Samstag, 30. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,9-11



Gedanken: Wer vorgibt, im Licht zu leben, und doch seine Mitmenschen — insbesondere die Gläubigen — nicht mit Wort und Tat liebt, der macht sich selbst etwas vor. Wahres Leben im Licht ist ein Leben in der Liebe.

Wer in der Liebe bleibt, wird niemals sich oder seinen gläubigen Mitmenschen zum Stein des Anstoßes werden (σκάνδαλον, skandalon): zum Skandal; zur Ursache dafür, dass er selbst oder andere vom lebendigen Glauben an die Güte Gottes abfallen.

Wer aber nicht in der Liebe lebt, sondern in der Gleichgültigkeit oder gar im Hass verbleibt, der ist verblendet und tappt wie ein Blinder im Dunkeln. Er begreift weder seinen Lebensweg noch an welchem Ort dieser enden wird; seine Lieblosigkeit ist es, die ihn blind gemacht hat.


O-Ton: "9 Wer behauptet, im Licht zu leben, aber seinen Bruder oder seine Schwester[4] nicht liebt, ist immer noch im Dunkeln.

10 Nur wer seine Glaubensgeschwister liebt, lebt wirklich im Licht. Und im Licht gibt es nichts, wodurch jemand zu Fall kommen könnte.

11 Wer aber seinen Bruder oder seine Schwester nicht liebt, lebt in der Dunkelheit. Ein solcher Mensch tappt im Dunkeln und weiß nicht, wo sein Weg endet; denn die Dunkelheit hat ihn blind gemacht."

Freitag, 29. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,7+8



Gedanken: In diesen beiden Versen erinnert der Apostel Johannes uns Christen daran, dass all das, was er schreibt, nichts Neues ist, sondern das ewig alte Gebot der Gottes– und der Nächstenliebe, wie wir es schon im alten und später auch im neuen Testament finden; einer Liebe, die bereit ist, selbst noch den Feinden Gutes zu tun, so wie Jesus Christus sie vorgelebt hat, der bereit war, für seine Feinde zu sterben.

Dieses Gebot ist kein starres Gesetz, sondern eine Herzenshaltung. Es ist das, was Jesus gepredigt und gelebt hat; uns als Vermächtnis hinterlassen hat: die Liebe, zu welcher er uns durch seinen heiligen Geist befähigt. Diese Liebe ist es, die in jeder Lebenssituation immer wieder neu gelebt werden will und die allein in der Lage ist, das Böse in der Welt zu überwinden.


O-Ton: "7 Ihr Lieben, was ich euch schreibe, ist kein neues Gebot, sondern das alte, das ihr von Anfang an kennt. Es ist die Botschaft, die ihr gehört habt.

8 Und doch ist es ein stets neues Gebot – so wie Christus es verkündet und selbst erfüllt hat und wie er es euch gegeben und euch zu seiner Erfüllung befähigt hat. Denn die Dunkelheit weicht zurück und das wahre Licht leuchtet schon."

Donnerstag, 28. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 2,3-6



Gedanken: Ob wir Gott in Jesus begegnet sind und ob wir Ihn wirklich kennen gelernt haben oder ob wir einfach nur religiös sind, lässt sich sehr einfach feststellen — und zwar durch die Beantwortung der Frage, ob wir Seine Gebote ernst nehmen, indem wir sie halten; indem wir tun, was Er sagt.

Wenn wir nämlich nur vorgeben, Gott zu kennen, Ihn aber nicht ernst nehmen — also ständig Seine Gebote brechen — enttarnen wir uns selbst als Heuchler: als Menschen, die nur äußerlich religiös tun, in ihrem Inneren aber leer sind; bar der Wahrheit; ohne Christus im Herzen.

Wenn wir Gottes Gebote jedoch ernst nehmen und sie, trotz aller Fehlschläge, herzlich bemüht sind zu halten, wenn uns unsere Sündhaftigkeit zutiefst zuwider ist, dann ist Gottes Liebe in uns wahrlich zum Ziel gekommen; das ist das Siegel und Kennzeichen echter Einheit mit Gott.

