Dienstag, 6. Dezember 2011

„Ist die Bibel wirklich ‚Gottes Wort‘?“ – Teil 2: Glaubwürdigkeit aus Sicht der Prophetie

Im Teil 1 hatte ich gezeigt, dass die Bibel ein literaturhistorisches Werk der Antike von höchster Überlieferungsgenauigkeit ist – genauer noch als die ‚Ilias‘ des Homer und der ‚De bello Gallico‘ des Caesar.
In diesem zweiten Teil möchte ich nun der Frage nachgehen, inwiefern die Bibel allein das Werk von Menschen ist. Anbei noch einmal der Überblick über die verschiedenen Perspektiven:
  • die Perspektive der Literaturgeschichte (Teil 1) 
  • die Perspektive der Prophetie (dieser Teil 2) und 
  • die Perspektive der Archäologie (Teil 3)
Im Teil 1 ging ich der Frage nach, ob die Bibel wirklich so „schlecht überliefert“ ist, wie es ihr Ruf ist. Im diesem zweiten Teil gehe ich der Frage nach, ob die Bibel wirklich nur Menschenwerk ist und im letzten Teil, dem Teil 3, möchte ich der Frage nachgehen, ob die Bibel eine Fabel ist.
Prophetie und Propheten
Eingangs scheint es hilfreich, den Begriff der Prophetie kurz zu umreißen.
Die Wikipedia schreibt hierzu: «Als Prophetie bezeichnet man die Verkündigung von Botschaften ... durch Personen, die sich durch einen Gott berufen sehen. Solche Propheten (von altgriechisch pro-phetes: „Fürsprecher”, „Sendbote”) legitimieren ihre Botschaft im Unterschied ... zum Wahrsagen durch den Auftrag einer Gottheit, den sie als Intuition, Audition und/oder Vision zu empfangen und öffentlich weiterzugeben beanspruchen. Prophetie ... ergeht mündlich, wurde vielfach dann schriftlich fixiert und überliefert und umfasst nicht nur Zukunftsereignisse, sondern vielfach auch Kritik an der Vergangenheit und Gegenwart ihrer Adressaten.»
Wer sich mit der Bibel eingehender befasst, stellt dabei fest, dass die Prophetien im Alten und Neuen Testament sich von der landläufigen Wahrsagerei oder Zeichendeuterei deutlich unterscheidet – und zwar durch die Fülle an Fakten, mit welcher die prophetisch vorausgesagte Ereignisse zum Teil bis ins Detail beschrieben und vorhergesagt werden. Die Fülle der Details ist dabei so groß und der zeitliche Unterschied zwischen der Botschaft der Prophetie und dem Eintreffen des Ereignisses so lang, dass eine zufällige Erfüllung oder eine unbewusste Erfüllung im Sinne „Selbsterfüllender Prophezeiung“ ausgeschlossen ist.
Das ist natürlich eine steile Behauptung, deren Wahrheitsgehalt es kritisch zu betrachten und an den wissenschaftlich nachweisbaren Fakten zu messen gilt. Daher an dieser Stelle erst einmal einige gut nachprüfbare historische Fakten zu einigen Prophetien; genauer: zu Lebzeiten und Wirkungsperioden der, stellvertretend für die Gesamtheit, hier vorgestellten, biblischen Propheten:
  • David                    lebte um 1.000 v. Chr., s. Wikipedia 
  • Micha                   wirkte 757–697 v. Chr., s. Wikipedia 
  • Jesaja                   wirkte 740 und 701 v. Chr., s. Wikipedia 
  • Daniel                  lebte um 605 v. Chr., s. Wikipedia 
  • Sacharja              wirkte ab 520 v.Chr., s. Wikipedia 
  • Maleachi             verfasst um ca. 433 bis 424 v. Chr., vgl.  Jesus.ch und Wikipedia

