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Einleitung
Seit einiger Zeit kann ich in Online-Foren mit verfolgen, wie massenhaft „geistliche Weisheiten“ verbreitet werden. „Geistliche Weisheiten“ mit einem ziemlich abstrusen Inhalt. Spekulationen über die Endzeit, wie aus einem Sci-Fi Roman. Spekulationen mit einem so derartig abstrusen Inhalt, dass eigentlich schon beim Lesen der ersten Worte klar wird: hier stimmt irgendwas ganz gewaltig nicht.
Sicher: auch große Theologen haben hier und da mal spekuliert. Aber manche Spekulationen gehen dann doch echt zu weit. Kennt ihr das? Das es so Themen gibt, wo sofort das Blut in Wallung gerät? Wo ihr ihr spürt, dass Euer Gegenüber etwas von sich gibt, was irgendwie Explosionspotential hat? Und wo ihr sofort wisst: wenn ich mich da jetzt drauf einlasse – dann kracht es gewaltig. Dann gibt es Zoff. Und wenn es sich um scheinbar geistliche Themen handelt, dann kochen die Emotionen oft sogar noch schneller hoch!
Und dann gibt es noch etwas ganz anderes: Wirklich gute geistliche Gespräche. Gespräche, die in Liebe geführt werden – und in Geduld. Mit Freundlichkeit und in einer demütigen Haltung. Gespräche, die sicher auch mal kontrovers sein können. Aber Gespräche, die sich um den Kern des Glaubens drehen. Gespräche die uns weiter bringen. Gespräche die zu Christus führen – vielleicht sogar zum ersten Mal. Gespräche, die uns zu Christus zurück führen – zum Evangelium. Wohltuende Gespräche.
Schmeckt ihr den Unterschied?
Inhalt
Darum geht es heute: Wie Gott möchte, dass wir mit geistlicher Korrektur umgehen.
- Unser Text
- Zu Beginn möchte ich mit Euch den Text lesen
- Und kurz zusammenfassen, worum es geht
- Und uns noch einmal in Erinnerung rufen,
- „was bisher geschah“
- Was wirklich wesentlich ist
- Dann möchte ich gemeinsam mit Euch anschauen,
- Welche Auswahl uns bei Themen der geistlichen Korrektur zur Verfügung steht
- Was zu korrigieren ist
- Und unter dem Titel „Was zu korrigieren ist“
- Möchte ich mit Euch anschauen, für welche der beiden Möglichkeiten wir uns entscheiden sollten
- Wie Korrektur gelingt
- Nachdem wir gesehen haben, was die bessere Wahl ist,
- Bleibt die entscheidende Frage: wie kann geistliche Korrektur gelingen?
- Fragen an Dein Herz
- Zum Schluss möchte ich uns die Möglichkeit geben,
- Uns selbst anhand der Schrift zu prüfen
Lasst uns zu Anfang den Text gemeinsam lesen:
Unser Text
"Mit törichten Spekulationen hingegen, die nur von Unverstand zeugen, gib dich nicht ab. Du weißt ja, dass sie zu nichts anderem führen als zu Streitigkeiten. Und wer ein Diener des Herrn sein will, darf nicht streiten, sondern soll zu allen freundlich sein. Er muss fähig sein, die Lehre ´des Evangeliums` weiterzugeben, muss es gelassen ertragen können, wenn ihm Unrecht zugefügt wird, und soll denen, die sich gegen ´das Evangelium` stellen, geduldig den rechten Weg zeigen. Vielleicht gibt Gott ihnen ja die Möglichkeit zur Umkehr, sodass sie die Wahrheit erkennen und zur Besinnung kommen. ´Dann können sie sich` aus der Schlinge ´befreien`, in der sie der Teufel gefangen hält, um ihnen seinen Willen aufzuzwingen."
