Freitag, 14. November 2025

Johannes Evangelium 4,27-34

 


Das Buch der Zeichen - Jesus und die Frau aus Samarien (3): Mundpropaganda & Seelenfutter

Ganz offensichtlich waren seine Schüler zumindest verwundert, dass Jesus mit der Frau am Brunnen sprach; wenn es sie nicht sogar störte. Ob das daran lag, dass es in der Antike keine Gleichberechtigung gab oder dass die Frau aus Samarien war — für viele Juden eine religiöse Gegengruppe! — ist unklar. Dennoch wissen Sie instinktiv, dass Jesus immer nur das Gute tut, auch wenn es ihnen vielleicht gegen den Strich geht. Also lassen Sie ihre Fragen stecken.

Die Frau wiederum ist so begeistert über das, was sie gerade – über sich selbst und über Jesu Identität – gehört hat, dass sie alles stehen und liegen lässt. Sie läuft ins Dorf und redet mit genau den Leuten, denen sie bis jetzt so erfolgreich aus dem Weg gegangen ist. Und sie begeistert sie für genau die Frage, deren Antwort sie selbst so begeistert hat: ist Jesus wirklich der Messias?

Während die Frau ins Dorf unterwegs ist, kommen seine Schüler zurück. Und sie machen sich Sorgen, dass Jesus ihnen verhungert. Sie hatten ja gerade Brot aus dem Dorf mitgebracht. Und so drängen Sie ihn, doch etwas zu essen. Doch die Antwort, die sie bekommen ist so unerwartet, wie typisch für Jesus: er spricht in Bildern! Er redet von etwas zu essen, von dem sie keine Ahnung haben. 

Doch, weil sie ihn zu wörtlich nehmen, missverstehen sie, was er sagt. Sie glauben, jemand hätte ihm, während sie noch im Dorf waren, etwas zu Essen gebracht. Als Jesus das merkt, erklärt er ihnen, was er gemeint hat. Dass das, was ihn im Innersten satt macht, etwas ganz anderes ist. Nämlich, Gottes Willen zu tun; im Einklang mit ihm seinen Plan umzusetzen, für den er zu uns geschickt wurde: um uns zu retten.

O-Ton: In diesem Augenblick kehrten seine Jünger zurück. Sie wunderten sich, ihn im Gespräch mit einer Frau anzutreffen. Aber keiner fragte ihn: »Was willst du von ihr?«, oder: »Worüber redest du mit ihr?« 

Die Frau ließ ihren Wasserkrug stehen, ging ins Dorf und sagte zu den Leuten: »Da ist einer, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe. Kommt mit und seht ihn euch an! Ist er vielleicht der versprochene Retter?« Da gingen sie alle hinaus zu Jesus. 

Inzwischen forderten die Jünger ihn auf: »Rabbi, iss doch etwas!« Aber er antwortete: »Ich lebe von einer Nahrung, die ihr nicht kennt.« Da fragten sie einander: »Hat ihm vielleicht jemand etwas zu essen gebracht?« Jesus sagte zu ihnen: »Meine Nahrung ist, dass ich dem gehorche, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende. (Joh 4,27–34)

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