Die Vorhersagen – Eine Zusammenfassung
Diese Propheten haben sich alle mit einer Person beschäftigt, die für die Zukunft erwartet wurde, dem Messias. Über diesen wurde – zusammengefasst –folgendes vorhergesagt:
  • Er wird der Sohn einer Jungfrau sein
  • Er wird in Bethlehem geboren werden
  • Er wird Gott sein und einen Boten vorausschicken, der sein Kommen ankündigt
  • Dieser Gott in menschlicher Gestalt wird Blinde, Taube, Gelähmte und Stumme heilen
  • Für ihn werden 30 Silberstücke Preisgeld ausgesetzt und in den Tempel geworfen
  • Er, der Gottessohn wird gefoltert, Hände und Füße durchbohrt, seine Kleider werden verlost
    (siehe vor allem auch der Kommentar zum 22. Psalm)
  • Er wird grausam getötet, im Grab eines Reichen beerdigt und wird doch weiter leben!

Die Vorhersagen – im Einzelnen
Für diejenigen Leser, die der genaue Wortlaut der Prophetien interessiert, ist er hier in der modernen Übersetzung der Bibel („Hoffnung für Alle“) wiedergegeben: 
  • „Jetzt gibt euch der Herr von sich aus ein Zeichen: Eine Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn bekommen.“ (Jesaja 7:14)
     
  • „Aber zu Bethlehem ... sagt der Herr: "Du bist zwar eine der kleinsten Städte Judas, doch aus dir kommt der Mann, der mein Volk Israel führen wird.“ (Micha 5:2)
  • „Der Herr, der allmächtige Gott, antwortet: "Ich schicke meinen Boten voraus, der mein Kommen ankündigt und die Menschen darauf vorbereitet“ (Maleachi 3:1)
  • „Gott selbst kommt, um euch zu helfen und euch zu befreien. Dann bekommen die Blinden ihr Augenlicht wieder, und die Tauben können hören. Gelähmte springen wie ein Hirsch, und Stumme singen aus voller Kehle.“ (Jesaja 35:4b-6a)
  • „Da sagte der Herr zu mir: "Das ist also die stolze Summe, die ich ihnen wert bin! Wirf das Geld dem Schmelzer vor die Füße!" Ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie im Tempel ... .“ (Sacharja 11,12-13)
  • „Meine Kraft schwindet wie Wasser, das versickert, und alle meine Knochen lösen sich voneinander. Mein Herz verkrampft sich vor Angst, und meine ganze Kraft ist dahin. Die Zunge klebt mir am Gaumen. Du lässt mich im Tode versinken. Eine Meute übler Verbrecher umkreist mich, gierig wie wildernde Hunde. Hände und Füße haben sie mir durchbohrt. Ich kann alle meine Knochen zählen. Sie aber starren mich an, diese schaulustigen Gaffer! Schon teilen sie meine Kleider unter sich auf und losen um mein Gewand!“ (Psalm 22:15-19)
  • „Er wurde verhaftet, zum Tode verurteilt und grausam hingerichtet. Niemand glaubte, dass er noch eine Zukunft haben würde. Man hat sein Leben auf dieser Erde ausgelöscht. Wegen der Sünden meines Volkes wurde er zu Tode gequält! Man begrub ihn bei Gottlosen, im Grab eines reichen Mannes, obwohl er sein Leben lang kein Unrecht getan hatte. Nie kam ein betrügerisches Wort über seine Lippen. Doch es war der Wille des Herrn: Er musste leiden und blutig geschlagen werden. Wenn er mit seinem Leben für die Schuld der anderen bezahlt hat, wird er Nachkommen haben. Er wird weiterleben und den Plan des Herrn ausführen. Wenn er dieses schwere Leid durchgestanden hat, sieht er wieder das Licht und wird für sein Leiden belohnt. Der Herr sagt: "Mein Bote kennt meinen Willen, er ist schuldlos und gerecht. Aber er lässt sich für die Sünden vieler bestrafen, um sie von ihrer Schuld zu befreien.“ (Jesaja 53:8-11)

