Sonntag, 21. April 2013

Vom Segen der Sündenvergebung (Der zweite Bußpsalm) (Ps 32:1-11)

Text
1 Eine Unterweisung Davids. Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! 2 Wohl dem Menschen, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Trug ist! 3 Denn als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. 4 Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, daß mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. SELA. 5 Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach:Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde. SELA. 6 Deshalb werden alle Heiligen zu dir beten zur Zeit der Angst. Darum, wenn große Wasserfluten kommen, werden sie nicht an sie gelangen. 7 Du bist mein Schirm, du wirst mich vor Angst behüten, daß ich errettet gar fröhlich rühmen kann. SELA. 8 »Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten. « 9 Seid nicht wie Rosse und Maultiere, die ohne Verstand sind, denen man Zaum und Gebiß anlegen muß; sie werden sonst nicht zu dir kommen. 10 Der Gottlose hat viel Plage; wer aber auf den HERRN hofft, den wird die Güte umfangen. 11 Freuet euch des HERRN und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jauchzet, alle ihr Frommen.


Kommentar

Zusammenfassung

In diesem Psalm lehrt David uns den unschätzbaren Wert der Vergebung
Gottes und ruft uns auf, von seiner Erfahrung zu lernen: Alles Vertuschen hat keinen Sinn vor den Augen des Allwissenden (Ps 139:1ff), sondern bringt uns nur noch mehr Leid. Allein im Wagnis der Begegnung mit Gott, dem allein Heiligen, liegt unsere Erlösung: Vergebung der Sünden. Mit dem durch diese Erfahrung gewonnenen Wissen über die Gnade und Güte Gottes kommt auch die Glaubensgewissheit der Erhörung unserer Gebete; denn "Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not." (Ps 34:18). Auf diese Weise doppelt im Glauben gestärkt, ruft David die Kirche auf zum Lob der Güte, Gnade und Hilfe Gottes, auf den wir allezeit hoffen und dem wir unser Herz ausschütten dürfen: ER ist unsere Zuversicht (Ps 62:9).


Struktur

Der Psalm ist in sechs Paare teils synonymer, teils synthetischer und endlich antithetischer, Parallelismen gegliedert, die sich, bis auf Vers 5, über je zwei Verse erstrecken. Dabei werden die einzelnen Aussagen aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt, verstärkt und zu einem Höhepunkt verdichtet:

1-2 Lobpreis des Segens der Sündenvergebung auf der Basis von Aufrichtigkeit.
3-4 Bericht über eigenes, durch Vertuschung von Schuld verursachtes, Leid.
5    Leid als Motivation zum
Bekenntnis. Sündenbekenntnis und Vergebung.
6-7 Gottes Gnade als Fundament unserer Gebete in Zeiten der Angst und
      Gottes Gebetserhörung als Garant unserer inneren Freude in Anfechtung.
8-9 Verheißung der Leitung und Ruf zum Gehorsam und zur Fügsamkeit.
10-11 Gegenüberstellung von Gottlosigkeit und Frömmigkeit; Aufruf an die
      Gemeine zu Freude und Lob angesichts der verheißenen Güte Gottes.


Inhalt

1a
Dieses Lied König Davids ist einem bestimmten Zweck gewidmet: es ist ein Lehrpsalm mit dem David dem Volk Gottes seine aus leidvoller Erfahrung gewonnene Erkenntnis zum Thema Sündenbekenntnis und Sündenvergebung vermitteln will.

1b-2 David kennt den Segen der Vergebung aus seiner eigenen Vergangenheit; er weiß, was es heißt, von der Zentnerlast der eigenen Schuld befreit zu werden und er hat am eigenen Leibe das seine Seele befreiende Wohl erfahren, das er hier besingt: Sich und Gott nicht länger selbst durch die Verheimlichung der eigenen Schuld zu betrügen, sondern in die glückselige Freiheit der Gemeinschaft mit Gott einzutauchen. Dem Gott, der ihm aus Gnade die Übertretungen Seines heiligen Gesetzes vergibt. Der die beschämende Erkenntnis der eigenen Sündhaftigkeit mit dem Mantel Seiner liebenden Vergebung zudeckt. Dem Gott, der ihm und uns die faktisch existierende Verschuldung Ihm gegenüber aus reiner Güte, Gnade und Barmherzigkeit, nicht anrechnet.

