Übersicht / Inhalt
1. Wortbedeutungen
Zunge (glossa)
reden (laleo)
2. Bibeltexte
Geistesgaben allgemein
Zungenrede im Speziellen
3. Zusammenfassung
4. Fragen und Antworten
5. Buchempfehlungen für Laien
1.
Wortbedeutungen
1.1
Zunge
[glossa] Zunge
A) Die Zunge
1) als Sprechorgan
2) übertr.: züngelnde Flammen
B) Die Sprache
1) Sprache oder Mundart eines Volkes.
2) besondere Gabe des Heiligen Geistes: Die Fähigkeit eine fremde Sprache zu sprechen die man nicht gelernt hat.
1.2
reden
[laleo] sprechen
1) reden (können), seine Stimme hören lassen; artikuliert
sprechen; etw. vernehmen lassen; sich äußern.
2) tr.: etw. verkündigen, mitteilen, sagen, vorbringen; mit Worten seine
Gedanken mitteilen.
2.
Bibeltexte
2.1 Geistesgaben allgemein
Römer 12:3-8
Verteilung der Gaben auf verschiedene Gläubige.
Alle Nutzung sei tugendhaft - vor allem in Demut!
1 Kor 12-14
Vielfalt der Gaben - Einheit des Glaubens. Zweck der Gaben: Nutzen für die Gemeinde, inbesondere Erbauung (1Kor 14:17).Größte der Gaben: Glaube, Hoffnung, Liebe. Kleinste Gabe: Sprachenrede (14:5); wird auch zuletzt
genannt (12:28).
Eph 4:1-16
Wir sind Glieder eines Leibes - gerufen uns gegenseitig mit Gaben zu dienen
1Pe 4:10-11
Wir sollen mit unseren Gaben einander dienen - zur Ehre Gottes.
2.2 Zungenrede im Speziellen
Mk 16:15-18
Text
"Die Zeichen aber, die
folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie ...
in neuen Zungen reden ..."
Zusammenfassung
Zungenrede ist eines
der Kennzeichen von Gläubigen.
Kommentar
Wortbedeutung von 'die Zeichen' (semeia)
[semeion] das Siegel; der Beweis.
I) das Zeichen
1) das, womit eine Person oder Sache von anderen unterschieden und erkannt
wird: das äußerliche Unterscheidungsmerkmal, Kennzeichen, Erkennungszeichen.
2) das Vorzeichen, der warnende Hinweis (bevorstehender Ereignissen).
3) das (Wunder-)Zeichen, z.B.:
3a) eine ungewöhnliche Naturerscheinung welche nicht den Naturgesetzen
entspricht; die Himmelserscheinungen.
3b) das zeichenhafte Wunder durch welches sich Gott oder Christus (aber auch der Teufel) manifestiert oder durch welches Gott Menschen bestätigt die in seinem
Namen wirken.
Apg 2:4-11
Text
"und sie wurden alle erfüllt
von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der
Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren
gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses
Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder
hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber,
verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus
Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder
und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus
und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von
Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und
Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes
reden."
Zusammenfassung
Eine (nicht die) Wirkung der
Geistausgießung zu Pfingsten war die Verkündigung
von Gottes Wort in irdischen Fremdsprachen.
Kommentar
Die Ausgießung des Heiligen Geistes über das unter die Völker verstreute
Volk der Juden zu Pfingsten war ein
epochales, geschichtlich einmaliges Ereignis und somit eine Ausnahme. Ausnahmen
sollten nicht zur Regel erhoben werden.
Apg 10:44-48
Text
"Während Petrus noch diese
Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten. Und die
gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, entsetzten sich, weil
auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde; denn sie
hörten, dass sie in Zungen redeten und Gott hoch priesen. Da antwortete Petrus:
Kann auch jemand denen das Wasser zur Taufe verwehren, die den Heiligen Geist
empfangen haben ebenso wie wir? Und er befahl, sie zu taufen in dem Namen Jesu
Christi. Da baten sie ihn, noch einige Tage dazubleiben."
