Mittwoch, 3. Dezember 2025

Johannes Evangelium 5,19–23

 


Das Buch der Zeichen - Die Vollmacht des Sohnes, Teil 1

Mitten in seiner Antwort auf den Vorwurf der Oberen, er hätte am Sabbat die - von ihnen erfundenen und viel zu strengen - zusätzlichen Vorschriften gebrochen, weiht Jesus sie in das Geheimnis seines Lebens in echter Vollmacht ein. 

Auch heute noch glauben ja die meisten Menschen an das Märchen, wir müssten für Gott etwas Gutes tun. Doch es geht um etwas ganz anderes.

Vollmacht und Autorität entspringen der vollkommenen Abhängigkeit vom Willen und von der Führung Gottes: demütig, vertrauend und gehorsam; in liebender Hingabe. Es geht darum, den Vater durch uns wirken zu lassen. 

Jesus wollte die Wunder, die er tat, nie aus sich heraus tun. Er hatte vielmehr seine Sinne geschärft und tat nur das, was Gott der Vater im jeweiligen Moment getan haben wollte. Und das offenbarte ihm der Vater jederzeit; aus Liebe.

Die Heilung eines Mannes, der 38 Jahre lang gelähmt war, war dabei nur der Anfang. Jesus weiß bereits, dass der Vater ihm noch viel größere Wunder zeigen und durch ihn vollbringen wird — so unfassbar, dass es den Oberen die Sprache verschlagen wird. 

Er, Gott der Sohn, wird in vollkommener Einheit mit Gott dem Vater in Kürze Tote auferwecken! Nicht nur physisch Tote, wie Lazarus, sondern auch geistlich Tote; verlorene Menschen zum ewigen Leben. Er hat die Vollmacht dazu.

Ja sogar die allerhöchste Macht und Autorität hat der Vater in Jesus‘ Hände gelegt: die höchstrichterliche Gewalt, das letztgültige Urteil über das Leben eines jeden Menschen zu fällen — auch über das der Oberen! 

Denn Gott der Vater will, dass jeder Mensch Jesus genau so ehrt, wie ihn selbst. Wer also Jesus verachtet, der verachtet keinen Menschen, sondern Gott, der ihn zu uns auf die Erde gesandt  hat. Ihm werden wir am Ende gegenüberstehen.

O-Ton: Jesus erwiderte auf ihre Vorwürfe: »Amen, ich versichere euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun; er kann nur tun, was er den Vater tun sieht. Was der Vater tut, genau das tut auch der Sohn. Der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er selber tut. 

Er wird ihm noch größere Taten zeigen, sodass ihr staunen werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und ihnen das Leben gibt, so gibt auch der Sohn das Leben, wem er will. 

Auch seine ganze richterliche Macht hat der Vater dem Sohn übergeben; er selbst spricht über niemand das Urteil. Denn alle sollen den Sohn ebenso ehren wie den Vater. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. (5,19–23)

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