Montag, 24. November 2025

Johannes Evangelium 4,43–54

 


Das Buch der Zeichen - Das 2. Zeichen - Jesus heilt den Sohn eines königlichen Beamten 

Nach zwei Tagen intensiver Gespräche mit den Dorfbewohnern ging es weiter ins 2-3 Tagesreisen entfernte Galiläa. Dort — in Nazareth, seiner Heimatstadt — hatte Jesus schon erlebt, dass niemand ihn anerkannte; dass alle in ihm nur den Zimmermann sahen. Aber in Kana, wo er Wasser in Wein verwandelt hatte, war er herzlich willkommen. Dort hatte sich auch herumgesprochen, was er in Jerusalem für außergewöhnliche Dinge getan hatte.

Genau zu der Zeit lag in Kafarnaum der Sohn eines königlichen Beamten — der wohl im Dienst des Vierfürsten Herodes Antipas stand — im Sterben. Als der mitkriegte, dass Jesus aus Judäa zurück und wieder in Galiläa war, machte er sich sofort auf den Weg. Als er dann bei Jesus angekommen war, hatte er nur einen einzigen Wunsch: Jesus sollte mit ihm mitkommen und seinen Sohn wieder gesund machen.

Anstatt ihm sofort zu helfen, kritisiert Jesus erst mal alle Anwesenden. Denn uns Menschen geht es meist zuerst um unsere Wünsche statt um Gott; um die Gabe, statt den Geber; um ein Spektakel, statt um echtes Vertrauen. Und doch bezeugen solche Zeichen Jesus‘ wahre Identität. 

Der Beamte — verzweifelt und den drohenden Tod seines Kindes vor Augen — fleht Jesus an, doch mit ihm zu kommen. Aber Jesus spricht nur ein Wort. Allerdings mit göttlicher Vollmacht: sein Sohn werde leben; er könne getrost nach Hause gehen.

Und der Beamte glaubte Jesus und ging zurück. Er war noch nicht zu Hause angekommen, da kamen ihm seine Diener schon mit der guten Nachricht entgegen, dass sein Sohn am Leben und wieder gesund sei; das Fieber habe aufgehört. Jetzt wollte es der Vater natürlich genau wissen. 

Und als er nachfragt, bestätigt sich seine Vermutung: sein Sohn wurde um ein Uhr mittags aus der Ferne geheilt, genau zu dem Zeitpunkt, an dem Jesus es gesagt hatte. Das überzeugte den Mann dann völlig und er selbst und seine ganze Familie kamen vollends zum Glauben. Das war — nach dem auf der Hochzeit zu Kana — das zweite Zeichen, das Jesus in Galiläa tat.

O-Ton: Nachdem Jesus zwei Tage dort geblieben war, verließ er die Gegend und ging weiter nach Galiläa. Er selbst hatte gesagt: »Kein Prophet gilt etwas in seiner Heimat.« Als er nun nach Galiläa kam, nahmen ihn die Leute freundlich auf. 

Sie waren nämlich beim Passafest in Jerusalem gewesen und hatten alles gesehen, was er dort während der Feiertage getan hatte. In Galiläa kam Jesus auch wieder nach Kana, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. 

Damals lebte in Kafarnaum ein königlicher Beamter, dessen Sohn war krank. Als er hörte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen war, ging er zu ihm und bat ihn: »Komm doch nach Kafarnaum und mach meinen Sohn gesund; er liegt im Sterben.« 

Jesus sagte zu ihm: »Ihr alle glaubt mir nur, wenn ihr Aufsehen erregende Wunder seht.« Der Beamte bat ihn: »Herr, komm doch mit mir, bevor mein Kind stirbt!« »Geh ruhig heim«, sagte Jesus zu ihm, »dein Sohn lebt!« 

Er glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und ging. Schon unterwegs kamen ihm seine Diener entgegen und berichteten: »Dein Sohn lebt!« Er fragte sie, seit wann es ihm besser gehe, und sie antworteten: »Gestern Mittag um ein Uhr hat das Fieber aufgehört.« 

Da erkannte der Vater, dass es genau zu der Stunde geschehen war, als Jesus zu ihm sagte: »Dein Sohn lebt!« Er kam zum Glauben an Jesus, er und seine ganze Hausgemeinschaft. Dieses zweite Wunderzeichen vollbrachte Jesus, als er von Judäa wieder nach Galiläa gekommen war. (Joh 4,43–54)

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