Die Erfüllung der Prophetie – Eine Zusammenfassung
Über die historische Genauigkeit und Glaubwürdigkeit der Bibel und des Neuen Testamentes hatte ich bereits in Teil 1 berichtet.
Dieses Neue Testament, dessen Historizität besser bezeugt ist, als der Gallische Krieg des Caesar, macht nun, nach Ablauf einer Zeitspanne von 424 bis ca. 1.000 Jahren (!) nachdem diese Voraussagen aufgeschrieben wurden, folgende historische Angaben:
  • Jesus war der Sohn einer Jungfrau – deren Mann über die Schwangerschaft so pikiert war, dass er sich aufgrund zwar falscher, doch nachvollziehbarer Vermutungen von ihr trennen wollte
  • Jesus Eltern wohnten eigentlich in Nazareth, mussten aber aufgrund eines Zensus des Kaisers Augustus (63 v.Chr. – 14 n.Chr., siehe Wikipedia) in die Heimatstadt ihrer Vorfahren, nach Bethlehem reisen – dort wurde Jesus dann eher unfreiwillig geboren.
  • Johannes der Täufer wird von der theologischen und politischen Elite seiner Zeit ins Verhör genommen – und bestätigt, dass er der schon vor langem angekündigte Bote ist, der Gott dem Herrn vorausgeht
  • Jesus heilt Blinde, Taube und Gelähmte – Er, der allmächtige Gott erweckt sogar Tote zum Leben
  • Judas verrät Jesus um das Preisgeld von 30 Silberstücken – die er nach dem Verrat in den Tempel wirft
  • Jesus wird gekreuzigt – ihm werden Hände und Füße mit Nägeln durchbohrt – und die römischen Soldaten, die Besatzer Israels, würfeln um seine Kleider
  • Jesus starb – und wurde im Grab eines reichen Mannes begraben...
  • ...und lebt doch – für einen Menschen völlig unmöglich – weiter

Die Erfüllung der Prophetie – im Einzelnen
Im Einzelnen berichtet das Neue Testament von folgenden Ereignissen: 
  • „Und so wurde Jesus Christus geboren: Seine Mutter Maria war mit Josef verlobt. Noch vor der Ehe erwartete Maria - durch den Heiligen Geist - ein Kind. Josef wollte nach Gottes Geboten handeln, aber auch Maria nicht öffentlich bloßstellen. So überlegte er, die Verlobung stillschweigend aufzulösen. Noch während er nachdachte, erschien ihm im Traum ein Engel Gottes und sagte: "Josef, du Nachkomme Davids, zögere nicht, Maria zu heiraten! Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn bekommen, den sollst du Jesus nennen. Denn er wird die Menschen seines Volkes von ihren Sünden befreien." (Matthäus 1:18-21) 

  • „In dieser Zeit befahl Kaiser Augustus, alle Bewohner des römischen Reiches in Listen einzutragen. Eine solche Volkszählung hatte es noch nie gegeben. Sie wurde durchgeführt, als Quirinius Statthalter in Syrien war. Jeder musste in seine Heimatstadt gehen, um sich dort eintragen zu lassen. So reiste Josef von Nazareth in Galiläa nach Bethlehem in Judäa. Denn er war ein Nachkomme Davids und in Bethlehem geboren. Josef musste sich dort einschreiben lassen, zusammen mit seiner Verlobten Maria, die ein Kind erwartete. In Bethlehem kam für Maria die Stunde der Geburt. Sie brachte ihr erstes Kind, einen Sohn, zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe im Stall, denn im Gasthaus hatten sie keinen Platz bekommen.“ (Lukas 2:1-7)
     