So hat es auch 1.000 Jahre später der Apostel Johannes für uns festgehalten: "Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit" (1Jo 1:8-9)

3-4 David weiß, welche schwerwiegenden Folgen es hat, wenn wir unsere Schuld unter den Teppich kehren, so tun als sei nichts gewesen und die Unmoral unserer Fehltritte und Sünden vertuschen und verheimlichen wollen; er berichtet uns in diesem Psalm davon, wie sehr er selbst unter den Folgen solcher Unaufrichtigkeit zu leiden hatte: das innere seiner Seele dörrte förmlich aus. So groß war seine innere Not, dass selbst sein Körper in Mitleidenschaft gezogen wurde. Tag für Tag, den er in dieser unseligen Haltung der Verleugnung seiner Schuld verbrachte, lag die Hand unseres gerechten Gottes auf seinem Gewissen. Nicht um ihn zu quälen, sondern um ihn zur Umkehr zu rufen. Und Tag für Tag, Nacht um Nacht, litt David unter der selbst verursachten Spannung zwischen der unumstößlichen Tatsache seiner Schuld und dem krampfhaft aufrecht erhaltenen Schein seines äußeren Ansehens. Und jeder Tag, den er so verschwendete, war angefüllt mit dem Brennen in seinem Gewissen und der täglichen Klage über den inneren Schmerz.

5 So sehr litt David, dass er, dank der souveränen Gnade Gottes, schlussendlich bereit war, Gott seine unheiligen Taten zu bekennen; zuzugeben, was er getan hatte und keinen Hehl mehr aus der Wahrheit zu machen: dass er nicht der war, der er gerne gewesen und dass er sich nicht so verhalten hatte, wie es recht gewesen wäre. Mit dieser Wahrheit und im Schmerz dieser Erkenntnis wagt er sich an die gefährlichste Stelle im Universum: in die heilige Gegenwart Seines Schöpfers, Königs,
Richters und HERRN. Und findet -nicht das befürchtete Gericht, vor dem er sich versteckte, sondern- liebende Annahme, Gnade und Vergebung seiner Sünde.

6-7 Diese überraschende, souveräne und freie Gnade Gottes ist unser aller Fundament zum Gebet; nur aus diesem Grunde wendeten sich die Heiligen aller Jahrhunderte in Zeiten der Angst und Bedrängnis an Gott: weil sie um Sein gutes Wesen wussten.
So wusste es Jakobus, als er schrieb: "Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen..." (Jak 4:8), denn er ist "barmherzig und ein Erbarmer" (Jak 5:11). So wusste es Hesekiel, als er niederschrieb "So sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe." (Hes 33:11). Und so wusste es auch Jesaja, als er Gottes Offenbarung notierte: "Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung" (Jes 55:7). 
 
Das auf dieses gütige Wesen Gottes vertrauende Gebet in der Not jedoch, zeitigt wiederum selbst ein Ergebnis: Wenn auch in dieser Zeit Fluten der Angst und des Leidens (vgl. Ps 42:7-8) auf Gottes Kirche einstürmen, so ist doch die Gewissheit der Güte Gottes im Herzen der Gläubigen ein fester Damm, der die Heiligen beschützt: Ja es ist Gott selbst, der Seine Kinder durch das Wirken Seines Heiligen Geistes in ihren Herzen beschirmt und behütet, so dass sie sich
zusammen mit dem Apostel Paulus wahrnehmen als "...die Sterbenden, und siehe, wir leben; als die Gezüchtigten und doch nicht getötet; als die Traurigen, aber allezeit fröhlich; als die Armen, aber die doch viele reich machen; als die nichts haben und doch alles haben." (2Kor 6:9-10).

Dieses Wissen um die Güte und Gnade Gottes, dieses Wissen um die eigene Errettung ist es, die es David erlauben, sich voll Freude zu rühmen, so wie geschrieben steht: "Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne, dass ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht der HERR" (Jer 9:22-23).

8-9
In diesem Wissen um die Gnade Gottes und Seine Freundlichkeit, welche unser Gebet in der Not erhört, ermahnt uns David zu Gehorsam und Fügsamkeit gegenüber der Leitung des Heiligen Geistes. Und durch seine Stimme hindurch klingt gleichsam die Stimme Gottes, der uns zuruft: »ICH will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.« (Vers 8). Ob durch Sein Wort und die Predigt, ob durch unser Gewissen und der Stimme Seines Geistes in uns oder durch Seine Vorsehung und das Gespräch mit unseren geistlichen Geschwistern: Gott ermahnt uns, uns in Bezug auf Seine Leitung nicht so störrisch anzustellen, wie Esel und nicht so, wie unverständige Pferde, die man erst mit Zaumzeug und Kandare dazu bekommt, dass sie die richtige Richtung einschlagen. In unserem Bilde: Hin zu Gott und nicht weg von Ihm. Hin zum Bekenntnis unserer Schuld und nicht fort in die Finsternis der Verleugnung der Wahrheit.

