allen Grund zur Klage:
Die Menschwerdung Gottes, sein Leben, Lieben und Sterben für uns Menschen, sowie seine Auferstehung sind jedoch historisch bestens belegt - sie sind Tatsachen.
Und dennoch haben Paulus und Jesaja allen Grund zur Klage:
„Aber nicht alle sind dem Evangelium gehorsam.
Denn Jesaja spricht (in Jesaja 53,1):
»Herr, wer glaubt unserm Predigen?« “[v]
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