Zusammenfassung
Das für die Juden (die es zu Pfingsten ja selber so erlebt hatten!)
bestätigende Zeichen des Empfangs des Heiligen Geistes, war auch in diesem
Falle die Rede
in irdischen Fremdsprachen.
Kommentar
Die Erst-Ausgießung des Heiligen Geistes über die bislang i.d.R. von
Gottes Reich ausgeschlossenen Heiden
war ebenfalls ein epochales Ereignis und somit ebenfalls eine Ausnahme.
Ausnahmen sollten nicht zur Regel erhoben werden.
Apg 19:1-7
Text
"Es geschah aber, als
Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam
und einige Jünger fand. Zu denen sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist
empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehört,
dass es einen Heiligen Geist gibt. Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn
getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes. Paulus aber sprach:
Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, sie sollten an
den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. Als sie das hörten,
ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. Und als Paulus die Hände
auf sie legte, kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten in Zungen und
weissagten. Es waren aber zusammen etwa zwölf Männer."
Zusammenfassung
Nachdem die zuvor noch nicht an Jesus Gläubigen Jünger Johannes' des
Täufers zum Glauben kommen und sich taufen lassen, empfangen sie den Heiligen
Geist. Auch hier ist das Zeichen für den Geist-Empfang die Rede in
Fremdsprachen samt Weissagung.
Kommentar
Diese Stelle schildert ein einmaliges Ereignis zu Beginn der
Kirchengeschichte.
Es herrschten folgende (heute nicht mehr gültige) Randbedingungen:
1) Die Apostel lebten noch.
2) Der Unterschied der Taufe des Johannes (zur Buße) und der christlichen
Taufe (auf den Glauben an Jesus) war noch nicht allgemein bekannt. Hier war
also ein Exempel nötig (die hier genannten, verstreuten Johannes-Jünger waren
zuvor noch nicht an Jesus gläubig und hatten auch noch nie vom Heiligen Geist
gehört).
Weiterhin kann auch hier, weder aus der Handauflegung durch einen
Apostel, noch aus dem Zeichen der Zungenrede nach dem Empfang des Heiligen
Geistes eine Regel abgeleitet werden; es handelt sich um den Bericht über ein Einzel-Ereignis!
1Kor 12-14
1Kor 12:7-10
Text
"In einem jeden offenbart
sich der Geist zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von
der Weisheit zu reden; dem andern wird gegeben, von der Erkenntnis zu reden,
nach demselben Geist; einem andern Glaube, in demselben Geist; einem andern die
Gabe, gesund zu machen, in dem "einen" Geist; einem andern die Kraft,
Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die
Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die
Gabe, sie auszulegen. Dies alles aber wirkt derselbe "eine" Geist und
teilt einem jeden das Seine zu, wie er will."
Zusammenfassung
Die Geistesgaben werden nach dem Willen des Heiligen Geistes auf die
Gläubigen verteilt; nicht
jeder bekommt dabei die Gabe der Zungenrede.
Kommentar
Diese Stelle lehrt am klarsten, weil explizit, dass der von vielen
proklamierte "Empfang der Zungenrede als einziger Beweis des Geistesempfanges für alle Gläubigen" eine Irrlehre ist, denn: Einem wird als Gabe die
Zungenrede gegeben und einem Anderen die Auslegung, d.h.: nicht jeder bekommt die Zungenrede!
1Kor
12:28-30
Text
"Und Gott hat in der
Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann
Wundertäter, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei
Zungenrede. Sind alle Apostel? Sind alle Propheten? Sind alle Lehrer? Sind alle
Wundertäter? Haben alle die Gabe, gesund zu machen? Reden alle in Zungen?
Können alle auslegen?"