  • „Die führenden Männer der Juden in Jerusalem schickten einige Priester und Leviten zu Johannes. Sie fragten ihn: "Wer bist du?" Da bekannte Johannes und ließ keinen Zweifel offen: "Ich bin nicht Christus, auf den wir alle warten." "Wer bist du dann?", fragten sie weiter. "Bist du vielleicht Elia?" Johannes verneinte auch das. "Bist du der Prophet, den Mose uns angekündigt hat?" "Nein!", entgegnete Johannes. "Dann sag uns doch, wer du bist. Welche Antwort sollen wir denen geben, die uns hergeschickt haben?" Da sagte Johannes: "Der Prophet Jesaja hat es schon angekündigt: 'Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Räumt die Hindernisse aus dem Weg, denn der Herr will kommen!'"“ (Johannes 1:19-23)
  • „Jesus heilte gerade viele von ihren Krankheiten und Leiden. Er befreite Menschen ... und den Blinden schenkte er das Augenlicht wieder. Deshalb antwortete er den Jüngern des Johannes: "Geht zu Johannes zurück und erzählt ihm, was ihr gehört und gesehen habt: Blinde sehen, Gelähmte gehen, Aussätzige werden geheilt, Taube hören, Tote werden wieder lebendig, und den Armen wird die rettende Botschaft verkündet! Und sagt ihm: Glücklich ist jeder, der nicht an mir Anstoß nimmt!"“ (Lukas 7:21-23)
  • „Als Judas, der Verräter, sah, dass Jesus zum Tode verurteilt werden sollte, bereute er bitter, was er getan hatte. Er brachte den Hohepriestern und den führenden Männern des Volkes die dreißig Silbermünzen zurück. "Ich habe eine große Schuld auf mich geladen und einen Unschuldigen verraten!", bekannte er. "Was geht uns das an?", gaben sie ihm zur Antwort. "Das ist deine Sache!" Da nahm Judas das Geld und warf es in den Tempel.“ (Matthäus 27:3-5)
  • „Dort schlugen sie ihn ans Kreuz. Rechts und links von ihm wurden zwei andere Männer gekreuzigt.  Pilatus ließ ein Schild an das Kreuz Jesu nageln, auf dem die Worte standen: "Jesus von Nazareth, der König der Juden!" ... Als die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, teilten sie seine Kleider unter sich auf, so dass jeder der vier Soldaten etwas davon bekam. Das Untergewand war in einem Stück gewebt, ohne jede Naht. Deshalb beschlossen sie: "Dieses Untergewand wollen wir nicht aufteilen. Wir werden darum losen."“ (Johannes 19:18-19.23-24)
  • „Josef, ein Mann aus Arimathäa, einer Stadt in Judäa, ging zu Pilatus und bat ihn, den toten Jesus begraben zu dürfen. Er war Mitglied des Hohen Rates und ein guter Mensch, der nach Gottes Willen lebte und auf das Kommen der neuen Welt Gottes wartete. Er hatte nicht zugestimmt, als der Hohe Rat Jesus zum Tode verurteilt hatte. Er nahm Jesus vom Kreuz, wickelte den Toten in ein feines Leinentuch und legte ihn in ein neu angelegtes Grab, das in einen Felsen gehauen war.“ (Lukas 23:50-53)
  • „Noch während sie berichteten, stand Jesus plötzlich mitten im Kreis der Jünger. "Friede sei mit euch!", begrüßte er sie. Die Jünger erschraken furchtbar. Sie dachten, ein Geist stünde vor ihnen. "Warum habt ihr Angst?", fragte Jesus. "Wieso zweifelt ihr daran, dass ich es bin? Seht doch die Wunden an meinen Händen und Füßen! Ich bin es wirklich. Hier, fasst mich an und überzeugt euch, dass ich kein Geist bin. Geister sind doch nicht aus Fleisch und Blut!" Und er zeigte ihnen seine Hände und Füße. Aber vor lauter Freude konnten sie es noch immer nicht fassen, dass Jesus vor ihnen stand. Endlich fragte er sie: "Habt ihr etwas zu essen hier?" Sie brachten ihm ein Stück gebratenen Fisch, den er vor ihren Augen aß. Dann sagte er zu ihnen: "Erinnert euch daran, dass ich euch oft angekündigt habe: 'Alles muss sich erfüllen, was bei Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich steht.'" Nun erklärte er ihnen die Worte der Heiligen Schrift. Er sagte: "Es steht doch dort geschrieben: Der Messias muss leiden und sterben, und er wird am dritten Tag von den Toten auferstehen. Alle Völker sollen diese Botschaft hören: Gott wird jedem, der zu ihm umkehrt, die Schuld vergeben.“ (Lukas 24:36-47)