10-11 Nach Vorstellung dieser Einsichten in das geistliche Leben stellt David noch einmal die Folgen von Gottlosigkeit und Frömmigkeit einander gegenüber. "Wer seine Sünde leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen" (Spr 28:13) steht in den Sprüchen und David fügt hinzu: "...wer aber auf den HERRN hofft, den wird die Güte umfangen" (Vers 10b). Wer das verstanden hat, wer verstanden hat, dass Er bei Gott Gnade finden wird, wenn er nur seine Schuld nicht verhehlt und seine Sünden nicht verleugnet und wer weiß, dass sein Ausharren und seine Hoffnung auf den Herrn nicht enttäuscht werden (
Jak 5:11), der kann Davids Aufruf folgen und mit unaussprechlicher Freude, mit Freudenschreien und Fröhlichkeit Gott loben und sich an IHM freuen, der unser großer Lohn ist (1Mo 15:1).


Praktische Anwendung

1. Verheimliche Deine Schuld nicht länger dem Allwissenden - beichte sie IHM!
2. Bekenne IHM Deine Sünden und freue Dich über Seine gnädige Vergebung!
3. Erinnere Dich in allem Leid: Du bist errettet und Gott hört gerne Dein Gebet!







[Pfingst-Predigt als PDF]

Freitag, 5. April 2013

Hinter den Kulissen...

Ich bin zwar evangelisch und damit nicht so direkt und unmittelbar betroffen, wie manche meiner Mitchristen anderer Konfessionen aber es ist und bleibt wahr: Die Kirche hat sich im Hochmittelalter und in der Neuzeit nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Diese Schande spreche ich in meinem Blog auch ganz offen an – und zwar hier.

Andererseits* ist der Hinweis auf die Irrungen der Kirche das Lieblingsargument derjenigen Menschen, die sich vor dem Anspruch Gottes an ihr Leben drücken wollen:
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ (Mi 6,8) 
„Jesus aber antwortete ihm: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt«.“ (Mt 22,37)
„Ich bin der HERR, dein Gott.“ (2Mo 20,2)
* also ganz davon abgesehen, dass wir unsere Bildung und sozialen Einrichtungen, wie Kinderheime, Altenheime, Hospize, Universitäten, Krankenhäuser, u.v.a.m., der christlichen Kultur und damit den Christen verdanken - und damit letztlich Gott und dem von Ihm gebotenen Fleiß in der Nächstenliebe ...
Natürlich ist es richtig, das belegen ja die Fakten der Geschichte, dass die Kirche sich versündigt hat. Das waren Menschen. Sündige Menschen. Menschen, wie Du und ich. Und das ist keine Entschuldigung. Doch es ist genau so richtig, dass Jesus nie gesündigt hat. Auch das belegen die Fakten der Geschichte:
„Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.“ (Hebr 4,15) 
„...kann mir einer von euch auch nur eine einzige Sünde nachweisen? Wenn ich euch die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir dann nicht?“ (Joh 8,46) 
Und das man der Präzision der historischen Überlieferung des Neuen Testaments weitaus mehr Vertrauen schenken kann, als den Überlieferungen von Homer, Tacitus oder Herodot, das hatte ich in diesem Blog bereits erläutert.

Und genau das ist der Punkt: Die Menschen, die damals und heute danebengegriffen haben, haben das Buch nicht geschrieben. Sie sind auch nicht Jesus, von dem das Buch berichtet. Das Handeln Jesu aber war moralisch einwandfrei. Und seine Lehre ebenfalls. Denn: wer könnte auch nur ein einziges Detail von dem was Jesus lehrte benennen, das nicht in Ordnung wäre ?

Von Jesus heißt es, dass er das Ebenbild Gottes war, ja der Herr selbst in menschlicher Gestalt:
„Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater?“ (Joh 14,9) 
Das ist also nicht das Problem. Das Problem ist ein anderes:
„Ist nun aber unser Evangelium verdeckt, so ist's denen verdeckt, die verloren werden, den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes. Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist, ...“ (2 Kor 4,3-5) 
„Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.“ (Röm 1,18) 
Wir sehen die Wahrheit nicht, weil wir sie nicht sehen wollen. Nicht, weil sie nicht in der Schöpfung, der Natur, unserem Gewissen oder vor allem in der Heiligen Schrift geoffenbart worden wäre. Wir sehen sie nicht, weil in uns etwas ist, das Gott hasst. Seine Gebote hasst. Seine Autorität hasst. Seine Souveränität. Und unsere Abhängigkeit von Ihm verleugnet. Weil wir nicht wahrhaben wollen, dass Er der Chef ist. Weil wir noch immer an die gleiche Lüge glauben wollen, die schon unseren Ur-Großeltern als Flause ins Hirn gesetzt wurde:
„...und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist...“ (1Mo 3,5)
So hätten wir es gerne: Wir sind Gott. Wir machen die Regeln. Wir bestimmen, was gut ist und was böse. Wir regieren. Und jeder regiert für sich allein in dem winzigen Königreich seines eigenen Lebens. Und wenn er auf einen anderen Mini-König trifft, der dummerweise oft anderer Ansicht darüber ist, was gut und was böse ist, dann gibt es Streit. Oder, wenn sich ganze Gruppen im Streit gegenüber stehen, Krieg. „Wunderbar!“