Zusammenfassung
Gott
setzt die Gaben in der Gemeinde ein. Er gibt verschiedene Gaben,
darunter auch die Zungenrede; eine Gabe, die nicht jeder Gläubige bekommt.
Kommentar
Auch hier wird wieder überdeutlich: Nicht
alle reden in Zungen. In der Liste der von Gott in der Gemeinde eingesetzten
Ämter wird die Zungenrede
zuletzt genannt. Auch wird nochmals klar bestätigt, dass nicht jeder diese Gabe hat.
1Kor 13:1ff
Text
"Wenn ich mit Menschen- und
mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz
oder eine klingende Schelle."
Zusammenfassung
Zungenrede
ohne Liebe ist wertlos.
Kommentar
Dieser Text ist kein
Lehrabschnitt (etwa darüber, dass Gott den Gläubigen die Gabe der "Rede in Engelszungen"
gegeben habe oder etwas dergleichen), sondern es handelt sich vielmehr um ein metaphorisches
Bild, welches zum Ziel hat, die Sinnlosigkeit der Einzelgaben aufzuzeigen, die nur mit der [auf unseren Nächsten
gerichteten!] Liebe ihren wahren Wert erhalten!
1Kor
14:2
Text
"Denn wer in Zungen redet,
der redet nicht für Menschen, sondern für Gott; denn niemand versteht ihn,
vielmehr redet er im Geist von Geheimnissen."
Zusammenfassung
Das Sprachengebet [o. Auslegung] ist für [unkundige] Menschen
unverständlich und allein auf Gott gerichtet; es beinhaltet Gottes Geheimnisse (musterion)
Kommentar
Wortbedeutung [mysterion]
[mysterion] Ursprung von [myeo] "eingeweiht sein" (wie der Ort
der "Eingeweihten," d.h. dort wo diese Geheimlehren ausgeübt werden,
daher: das was nicht gesagt werden darf). Gräz.: ein religiöser terminus technicus für die
Mysterien-Kulte mit ihren Gebräuchen und Geheimlehren die nur für
"Eingeweihte" zugänglich waren. Diese versuchten durch sakramentale
Kulthandlungen Anteil an Leiden, Tod und Auferstehung ihrer Gottheit zu
bekommen. Paulus gebraucht den Ausdruck mysterion wohl bewusst
um zu zeigen, dass das Evangelium von Jesus Christus das einzig wahre
"Geheimnis" ist, wovon die "Mysterien" eben nur eine
dämonische Nachäffung sind. Das Geheimnis eine verborgene und geheime Sache.
Die Ratschlüsse Gottes, die jedoch, im Gegensatz zu den Mysterienkulten, von
Gott geoffenbart werden.
1Kor 14:4-5
Text
"Wer in Zungen redet, der
erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, der erbaut die Gemeinde. Ich
wollte, dass ihr alle in Zungen reden könntet; aber noch viel mehr, dass ihr
prophetisch reden könntet. Denn wer prophetisch redet, ist größer als der, der
in Zungen redet; es sei denn, er legt es auch aus, damit die Gemeinde dadurch
erbaut werde."
Zusammenfassung
Das Sprachengebet
[ohne Auslegung] ist [für Unkundige] unverständlich und kann die
Gemeinde nicht erbauen, wie die prophetische Rede; sie ist dieser daher unterlegen.
Kommentar
Dennoch wünscht Paulus diese Gabe der ganzen Gemeinde; mehr jedoch die
Prophetie.
1Kor
14:10
Text
"Es gibt so viele Arten von
Sprache in der Welt und nichts ist ohne Sprache."
Zusammenfassung
Die
Welt ist voller Fremdsprachen. Und keine dieser Sprachen ist ohne Laute.