- Timotheus soll sich (s. V14) „nicht um Worte streiten“, bzw. (V16) sich fernhalten „von ungeistlichem losen Geschwätz“. Das ist in unserem heutigen Text in (V23) gemeint, wenn Paulus Timotheus den Rat gibt: „Mit törichten Spekulationen hingegen, die nur von Unverstand zeugen, gib dich nicht ab“. In (1Tim 4,7) nennt Paulus diese Spekulationen „Altweiberfabeln“.
- Auf der anderen Seite gab es echte Irrlehrer: Hymenäus und Philetus, von denen es in (V18) heißt: „die von der Wahrheit abgeirrt sind und sagen, die Auferstehung sei schon geschehen, und bringen einige vom Glauben ab.“ Das ist in unserem heutigen Text gemeint, wenn in (V25) die Rede ist von „denen, die sich gegen das Evangelium stellen“.
- Irrlehrer, die behaupteten, Jesus sei schon wiedergekommen und damit den Glauben der Geschwister ernsthaft ins Wanken brachten.
- Geplapper: Und obendrein dummes Geschwätz über Altweiberfabeln – sinnlose Debatten mit dem Potential schlimmen Streit zu entfachen.
Wozu dieser Text?
Und wer ein Diener des Herrn sein will, [...] muss fähig sein, die Lehre des Evangeliums weiterzugeben, [...] und soll denen, die sich gegen das Evangelium stellen, geduldig den rechten Weg zeigen. Vielleicht gibt Gott ihnen ja die Möglichkeit zur Umkehr, [...].
- Um die Gute Botschaft des Evangeliums weiter zugeben: dass Gott uns liebt!
- Um Unrecht gelassen zu ertragen.
- Um den Gegnern des Evangeliums geduldig den rechten Weg zeigen.
- Um Gottes Gnade Raum zu geben, der ihnen die Möglichkeit zur Umkehr gibt
- Damit diese verirrten Seelen die Wahrheit erkennen und zur Besinnung kommen.
- Damit sie sich aus dem Gefängnis ihrer falschen Überzeugungen befreien können
- Damit sie frei werden, den Willen Gottes zu tun – zu glauben – zu hoffen – zu lieben
Was zu korrigieren ist
- mit solchen Debatten können wir prima unsere Zeit totschlagen
- mit solchen Debatten können wir prima unsere Kräfte verschwenden
- und mit solchen Debatten können wir ganz prima prächtig Streit vom Zaun brechen
Wie Korrektur gelingt
- zu allen freundlich: „freundlich sein“ bedeutet: aus Stärke handeln, nicht aus Schwäche. Kein „anbiedern“, sondern authentisch und von Herzen reden und handeln. Nicht „aufgesetzt“. „Zu allen“; also nicht nur zu den „netten“, sondern auch gegenüber „denen, die sich gegen das Evangelium stellen“.
- fähig, die Lehre des Evangeliums weiterzugeben: fähig: hier geht es um theologische Fachkompetenz, und um persönliche Reife. Wie schaut es dabei Dir aus? Bist Du fachlich kompetent? Die Lehre des Evangeliums; das ist: Gottes Liebe für die Welt, Christus am Kreuz, Gnade statt Werke.
- Unrecht gelassen ertragen: zugefügtes Unrecht "ertragen": (gr. anexikakon, dt. Böses ertragen) - ohne zurück zu schlagen; z.B. ad hominem Argumente, Unhöflichkeiten, Beleidigungen, und Gemeinheiten. Und das "gelassen": also mit der Fähigkeit, nicht auf jeden persönlichen Angriff einzusteigen; mit Geduld; mit innerer Stärke; Leidensfähigkeit; mit Ausdauer.
- geduldig den rechten Weg zu zeigen: "geduldig" heißt: einen langen Atem haben; nicht gleich aufgeben; zu glauben, zu hoffen und zu beten! "den rechten Weg": die Beziehung zu Christus. Nicht Egoismus, sondern Liebe führt zu einem erfüllten Leben. Nicht religiöse Leistung, sondern Gottes Gnade rettet. Umkehr zu einem Leben mit Gott!
Fragen an Dein Herz
- Was ist Dein Fokus?
- Was bestimmt Dein Handeln?
- Was möchtest Du gerne ändern?
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