Freitag, 14. Dezember 2012

Der große Lobpreis der Herrlichkeit Gottes (Ps 29:1-11)

Text

1 Ein Psalm Davids. Bringet dar dem HERRN, ihr Himmlischen, bringet dar dem HERRN Ehre und Stärke! 2 Bringet dar dem HERRN die Ehre seines Namens, betet an den HERRN in heiligem Schmuck! 3 Die Stimme des HERRN erschallt über den Wassern, der Gott der Ehre donnert, der HERR, über großen Wassern. 4 Die Stimme des HERRN ergeht mit Macht, die Stimme des HERRN ergeht herrlich. 5 Die Stimme des HERRN zerbricht die Zedern, der HERR zerbricht die Zedern des Libanon. 6 Er läßt hüpfen wie ein Kalb den Libanon, den Sirjon wie einen jungen Wildstier. 7 Die Stimme des HERRN sprüht Feuerflammen; 8 die Stimme des HERRN läßt die Wüste erbeben; der HERR läßt erbeben die Wüste Kadesch. 9 Die Stimme des HERRN läßt Eichen wirbeln und reißt Wälder kahl. In seinem Tempel ruft alles: »Ehre! « 10 Der HERR hat seinen Thron über der Flut; der HERR bleibt ein König in Ewigkeit. 11 Der HERR wird seinem Volk Kraft geben; der HERR wird sein Volk segnen mit Frieden.


Kommentar

Zusammenfassung

Der 29. Psalm, "Der große Lobpreis der Herrlichkeit Gottes" spricht in seinen 11 Versen 18-mal vom HERRN, Seiner Macht, Ehre und Herrlichkeit und zeigt uns deutlich, dass Gott, trotz allen Widerstandes der Welt, in alle Ewigkeit der HERR aller Herren und der König aller Könige bleiben wird, der die Welt durch Sein Wort richtet und die Seinen durch Sein Wort stärkt und ihnen Frieden gibt.


Struktur

1a Davids Lied besingt die Ehre Gottes, Seines Namens und Seiner Macht
1b-2 IHM sollen wir in stillem und sanftem Geist würdige Anbetung zollen
3-4 Gottes Stimme und Wort sind hoch erhoben über Heidenvölker und Leid
5-9a Die unvergleichliche Urgewalt Seines Wortes richtet die Heidenkönige
9b-10 Trotz allen Widerstandes bleibt Gott der HERR in Ewigkeit
11 Und ER, der Allmächtige, will uns stärken und gibt uns Seinen Frieden.


Inhalt

1a Auch in diesem Psalmlied umschreibt David, wie schon in Psalm 11 und Psalm 18, die Macht und Herrlichkeit Gottes mit Bildern gewaltiger Naturschauspiele und erinnert so auch an die Reden Gottes aus dem Wettersturm (Hiob 38:1ff). Dabei geht es ihm vorrangig um eines: die Ehre Gottes und Seines Namens und Dessen in Seiner Macht sich offenbarende Herrlickkeit.

1b-2
Bevor uns David jedoch mit hinein nimmt in seine Gottesschau, fordert er die himmlischen Heerscharen und damit auch uns, als die in Christus Jesus im Himmel eingesetzten Gottessöhne (Eph 2:6, Joh 10:34), auf, eine unserem Allmächtigen HERRN würdige Haltung einzunehmen, indem wir wie lebendige Spiegel Sein Wesen reflektieren: indem wir IHM in unseren Herzen die Ehre geben und IHM im Schmuck des verborgenen Menschen, in stillem und sanftem Geist (1Pe 3:3f), die Anbetung zollen, die Seiner Macht und Herrlichkeit und der Ehre Seines Namens würdig sind.

3-4
Hoch über dem Völkermeer der Nationen und hoch über der tosenden See von Trübsal und Angst, in der Heiligen Schrift an vielen Stellen mit dem Bild großer Wasser umschrieben (Ps 144:7, Jes 17:12f, Ps 18:17, Ps 32:6), erschallt mit herrlicher, donnernder Macht die gewaltige Stimme des HERRN (vgl. Hi 40:9).

5-9a Diese Stimme, das Wort des Allmächtigen Gottes, ist wie ein schwerer Sturm, der Eichen umherwirbelt wie Spielzeug und ganze Wälder kahl zu reißen vermag. Es ist wie "ein Hammer, der Felsen zerschmeißt" (Jer 23:29): wie ein Orkan, der selbst libanesische Zedern zerbricht, immergrüne Bäume, deren Wuchshöhen bis zu 50 Meter erreichen, deren Durchmesser bis zu zwei Meter betragen und die über 1.000 Jahre alt werden können.

Die "Zedern des Libanon" sind zugleich auch ein Bild für mächtige Könige und Herrscher (vgl. 2Kö 14:9, 2Chr 25:18, Hes 31:2-3), denn unser Gott ist auch der, von dem es heißt: "er setzt Könige ab und setzt Könige ein" (Dan 2,21).


So gewaltig ist die Macht der Stimme Gottes und Seines Wortes, dass David sie mit einem feuersprühenden Vulkanausbruch vergleicht und einem Erbeben, das die Bergkette des Libanon) so erschüttert, dass sie vom Hermon (1) im Süden, bis in die Wüste Kadesch im Norden, tanzt, wie einen Wildstier beim Rodeo.



9b-10 Über den Fluten der Völker, dem Toben die Heiden, dem Murren der Völker und der Auflehnung der Könige auf Erden (Ps 2:1-2) bleibt Gott der HERR von Ewigkeit zu Ewigkeit "der Selige und allein Gewaltige, der König aller Könige und Herr aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, der da wohnt in einem Licht, zu dem niemand kommen kann, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen" (1Tim 6:15f)! Und in seinem Tempel ruft alles: »Ehre! «

11 Dieser Allmächtige Gott, dessen Wort die Völker und Könige richtet, ist es, von dem wir trotz aller Not in dieser Welt wissen dürfen: ER ist für uns (Rö 8:31) und wird uns, die wir eine kleine Zeit leiden, neue Kraft geben und uns "aufrichten, stärken, kräftigen, gründen" (1Pe 5:10) und uns, Sein Volk, mit Seinem Frieden segnen (Joh 14:27), "der höher ist als alle Vernunft" , und so unsere "Herzen und Sinne in Christus Jesus [bewahren]" (Phil 4,7).


Praktische Anwendung

1. In der Macht Seines Wortes offenbart sich die Herrlickkeit und Ehre Gottes; IHM sollen wir im stillen und sanften Geist der Anbetung begegnen.

2. ER, der Allmächtige, steht hoch über den Nationen und über aller Trübsal und Leid und bleibt trotz allen Widerstandes der Nationen und ihrer Regenten Gott in Ewigkeit, ja Sein Wort wird sie mit Urgewalt richten.

3. Uns gegenüber jedoch, Seinen in Christus im Himmel eingesetzten Kindern, ist ER freundlich; stärkt uns in der Not und gibt uns Seinen Frieden.



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1) Sirjon ist der Sidonische Name des Hermon; er besteht aus Kalkstein und vulkanischen Gesteinen

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