Kommentar
Wörtlich: "...und derselben
keine ist lautlos." ("...kai ouden auton aphonon")
1Kor
14:6-19
Text
"Nun aber, liebe Brüder,
wenn ich zu euch käme und redete in Zungen, was würde ich euch nützen, wenn ich
nicht mit euch redete in Worten der Offenbarung oder der Erkenntnis oder der
Prophetie oder der Lehre? Verhält sich's doch auch so mit leblosen Dingen, die
Töne hervorbringen, es sei eine Flöte oder eine Harfe: wenn sie nicht
unterschiedliche Töne von sich geben, wie kann man erkennen, was auf der Flöte
oder auf der Harfe gespielt wird? Und wenn die Posaune einen undeutlichen Ton
gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten? So auch ihr: wenn ihr in Zungen redet und
nicht mit deutlichen Worten, wie kann man wissen, was gemeint ist? Ihr werdet
in den Wind reden. Es gibt so viele Arten von Sprache in der Welt und nichts
ist ohne Sprache. Wenn ich nun die Bedeutung der Sprache nicht kenne, werde ich
den nicht verstehen, der redet, und der redet, wird mich nicht verstehen. So
auch ihr: da ihr euch bemüht um die Gaben des Geistes, so trachtet danach, dass
ihr die Gemeinde erbaut und alles reichlich habt. Wer also in Zungen redet, der
bete, dass er's auch auslegen könne. Denn wenn ich in Zungen bete, so betet
mein Geist; aber was ich im Sinn habe, bleibt ohne Frucht. Wie soll es denn nun
sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich
will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem
Verstand. Wenn du Gott lobst im Geist, wie soll der, der als Unkundiger
dabeisteht, das Amen sagen auf dein Dankgebet, da er doch nicht weiß, was du
sagst? Dein Dankgebet mag schön sein; aber der andere wird dadurch nicht
erbaut. Ich danke Gott, dass ich mehr in Zungen rede als ihr alle. Aber ich
will in der Gemeinde lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, damit ich
auch andere unterweise, als zehntausend Worte in Zungen. "
Zusammenfassung
Ohne Kenntnis der Bedeutung, also ohne Auslegung ist die
Sprachenrede [für die Gemeinde] unverständlich und damit sinn-, nutz- und
fruchtlos; sie ist "Reden in den Wind". Da das Ziel der Geistesgaben
jedoch hauptsächlich die Erbauung der Gemeinde ist, gilt: die Gläubigen sollen
danach trachten, nicht nur in Sprachen zu reden, sondern ihr eigenes
Sprachengebet auch selbst auslegen zu können.
Kommentar
Auch hier ist das [stille] Sprachengebet zu Gott gemeint, welches [ohne
Auslegung] nur der Erbauung des Beters im Geiste dient, ohne dass der Verstand
davon etwas versteht. Erst mit der Gabe der Auslegung wird das Sprachengebet
auch für den Beter und somit für die Gemeinde verständlich und somit nützlich.
1Kor
14:20-26
Text
"Liebe Brüder, seid nicht
Kinder, wenn es ums Verstehen geht; sondern seid Kinder, wenn es um Böses geht;
im Verstehen aber seid vollkommen. Im Gesetz steht geschrieben (Jesaja
28,11-12): »Ich will in andern Zungen und mit andern Lippen reden zu diesem
Volk, und sie werden mich auch so nicht hören, spricht der Herr.« Darum ist die
Zungenrede ein Zeichen nicht für die Gläubigen, sondern für die Ungläubigen;
die prophetische Rede aber ein Zeichen nicht für die Ungläubigen, sondern für
die Gläubigen. Wenn nun die ganze Gemeinde an einem Ort zusammenkäme und alle
redeten in Zungen, es kämen aber Unkundige oder Ungläubige hinein, würden sie
nicht sagen, ihr seid von Sinnen? Wenn sie aber alle prophetisch redeten und es
käme ein Ungläubiger oder Unkundiger hinein, der würde von allen geprüft und
von allen überführt; was in seinem Herzen verborgen ist, würde offenbar, und so
würde er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen, dass Gott
wahrhaftig unter euch ist. Wie ist es denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr
zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine
Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles
geschehen zur Erbauung!"