Wer vorgibt, wirklich mit Gott verbunden zu sein, in dessen Lebensgestaltung soll sich das Leben Christi in all Seiner Liebe, Gnade und Wahrhaftigkeit widerspiegeln.


O-Ton: "3 Ob wir Gott wirklich kennen, erkennen wir daran, dass wir auf seine Befehle hören.

4 Wer behauptet: »Ich kenne Gott«, ihm aber nicht gehorcht, ist ein Lügner und die Wahrheit lebt nicht in ihm.

5 Wer aber Gottes Wort befolgt, bei dem hat die göttliche Liebe ihr Ziel erreicht. Und daran erkennen wir, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben.

6 Wer behauptet, ständig Gemeinschaft mit ihm zu haben, muss so leben, wie Jesus gelebt hat."

Gedanken zu 1. Johannes 2,1-2



Gedanken: Alles, was Johannes bisher geschrieben hat — von der Menschwerdung Gottes in Jesus, von der Freude der Gemeinschaft mit Gott; von Gottes Reinheit und von der Konsequenz, dass wir nur Gemeinschaft mit Gott haben können, wenn wir unser Leben in solcher Reinheit leben; […]

[…] von der Notwendigkeit unsere Schuld zuzugeben, statt sie weg zu definieren oder zu leugnen und dem festen Versprechen uns unsere Schuld zu vergeben, sobald wir sie Ihm bringen — alles das hat er nur geschrieben, damit wir unser Leben so führen, wie es Gott gefällt: als Seine reinen Ebenbilder; indem wir kein Unrecht tun.

Für den Fall jedoch, dass wir Unrecht tun (und der Erfahrene betet hier flehentlich mit David „Wer kann merken, wie oft er fehlet?!“) hat Johannes einen Trost für uns, ja den größten Trost von allen: dass Jesus selbst, Gott der Sohn!, beim Vater für uns eintritt und auf Freispruch plädiert— nicht aufgrund unserer ‚Performance‘, sondern aufgrund Seiner Schuldlosigkeit und Seines stellvertretenden Opfers am Kreuz für unsere Schuld.


O-Ton: "1 Meine lieben Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr kein Unrecht tut. Sollte aber jemand schuldig werden, so haben wir einen, der beim Vater für uns eintritt: Jesus Christus, den Gerechten, der ohne Schuld ist.[1]

2 Durch seinen Tod hat er Sühne für unsere Schuld geleistet[2], ja sogar für die Schuld der ganzen Welt."

Mittwoch, 27. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 1,8-10



Gedanken: Seit Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis aßen, leben wir alle in der Überzeugung selbst gerecht zu sein. Schuld sind die anderen; nach unserem Maßstab sind wir schuldlos. Doch das ist der große Selbstbetrug: zu glauben, dass wir unabhängig von Gott selbst definieren könnten, was Gut und Böse ist; ist doch genau das die Definition von Rebellion gegen Gott und Sein Gebot.

Wenn wir uns selbst jedoch in Gottes Licht erkennen — wenn wir sehen, wer wir in Gottes Augen wirklich sind und wenn wir endlich zugegeben, wo wir Sein Gesetz der Liebe gebrochen oder auch unerfüllt gelassen haben — dann dürfen wir darauf vertrauen, dass Gott Seinem Versprechen treu bleibt; uns alle unsere Schuld vergibt und uns von allem Unrecht reinigt.

Wenn wir allerdings auf unserer Position der Selbstgerechtigkeit beharren; darauf, nach unserer Definition im Recht zu sein  und auf diese Weise danach trachten, unsere Taten zu rechtfertigen, machen wir den wahrhaftigen, gerechten und allgütigen Gott zum Lügner und zeigen damit nur eines: dass Seine Wahrheit, Sein Wort, noch keinen Raum in uns gefunden hat.


O-Ton: "8 Wenn wir behaupten: »Wir sind ohne Schuld«, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit lebt nicht in uns.

9 Wenn wir aber unsere Verfehlungen eingestehen, können wir damit rechnen, dass Gott treu und gerecht ist: Er wird uns dann unsere Verfehlungen vergeben und uns von aller Schuld reinigen.

10 Wenn wir behaupten: »Seit wir Christen sind, haben wir nie mehr Unrecht getan«,[2] machen wir Gott zum Lügner und sein Wort lebt nicht in uns."

