Montag, 24. Dezember 2012

Bitte um Verschonung - Dank für Errettung (Ps 28:1-9)

Text
1 Von David. Wenn ich rufe zu dir, HERR, mein Fels, so schweige doch nicht, daß ich nicht, wenn du schweigst, gleich werde denen, die in die Grube fahren. 2 Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände aufhebe zu deinem heiligen Tempel. 3 Raffe mich nicht hin mit den Gottlosen und mit den Übeltätern, die freundlich reden mit ihrem Nächsten und haben Böses im Herzen. 4 Gib ihnen nach ihrem Tun und nach ihren bösen Taten; gib ihnen nach den Werken ihrer Hände; vergilt ihnen, wie sie es verdienen. 5 Denn sie wollen nicht achten auf das Tun des HERRN noch auf die Werke seiner Hände; darum wird er sie niederreißen und nicht wieder aufbauen. 6 Gelobt sei der HERR; denn er hat erhört die Stimme meines Flehens. 7 Der HERR ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hofft mein Herz, und mir ist geholfen. Nun ist mein Herz fröhlich, und ich will ihm danken mit meinem Lied. 8 Der HERR ist seines Volkes Stärke, Hilfe und Stärke für seinen Gesalbten. 9 Hilf deinem Volk und segne dein Erbe und weide und trage sie ewiglich!

Kommentar

Zusammenfassung

In diesem Psalm nimmt David uns erneut mit hinein in die Welt seines Herzens: Er singt offen über seine von arglistigen Gottesverächtern verursachte Not und seinen Wunsch, Gott möge solche Leute zurechtweisen. Über dieses Gebet findet er, über die Schau der Heiligkeit und des Gerichtes Gottes, zur Schau der Gnade und Güte Gottes, die ihm neue Hoffnung und Kraft schenkt, zu danken und auch für Gottes Volk zu beten, als deren König er von Gott eingesetzt ist.

Struktur

1-3 David beginnt den Psalm mit Flehen aus der von Gottlosen gewirkten Not
4-5 Er betrachtet sodann die Tiefe des Gerichtes Gottes über die Gottlosen
6-7 Und gewinnt in der Schau des Wesens Gottes neue Freude und Hoffnung
8-9 und kann so herzlich danken und auch für das Wohl seines Volkes beten

Inhalt

1a-2 In diesem Psalmlied bittet David den ewigen Gott, das ist: Christus den Fels seiner Erlösung (1Kor 10:4) um Antwort auf sein flehentliches Gebet. Davids ist dabei in seiner Seele so aufgewühlt, dass er seine Bitten zu Gott buchstäblich herausschreit und befürchtet, dass er stürbe, bekäme er keine Antwort. Davids Körperhaltung finden wir auch im Neuen Testament wieder, wo es 1Tim 2:8 heißt: "So will ich nun, dass die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige Hände ohne Zorn und Zweifel." David erhebt seine Hände zum Himmel, denn er weiß (Ps 11:4): hier ist der Tempel Gottes (Offb 11:19).

3b Was David innerlich so aufwühlt und so flehentlich beten lässt, sind seine Feinde: arglistige Heuchler, die vorne herum freundlich mit David reden und dabei, das weiß David, dennoch ganz bewusst Böses in ihren Herzen bewegen.

4 Diesen Menschen wünscht David Gottes gerechte Züchtigung: Sie sollen, gemäß der universalen Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung, Ihre Ernte (das ist, die Ernte ihres bösen Planens, ihrer arglistigen Taten und den sich daraus ergebenden, nichtigen Werken) aus Gottes Hand empfangen (Gal 6:7f). Dabei will David keine Rache, sondern allein, dass sie aus Gottes Hand empfangen, was sie gerechterweise verdienen.

5a Dabei hat David auch nicht nur sich selbst im Blick, sondern vielmehr auch die Tatsache, dass diese Menschen das Handeln Gottes, in Seiner Schöpfung und seinem Heilsplan, böswillig missachten.

5b Das ist dann letztlich auch der Grund, weshalb solche Menschen von Gott gerichtet werden. Das Bild, das David dabei gebraucht, könnte verheerender kaum sein; er weiß: Gott wird solche Gottesverächter in Trümmer legen, sie bis auf ihre Grundfesten schleifen und wird die verbliebenen Ruinen nicht wieder restaurieren: ihr Verderben wird ewig sein. So predigt es Christus (Mk 9:43-48!) und so lesen wir es auch an vielen anderen Stellen der Schrift (Jud 13, Heb 10:31, Offb 19:3, u.v.a.m.)

3a Angesichts dieses fürchterlichen Gerichtes betet David im Wissen um seine eigene Sündhaftigkeit (Ps 51:7), dass Gott ihn verschonen möge und ihn nicht zusammen mit den Gottlosen und Verbrechern vom Erboden vertilge.

6 David betet flehentlich und schreit seine Not heraus zu Gott. Und Gott, der die Erhörung eines Gebetes aus der Not versprochen hat (Ps 50:15) hält, wie Er es in Seiner Treue und Wahrhaftigkeit immer tut, Sein Wort. Noch während David betet, wird ihm bewußt, dass der Ewige Gott seine kleine, menschliche Stimme vernommen und sein flehentliches Gebet erhört hat.

7 Dank dieser Stärkung seiner Seele lobt David in dieser so neu gewonnenen Freude den Ewig Seienden: Er, dessen weiß sich David erneut versichert, ist in diesem Erdenleben Seine Kraft und Sein Schutz. Auf Ihn will er seine Hoffnung setzen und schon allein in diesem Akt des Glaubens ist ihm geholfen: Freude breitet sich in seinem Herzen aus über das gute Herz Gottes, Seine Treue und Macht, Seinen Beistand und seine Hilfe. Aus dieser neu gewonnenen Freude heraus kann David Ihm von Herzen danken (vgl. Ps 42:9).

8 In dieser Schau des Wesens Gottes blickt David über sich selbst und seine Not hinaus und kommt zu der freudigen Gewissheit: Dieser gütige und heilige Gott ist nicht nur seine Hilfe, sondern auch die Kraft und die Hilfe Seines Volkes, über das Er David zum König gesalbt und eingesetzt hat (1Sam 16:1-13).

9 So im Glauben gestärkt betet dann David noch einmal. Nun aber nicht mehr allein für sich, sondern auch für das Volk Gottes für das er verantwortlich ist: Dass Gott Sein Volk mit Segen überschütten und Sie in alle Ewigkeit tragen möge, denn sie sind Sein Erbteil (5Mo 32:9).

Praktische Anwendung

1. Wir dürfen immer und mit aller Not zu Gott kommen und Seine Hilfe erwarten
2. und wissen, dass Freude, Kraft & Hoffnung aus der Gottesschau kommen
3. Wir können, so gestärkt, auch für diejenigen beten, die uns anbefohlen sind.

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