Zusammenfassung
Zungenrede
[ohne Auslegung] ist unverständlich und somit ein
Zeichen für die Ungläubigen. Und weil die
Zungenrede für die Ungläubigen unverständlich ist, wird sie nicht zu deren
Bekehrung führen. Vielmehr soll die Gemeinde Christi die Zungenrede mit der zugehörigen Auslegung zu Ihrer Erbauung praktizieren.
Kommentar
Auch hier wieder ein Hinweis: das
Sprachengebet [ohne Auslegung] ist eine stille und persönliche Angelegenheit
zwischen dem Beter und Gott; die übersetzte Rede in Fremdsprachen jedoch eine
Sache für die Öffentlichkeit und die Erbauung der Gemeinde.
1Kor
14:27-40
Text
"Wenn jemand in Zungen
redet, so seien es zwei oder höchstens drei und einer nach dem andern; und
einer lege es aus. Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde
und rede für sich selber und für Gott. ... Die Geister der Propheten sind den
Propheten untertan. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des
Friedens. ... Wenn einer meint, er sei ein Prophet oder vom Geist erfüllt, der
erkenne, dass es des Herrn Gebot ist, was ich euch schreibe. Wer aber das nicht
anerkennt, der wird auch nicht anerkannt. Darum, liebe Brüder, bemüht euch um
die prophetische Rede und wehrt nicht der Zungenrede. Lasst aber alles ehrbar
und ordentlich zugehen."
Zusammenfassung
Die [öffentliche] Rede in Fremdsprachen wird hier vom Apostel Paulus
persönlich auf maximal
drei Sprecher begrenzt, die auch nicht
durcheinander, sondern nacheinander sprechen sollen, wobei jeweils
einer die Rede übersetzen soll. Ist jedoch kein
Übersetzer zugegen, so soll der Gläubige mit der Fremdsprachen-Gabe ausdrücklich [öffentlich]
schweigen und stattdessen [still]
für sich selbst zu Gott sprechen. Ziel ist die Ordnung und
der Friede in der Gemeinde, wie auch die Ehrbarkeit vor den Augen der Welt.
Kommentar
Dieser Textabschnitt sorgt sich um die Gemeindeordnung, also um die
liturgischen Abläufe in
der Kirche. Hier soll
es (als Zeugnis vor den Heiden) ordentlich und ehrbar zugehen.
3.
Zusammenfassung
Die "Zungenrede" ist die Fähigkeit eine fremde irdische Sprache
zu sprechen die man nicht gelernt hat. Die Welt ist voller Fremdsprachen. Und
keine dieser Sprachen ist ohne Laute.
Wie alle Gaben Gottes dient die "Zungenrede" dem Bau des
Reiches Gottes. Die übernatürliche Zungenrede ist dabei nur eines unter vielen
Kennzeichen von Gläubigen.
Die durch die "Zungenrede" von Gott besiegelte Ausgießung des
Heiligen Geistes über die Juden zu Pfingsten, über die Heiden zu Cäserea sowie
der Geistempfang der Johannes-Schüler waren epochale, geschichtlich einmalige
Eregnisse und somit Ausnahmen, die nicht zur Regel erhoben werden sollten.
Die Geistesgaben werden nach dem Willen des Heiligen Geistes auf die
Gläubigen verteilt; wobei nicht jeder Gläubige dabei die Gabe der Zungenrede
empfängt.
Zungenrede ohne Liebe ist wertlos.
Das klare Ziel und der Zweck aller Rede in Sprachen ist die Auferbauung
des Einzelnen und der Gemeinde. Das Sprachengebet [ohne Auslegung] ist für
[unkundige] Menschen unverständlich und allein auf Gott gerichtet; es
beinhaltet Gottes Geheimnisse (musterion). Dennoch
wünscht Paulus der ganzen Gemeinde den Empfang dieser Gabe; jedoch noch mehr
den Empfang der Gabe der Prophetie.
