Einleitung
Ihr Lieben! Gott segne uns!
Als ich unseren heutigen Text las und
mich auf diese Predigt vorbereitet habe, hat mich ein Satz besonders berührt
und an eine Geschichte aus meinem eigenen Leben erinnert. Es war der Satz: „Und
wenn ich an deine Tränen denke, verlangt mich, dich zu sehen [...]“. --- Als
ich meinen Vater das vorletzte Mal in meinem Leben sah, wusste ich, dass es das
letzte Mal gewesen sein würde, dass ich ihn gesund und auf seinen zwei Beinen
sehen würde. Warum ich das wusste, weiß ich nicht. Ich wusste es einfach. Und dann
musste ich weinen. Weinen, weil ich ihn sehr, sehr lieb gehabt habe. Und weil
mir bewusst wurde, dass ich ihn bald nie mehr sehen würde. Das nächste Mal,
dass ich ihn sah, war auf seinem Sterbebett. --- so ähnlich muss es Timotheus
gegangen sein, als er sich das letzte Mal von Paulus verabschiedete: es sollte
das vorletzte Mal sein, dass er ihn in Freiheit sah; und als er sich von Paulus
verabschiedete, der danach in Rom seiner letzten Gefangenschaft und seinem
Märtyrertod entgegen ging, musste auch Timotheus weinen. Weil er Paulus von
Herzen lieb hatte. Aber lasst uns den Text zuerst einmal
gemeinsam lesen:
Der Text
„Paulus [...] an
meinen lieben Sohn Timotheus: Gnade, Barmherzigkeit, Friede von
Gott, dem Vater, und Christus Jesus, unserm Herrn! Ich
danke Gott, dem
ich diene von meinen Vorfahren her mit reinem Gewissen, wenn
ich ohne
Unterlass deiner
gedenke in
meinem Gebet, Tag und Nacht. Und
wenn ich an deine Tränen denke, verlangt mich, dich zu sehen, damit ich mit
Freude erfüllt werde. Denn
ich erinnere mich an den ungefärbten Glauben in dir, der zuvor schon gewohnt hat
in
deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike; ich
bin aber gewiss, auch in
dir.“
Worum es heute nicht gehen wird, weil die Zeit - auch bei 40 Minuten- dafür zu knapp ist: Es wird nicht um den Segensgruß gehen: wir alle sind in der Tat hilfsbedürftige, dickköpfige und ängstliche Sünder, die Gnade, Barmherzigkeit und Frieden nötig haben. Und wir alle haben einen Vater im Himmel, und einen Erlöser: Christus unseren Retter: einen Gott, der den Anspruch erhebt, über unserem Leben „in Liebe zu thronen“, wie wir es vorletzte Woche gesungen haben. Auch auf Paulus‘ Vorgeschichte und auf sein reines Gewissen werden wir verzichten müssen, um uns auf das Wesentliche dieses Textes konzentrieren zu können: auf Timotheus – und auf seine Beziehungen und darauf, was uns diese Freundschaft von vor fast 2.000 Jahren auch heute noch zu sagen hat.
Worum es also heute gehen wird, ist folgendes:
- Zuerst einmal wird es um Timotheus selbst gehen: Wer war er? Was war
er für ein Typ? Wo kam er her? Wo lebte er? Was tat er? Was war so besonders an
ihm? Was hatte er für ein Wesen?
- Dann wird es um die Beziehung zu seiner Mutter und seiner
Großmutter gehen – und das, was aus dieser Beziehung erwachsen ist; und auch um
die Beziehung von Paulus zu Timotheus.
- In der Übertragung in unsere Zeit werden wir uns sehen, was geistliche Elternschaft damals und heute unterscheidet – und wo wir uns vor allem heute noch eine Scheibe abschneiden können.
Timotheus
Paulus
selbst schreibt Timotheus einen "Geist ... der Angst„ zu
(2 Tim 1: 7) und empfand es als
daher als notwendig, die Gemeinde in Korinth zu bitten, Timotheus auf eine Art
und Weise zu empfangen, die ihn beruhigen würde (1Kor 16:10, 11).Auch
in den Pastoralbriefen ermutigt Paulus den Timotheus, sich wegen seiner Jugend
nicht verachten zu
lassen (1 Tim 4:12) und die geistliche Gabe
(der Lehrers und Bischofs), die er empfangen hatte, nicht zu vernachlässigen (1
Tim 4,14) und nicht beschämt
zu sein, sondern vielmehr mutig für das
Evangelium einzutreten (2.Tim 1, 8).
Auch
schreibt Paulus ihm im 1. Brief: „Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern nimm
ein wenig Wein dazu um des Magens willen und weil du oft krank bist.“ (1Tim
5,23) Von
seinem natürlichen Menschen her war Timotheus also ein noch recht junger, eher
scheuer, fast furchtsamer und auch kränklicher Mensch.