Dienstag, 26. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 1,5-7



Gedanken: Niemand von uns kann Gott sehen, hören, fühlen, riechen, oder schmecken. Und so kann auch niemand von uns irgendeine Aussage über Gott machen, es sei denn, Gott offenbart sich uns. Und genau das ist in Jesus Christus geschehen: Gott wurde Mensch und hat uns gezeigt, dass Er die Liebe ist, die Wahrheit und das Leben. Dass Er absolut gerecht ist und nicht der Schatten einer Ungerechtigkeit in Ihm ist.

Das bedeutet aber auch, dass wir, wenn wir sündigen – wenn wir also Gott und seine Autorität über unser Leben ablehnen, uns selbst zum Richter über Gut und Böse aufschwingen und unsere Übertretung seiner guten Gebote unter den Teppich kehren – überhaupt keine Gemeinschaft mit Gott haben können; so sehr wir uns das auch einbilden.

Machen wir aber kehrt und kommen zu Gott zurück - erkennen wir seine Autorität über unser Leben an und erlauben ihm, uns durch seinen guten Geist dahin zu führen, seine guten Gebote mehr und mehr zu halten - dann, und erst dann, können wir wirklich Gemeinschaft mit Gott haben und das größte aller Geschenke empfangen: die Vergebung unserer Sünden, für die Jesus am Kreuz sein Blut vergossen hat.


O-Ton: "Von ihm, Jesus Christus, dem offenbar gewordenen Wort, haben wir die Botschaft gehört, die wir euch weitersagen: Gott ist Licht, in ihm gibt es keine Spur von Finsternis.

6 Wenn wir behaupten: »Wir haben Gemeinschaft mit Gott«, und gleichzeitig im Dunkeln leben, dann lügen wir und gehorchen nicht der Wahrheit.

7 Leben wir aber im Licht, so wie Gott im Licht ist, dann haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut, das Jesus, sein Sohn, für uns vergossen hat, reinigt uns von jeder Schuld."

Montag, 25. August 2025

Gedanken zu 1. Johannes 1,1-4



Gedanken:
Jesus Christus: wahrer Gott und wahrer Mensch. Er war schon, bevor die Zeit begann — und lebte in vollkommenster Liebesgemeinschaft mit dem Vater und dem Heiligen Geist; ewiger Glückseligkeit.

Und diese Herrlichkeit hat Er verlassen, um uns zu erscheinen; um uns zu suchen und zu erlösen; Seine Geschöpfe, die wir Ihm den Rücken gekehrt haben, um selber Gott zu sein in unserem Leben.

Diesem Jesus, dem Mensch gewordenen Gott, haben die Apostel zugehört; Ihn haben sie mit eigenen Augen gesehen; haben Ihn berührt; sie sind Seine Zeugen: Zeugen davon, dass — in Christus — Gott selbst unsere Welt besucht hat — Er, die Quelle des Lebens.

Und von diesem Jesus — den sie erlebt haben, den sie mit ihrem Leben bezeugen — berichten sie uns jetzt, damit auch wir erkennen, dass in Ihm allein ewiges Leben zu finden ist; damit auch wir mit hinein genommen werden können in diese Freude, dieses Glück: die Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn; mit Ihm, der die Liebe ist und das Leben selbst.


O-Ton: "1 Was von allem Anfang an da war, was wir gehört haben, was wir mit eigenen Augen gesehen haben, was wir angeschaut haben und betastet haben mit unseren Händen, nämlich das Wort, das Leben bringt – davon reden wir. 

2 Denn das Leben ist offenbar geworden, und wir haben es gesehen; wir sind Zeugen dafür und verkünden euch das unvergängliche Leben, das beim Vater war und sich uns offenbart hat. 

3 Was wir so gesehen und gehört haben, das verkünden wir euch, damit ihr in Gemeinschaft mit uns verbunden seid. Und die Gemeinschaft, die uns miteinander verbindet, ist zugleich Gemeinschaft mit dem Vater und mit Jesus Christus, seinem Sohn. 

4 Das erfüllt uns mit großer Freude. Und wir schreiben euch diesen Brief, damit unsere Freude vollkommen wird."