Ohne Kenntnis der Bedeutung, also ohne Auslegung ist die Sprachenrede wie
gesagt unverständlich und damit sinn-, nutz- und fruchtlos; sie ist "Reden
in den Wind". Da das Ziel der Geistesgaben jedoch die Erbauung der
Gemeinde ist, sollten die Gläubigen danach trachten, nicht nur in Sprachen zu
reden, sondern ihr eigenes Sprachengebet auch selbst auslegen zu können.
Was die Ordnung in der Gemeinde angeht, so gilt zweierlei:
1. Zungenrede [ohne Auslegung] ist unverständlich und somit ein Zeichen
für die Ungläubigen. Und weil die Zungenrede für die Ungläubigen unverständlich
ist, wird sie nicht zu deren Bekehrung führen. Vielmehr soll die Gemeinde
Christi die Zungenrede mit der zugehörigen Auslegung zu Ihrer Erbauung
praktizieren.
2. Die [öffentliche] Rede in Fremdsprachen wird vom Apostel Paulus
persönlich auf maximal drei Sprecher begrenzt, die auch nicht durcheinander,
sondern nacheinander sprechen sollen, wobei jeweils einer die Rede übersetzen
soll. Ist jedoch kein Übersetzer zugegen, so soll der Gläubige mit dieser Gabe
ausdrücklich [öffentlich] schweigen und stattdessen [still] für sich selbst zu
Gott sprechen. Ziel dieser Anweisung ist die Ordnung und der Friede in der
Gemeinde, wie auch die Ehrbarkeit vor den Augen der Welt.
4.
Fragen und Antworten
"Was ist Zungenrede /
das Sprachengebet?"
"[Übernatürliche] Fähigkeit zuvor unbekannte irdische Fremdsprachen
zu sprechen.
"Wozu ist das gut?"
"Zur Auferbauung der Gemeinde und Einzelner." (Gemeindebau, Freude/Trost).
"Wie ist das
einzuordnen?"
"Die Zungenrede oder das Sprachengebet ist eine von vielen
Geistesgaben, die dem Gemeindebau und der Erbauung einzelner dient. Sie ist
eines der Siegel Gottes, mit dem er den Empfang des Heiligen Geistes bestätigt.
Viel wesentlicher aber sind die Gaben des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe,
sowie die Gaben der Prophetie, der Lehre, der Wunder, der Heilung, der Diakonie
und der Gemeindeaufsicht."
"Gibt's das noch?"
"Die Gabe der [biblischen] Zungenrede [samt Auslegung] ist eher
selten und nach meiner Kenntnis, bzw. Erfahrung nur in Missionsgebieten (z.B. Indianermission unter
den Auca im brasilianischen Regenwald), oder bei epochalen Ereignissen
(Mauerfall November 1989) zu beobachten. Sie wird aufhören, wenn das
Vollkommene [d.i.: das Reich Gottes - der Himmel] kommen wird, wo wir Gott von
Angesicht zu Angesicht sehen werden (1. Kor 3:8-12)".
"Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören
wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn
unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn
aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Als ich ein
Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie
ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. Wir sehen
jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu
Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich
erkannt bin."
"Gibt es Regeln zum
Gebrauch?"
"Ja. Ohne Auslegung: Stilles Gebet zu Gott zur eigenen Erbauung. Mit
Auslegung: 2-3 Redner, der Reihe nach und öffentlich, zur Erbauung der
Gemeinde.
"Wer steuert das?"
"Der Gläubige." (1Kor 14,32)
"Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan."
5.
Buchempfehlungen für Laien
ISBN-10:
3878572298
ISBN-13: 978-3878572299
16 gebraucht ab EUR 0,01
ISBN-10:
3417122287
ISBN-13: 978-3417122282
6 gebraucht ab EUR 4,98
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