Was
Paulus aber in 2Tim 1,5 besonders herausstellt, ist eine andere Eigenschaft von
ihm: Seinen „ungefärbten Glauben“. Timotheus hielt am Wort Gottes fest und ließ
sich davon nicht beirren: weder nach links (zu den Atheisten, Agnostikern,
Schwärmern oder Irrlehrern), noch nach rechts (zu den Pharisäern,
Selbstgerechten und Werkheiligen). Das
ist leider eine Eigenschaft, die nicht nur damals als Besonderheit hervorstach
– weil sie so selten war. Wenn ich mir anschaue, was heutzutage in den Medien
alles unter dem Titel „Christlicher Glaube“ verkauft wird, kann ich Paulus nur
zu gut verstehen; es ist heute nicht besser, als damals. Doch
wo hatte Timotheus diesen „ungefärbten“ (oder „ernsthaften“) Glauben her? Damit
kommen wir zu seiner Familie.
Beziehungen
– Lois und Eunike
Timotheus
wurde geboren in Lystra, einer römischen Kolonie in der
Provinz Galatien – also in der heutigen
Zentraltürkei. Er war der Sohn einer Misch-Ehe: sein Vater war ein Nichtjude
und seine Mutter war Jüdin (Apostelgeschichte 16: 1). Seine Mutter und seine Großmutter waren
aufrichtige Gläubige (2.Tim 1: 5). Von seiner Kindheit an haben sie Timotheus in den jüdischen
Schriften (2 Tim. 3:14, 15) unterrichtet und sie hatten
ganz bestimmt auch großen Einfluss auf die Bekehrung des Timotheus zum Christentum.
Über
seinen Vater, der kein Christ geworden zu sein scheint, ist wenig bekannt, aber
man kann sich vielleicht ein wenig vorstellen, wie es in einem Haushalt zugeht,
in dem der eine Elternteil gläubig ist und der andere nicht. Ich habe das in
Erding bei einem lieben Bruder miterleben müssen – es war sehr traurig: ständig
war er innerlich hin und hergerissen, da seine Frau nie so wollte, wie Er in
seiner Jesusnachfolge.
Der
Eunike, seiner Mutter, muss es ähnlich
gegangen sein. Und sie
hat sich – so vermute ich –sicher bemüht,
ihren Mann für den Glauben zu gewinnen und sich dabei an das gehalten, was die
Apostel in solchen Fällen empfahlen – nämlich: „Ihr Ehefrauen sollt euch euren
Ehemännern unterordnen, auch dann, wenn sie nicht an die Botschaft Gottes
glauben. Das Beispiel eures Lebens wird sie mehr überzeugen als alle Worte. Sie
werden für Gott gewonnen werden,
wenn sie sehen, wie ihr vorbildlich und
in Ehrfurcht vor Gott lebt.
Macht euch keine Sorgen um äußere
Schönheit, die auf modischen Frisuren, teurem Schmuck oder schönen Kleidern
beruht. Eure Schönheit soll von innen kommen -
das ist die unvergängliche Schönheit eines freundlichen und stillen Herzens,
das Gott so sehr schätzt.
Das ist auch die Schönheit, mit der die
heiligen Frauen sich früher schmückten.“ Von daher gehe ich davon aus, dass sie auch
für Timotheus ein großes Vorbild war – nicht allein in ihrem Wissen über den
Glauben – sondern als lebendiges Vorbild. Doch
wie ist der Glaube des Timotheus nach seiner Kindheit weiter gewachsen? Damit
kommen wir zu seiner Beziehung zu Paulus.
Beziehungen
– Paulus
Als
Paulus auf seiner zweiten Missionsreise nach Lystra zurückkehrte, richteten einige der
Christen seine Aufmerksamkeit auf Timotheus, diesen jungen Gläubigen, und Paul
beschloss, ihn auf seiner Reise mitzunehmen (Apostelgeschichte 16: 2, 3). Und
Paulus und die Ältesten der Kirche legten ihm die Hände auf, um ihn
auszusondern und ihn für den Dienst auszustatten (1:18, 4:14, 2 Tim 1: 6, 2:
2).
Danach
reiste Timotheus mit Paulus auf den meisten seiner zweiten und dritten
Missionsreisen (Apostelgeschichte 17:14, 15; 18: 5; 19:22; 20: 4) und auf einem
Teil der vierten Missionsreise (die sich übrigens in den Pastoralbriefen
widerspiegelt). Timotheus
hat
also eine ziemliche Riesenmenge Zeit mit Paulus verbracht, sein Glaube ist
dabei sicherlich in unterschiedlichster Weise herausgefordert worden – und er
hatte doch mit Paulus immer jemanden an seiner Seite, beziehungsweise „im
Rücken“, auf den er sich verlassen konnte; auf den er zurückgreifen konnte; von
dem er – auch in schwierigen Situationen – ganz praktisch lernen konnte.
Als
Mitarbeiter von Paulus wurde Timotheus auch als Vertreter von Paulus in den
Kirchen eingesetzt – und zwar in Thessalonich (1Thess 3: 2, 6), Korinth (1.Kor
4:17; 16:10), Philippi (Phil.2,19,23) und zuletzt in Ephesus (1.Tim 1: 3).In
Ephesus war er auch, als er die beiden Briefe von Paulus erhielt. Paulus hatte
die Kirche in Ephesus schon
früh auf seiner dritten Missionsreise gegründet und dort etwa drei Jahre
verbracht (Apostelgeschichte 19; 20:31). Am Ende dieser Reise warnte er die
Ältesten von Ephesus, dass falsche Lehrer die Gemeinde plagen würden
(Apostelgeschichte 20:29, 30) – und der 2. Brief an Timotheus
weist darauf hin, dass seine
Vorhersage offensichtlich wahr geworden ist.