Zwischenbilanz
Kurz: Das Neue Testament, für die Bezeugung von dessen Glaubwürdigkeit die Apostel mit ihrem Leben bezahlt hatten – Petrus sogar, indem er kopfüber gekreuzigt wurde – bestätigt, dass sich die alttestamentlichen Prophetien im Detail in der Person Jesu Christi erfüllt  haben.
Und das, obwohl alle Faktoren von außen nicht hätten gesteuert werden können: 
  • Kein Mensch hat Einfluss darauf, wo und von wem er geboren wird
  • Kein Mensch ist in der Lage, so wie Christus Blinde, Taube, Gelähmte und Stumme zu heilen und sogar Tote (Lazarus war schon im Verwesungsprozess begriffen!) wieder zum Leben zu erwecken
  • Kein Mensch ist in der Lage, den genauen Lohn zweier verfeindeter Parteien zu bestimmen – und schon gar nicht für den eigenen Verrat
  • Niemand würde sich kreuzigen lassen, um eine Prophezeiung zu erfüllen – noch viel weniger könnte er eine militärische Besatzungsmacht davon überzeugen, auf welche Weise sie die Habseligkeiten eines „Schwerverbrechers aus der besetzten Zone“ untereinander aufzuteilen hätten
  • Auch kann kein Mensch aus eigener Kraft von den Toten zurück kommen – es sei denn, er ist tatsächlich der allmächtige Gott und Schöpfer des Lebens
Vor allem aber kann niemand im Nachhinein dafür sorgen, dass alle diese Dinge bis zu 1.000 Jahre vorher – von Menschen unterschiedlichster Zeitalter – minutiös angekündigt werden und sich dann exakt so, wie vorausgesagt, erfüllen.