Genau darum ist unsere Welt so kaputt: Weil wir es nicht wahrhaben wollen, das unser egozentrischer Wunsch nach Selbst-Bestimmung, Autonomie und Egozentrik es ist, der die Welt und unser Leben zerstört. Im Gegenteil: dieser Wunsch ist unser höchstes Ziel. Die Endausbaustufe nennt man Diktator: Absolute Macht, Absolute Freiheit – und (wo gab es schon eine Ausnahme?) absolutes Verderben – für ihn selber und alle, die ihm folgen.

Und warum? Weil im Menschen etwas Falsches ist: und das ist genau dieser Wunsch nach Gottlosigkeit. Doch gottlob haben wir einen Gott, der so darüber denkt:
„Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Lk 23,34)
Und der uns nur aus diesem Grund das Angebot macht:
„Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.“ (Jes 45,22)
Und das nur aus einem Grund:
„So sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel?“ (Hes 33,11)
Sein Angebot steht. Wir sind aufgerufen, unsere Gottlosigkeit bewusst zu den Akten zu legen: Wir sind aufgerufen, unseren Wunsch nach Alleinbestimmung in unserem Leben zurück zu legen in die Hände dessen, der uns erfunden hat. Und wir sind aufgerufen uns dem anzuvertrauen der uns liebt: So sehr, dass er bereit war, den Himmel zu verlassen, Mensch zu werden, uns ein Vorbild zu geben, zu lehren, zu heilen und letztlich die Strafe für unsere Schuld auf sich zu nehmen:
„Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ (Jer 31,3)
„Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Joh 15,13)
„Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.“ (Joh 13,1)
Dieses Angebot gilt jedem von uns. Doch nur eine begrenzte Zeit. Gott wird nicht ewig auf uns warten. Wann genau es zu spät sein wird, weiß niemand. Nur, dass es überraschend sein wird. Und endgültig. Final. Dass es kein ‚zurück‘ mehr geben wird:
„...denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.“ (1Thess 5,2)
„Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.“ (Mt 24,36)
„Denn der Tag des HERRN ist nahe über alle Heiden. Wie du getan hast, soll dir wieder geschehen, und wie du verdient hast, so soll es auf deinen Kopf kommen.“ (Ob 15)
Und was haben wir verdient? Das bestimmen, wie überall wo ordentlich Gericht gehalten wird, 'Recht und Gesetz'. In unserem Falle: Gottes Recht und Gottes Gesetz. Denn: Es ist Sein Universum, Seine Welt und wir sind Seine Geschöpfe. Wir haben Ihm den Rücken gekehrt und wir haben gegen Seine Regierung rebelliert. Wir haben Ihn vom Thron unserer Herzen gestoßen und uns selbst zu Königen gekrönt.

Und für diese Rebellion verlangt das Gesetz Gottes zu Recht den „Tod“ (d.i.: lebenslange Haft im „Hochsicherheitstrakt“):
„Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht den Tod verdienen; aber sie tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.“ (Röm 1,32)
„Wenn dich aber deine Hand zum Abfall verführt, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du verkrüppelt zum Leben eingehst, als dass du zwei Hände hast und fährst ... in das Feuer, das nie verlöscht.“ (Mk 9,43)
„Denn der Sünde Sold ist der Tod...“ (Röm 6,23a)
Doch das ist nicht Gottes letzte Wort. Er liebt uns!
Darum kam Er und starb für uns!
Und darum ist Sein letztes Wort:
"Gott ist bereit, mit Nachsicht über das hinwegzusehen, was ihr bisher aus reiner Unwissenheit getan habt. Jetzt aber fordert er alle Menschen überall auf, umzudenken und einen neuen Anfang zu machen. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er über die ganze Menschheit ein gerechtes Gericht halten will..." (Apg 17,30f)
„...der Sünde Lohn ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“ (Röm 6,23)
„Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ (Offb 22,17)
Also: Komm!