Ein Schmankerl für Skeptiker – Beispiele aus den Geschichtsbüchern
Wer an dieser Stelle noch immer nicht davor überzeugt ist, dass die Bibel echte Prophetien enthält, dem seien zwei letzte (von mehreren tausend!) Beispielen erfüllter Prophetie genannt:
Der Fall der phönizischen Hafenstadt Tyrus
Ca. 700 vor Christus schrieb der Prophet Jesaja über die phönizische Hafenstadt Tyrus:
„Das ist Gottes Botschaft an Tyrus: Heult, ihr Leute auf den großen Handelsschiffen, denn eure Stadt liegt in Schutt und Asche! In euren Hafen könnt ihr nicht mehr einfahren. Die Gerüchte, die ihr auf Zypern gehört habt - sie sind alle wahr! Es soll euch die Sprache verschlagen, ihr Bewohner der phönizischen Küste! Vorbei ist die Zeit, in der zahlreiche Händler aus Sidon eure Gegend bevölkerten. Mit ihren Handelsschiffen segelten sie in ferne Länder und unternahmen mühevolle Reisen über das weite Meer. Was in Ägypten am Nil gesät und geerntet wurde, das verkauften die Phönizier in alle Welt. Ja, Sidon war zum Handelsplatz der Völker geworden. Beschämt stehst du da, Sidon, und du, Tyrus, die Festung am Meer! Denn das Meer klagt: "Ach, es ist, als hätte ich nie Kinder geboren, nie Söhne und Töchter großgezogen!" Wenn die Ägypter diese Nachricht über Tyrus hören, werden sie sich winden vor Entsetzen. Weint und klagt, ihr Küstenbewohner! Rettet euch und segelt hinüber nach Tarsis in Spanien! Soll das Tyrus sein, die Stadt, die früher so fröhlich und berühmt war? Sie, die in grauer Vorzeit schon gegründet wurde? Ihre Abgesandten reisten doch immer bis in die fernsten Länder, gründeten überall Kolonien und setzten Könige als Herrscher über diese Gebiete ein. Die phönizischen Händler waren Fürsten und gehörten zu den angesehensten Männern der Erde. Wer hat dieses Unheil über Tyrus beschlossen? Der Herr, der allmächtige Gott, hat es getan! Er wollte dem Hochmut der Phönizier ein Ende bereiten; die angesehensten Männer der Erde hat er gedemütigt.“ (Jesaja 23:1-9)
Aus den Geschichtsbüchern wissen wir, dass Alexander der Große über 3 Jahrhunderte später, im Jahre 332 v.Chr., die Hafenstadt Tyrus belagerte, alle männlichen Einwohner töten, die letzten 2.000 Überlebenden  ans Kreuz schlagen ließ und  Frauen und Kinder in die Sklaverei verkaufte (siehe Wikipedia).
Die Aufteilung des Alexandrinischen Reiches
Ca. 605 vor Christus beschrieb der Prophet Daniel vier aufeinander folgende Weltreiche: Das Reich der Babylonier, der Meder & Perser, der Griechen und der Römer. Über das griechische Reich heißt es dort:
„Doch ... zerfällt sein Reich in vier Teile, die im Norden, Süden, Osten und Westen liegen und viel schwächer sind als das vorige. Keiner der königlichen Nachkommen kann weiterregieren, das Königshaus geht unter, und andere reißen die Macht an sich.“ (Daniel 11:4)
Und eben diese Aufteilung des Reiches Alexanders des Großen in vier Teile fand zwischen 333 v. Chr. und 323 v. Chr. – also über zwei Jahrhunderte nach(!) Daniel statt.
Und in der Tat: Seine Nachkommen können nicht weiter regieren. In der Wikipedia heißt es dazu:
„Nach Alexanders Tod erwies sich die Loyalität zu seiner Familie, die keinen herrschaftsfähigen Nachfolger stellen konnte, als sehr begrenzt. Zwar wurde zunächst der Erbanspruch seines geistessschwachen Halbbruders und auch der seines postum geborenen Sohnes anerkannt, doch hatte diese Regelung keinen Bestand. Seine Mutter Olympias von Epirus, seine Frau Roxane, sein Sohn Alexander IV., sein illegitimer Sohn Herakles, seine Schwester Kleopatra, seine Halbschwester Kynane, deren Tochter Eurydike und sein Halbbruder Philipp III. Arrhidaios fanden einen gewaltsamen Tod. Statt der Angehörigen des bisherigen makedonischen Königsgeschlechts übernahmen Alexanders Feldherren als seine Nachfolger... die Macht“
Detailliertere Informationen finden sich hier.

Fazit
Zurück zu unserer Fragestellung „inwiefern die Bibel allein das Werk von Menschen ist“:
Alexander der Große war eine historische Figur und seine Lebzeiten und die Daten seiner Eroberungen sind bestens bekannt. Auch die Lebzeiten der Propheten und die Datierung ihrer Prophetien auf mehrere Jahrhunderte vor(!) den geschichtlichen Ereignissen sind zweifelsfrei belegt.
Wenn die Bibel also wirklich nur Menschenwerk wäre, dann sind die oben genannten Prophetien und deren minutiöse Erfüllung schlicht nicht erklärbar.
Erst wenn man erkennt, dass die Bibel tatsächlich ist, was sie zu sein behauptet – das von Menschen aufgeschriebene Wort des ewigen & allwissenden Gottes, erst dann fallen alle Puzzle-Steine an ihren richtigen Platz:
Gott allein kennt unsere Zukunft – und das von Ewigkeit her. Für ihn, den Allwissenden, ist es ein Leichtes, zu wissen, was geschehen wird – und uns das zu offenbaren und mitzuteilen, was für uns einmal Wesentlich sein wird.
Die Bibel ist Gottes Wort – an Menschen offenbart und von Menschen niedergeschrieben – und doch auf unverkennbare und nachprüfbare Weise übernatürlichen Ursprungs.

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