Doch
Paulus war für Timotheus nicht nur ein Mentor – er
war ihm auch ein Freund, ein Bruder, ein Gefährte. Die Beziehung zwischen ihnen war
letztendlich so intensiv und tief, dass Paulus im übertragenen Sinn von sich
selbst als Timotheus "Vater" (Phil 2,22) und von Timotheus als seinem
„Sohn“ (1: 2,18; 1Kor 4,17; 2 Tim 1: 2; 2: 1) spricht. Am beeindruckendsten aber sind wohl die Worte von
Paulus in 2. Timotheus 1,3+4, als er an Timotheus
schreibt: „[...] wenn ich ohne Unterlass deiner gedenke in meinem Gebet, Tag
und Nacht. --- Und wenn ich an deine Tränen denke, verlangt mich, dich zu
sehen, damit ich mit Freude erfüllt werde.“
Wie tief muss eine Beziehung sein, dass der eine Tag und Nacht an den anderen denkt? Wie herzlich müssen zwei zu einander stehen, dass sich beim Abschied die Augen mit Tränen füllen? Und wie groß muss die Sehnsucht nach einem Wiedersehen sein, dass Paulus in diesem Brief nicht nur immer wieder bittet: „Beeile dich, dass du bald zu mir kommst.“ (2Tim 4,9) und „Beeile dich, dass du vor dem Winter kommst.“ (2Tim 4,21), sondern auch: „[mich] verlangt [...], dich zu sehen, damit ich mit Freude erfüllt werde“ (2Tim 1,4).
Auch ich durfte eine solche Zweierschaft erleben. Mit jemandem, den ihr gut kennt: mit Thomas Mayer. Er war es, mit dem ich während der Zeit meiner schwersten Depression Stunden um Stunden in seinem Studierzimmer verbrachte, wo wir gemeinsam die Bibel lasen, miteinander von Herz zu Herz sprachen, miteinander beteten – nicht allein für mich, sondern auch für andere Kranke. Er war es, bei dem ich erfahren durfte, was für ein Leben und Freude spendender Segen ein „richtiges“ Sündenbekenntnis sein kann - echte, tiefe Reue zu empfinden, das Vertrauen haben zu dürfen, auch das dunkle und hässliche in meiner Seele auszusprechen, echte Buße zu tun, und dann wunderbare, echte, lebendige und herzerfüllende Vergebung zu erfahren in dem Zuspruch: „Deine Sünden sind Dir vergeben!“ – Leute, ihr wisst nicht, was Euch alles an Gutem entgeht, wenn ihr eine solche Zweierschaft nicht habt!
Wie tief muss eine Beziehung sein, dass der eine Tag und Nacht an den anderen denkt? Wie herzlich müssen zwei zu einander stehen, dass sich beim Abschied die Augen mit Tränen füllen? Und wie groß muss die Sehnsucht nach einem Wiedersehen sein, dass Paulus in diesem Brief nicht nur immer wieder bittet: „Beeile dich, dass du bald zu mir kommst.“ (2Tim 4,9) und „Beeile dich, dass du vor dem Winter kommst.“ (2Tim 4,21), sondern auch: „[mich] verlangt [...], dich zu sehen, damit ich mit Freude erfüllt werde“ (2Tim 1,4).
Auch ich durfte eine solche Zweierschaft erleben. Mit jemandem, den ihr gut kennt: mit Thomas Mayer. Er war es, mit dem ich während der Zeit meiner schwersten Depression Stunden um Stunden in seinem Studierzimmer verbrachte, wo wir gemeinsam die Bibel lasen, miteinander von Herz zu Herz sprachen, miteinander beteten – nicht allein für mich, sondern auch für andere Kranke. Er war es, bei dem ich erfahren durfte, was für ein Leben und Freude spendender Segen ein „richtiges“ Sündenbekenntnis sein kann - echte, tiefe Reue zu empfinden, das Vertrauen haben zu dürfen, auch das dunkle und hässliche in meiner Seele auszusprechen, echte Buße zu tun, und dann wunderbare, echte, lebendige und herzerfüllende Vergebung zu erfahren in dem Zuspruch: „Deine Sünden sind Dir vergeben!“ – Leute, ihr wisst nicht, was Euch alles an Gutem entgeht, wenn ihr eine solche Zweierschaft nicht habt!
Geistliche
Elternschaft
im Jahre
63
Darum
geht es: Um einen echten Lebensbezug. Darum, miteinander zu glauben und zu
leben und auch an sich und Gottes Reich zu arbeiten. Das
war es auch, was
Jesus mit Seinen Jüngern lebte. Er hat
ja nicht die
12 berufen und dann gesagt:
“So, Leute, alle mal herhören! Von
jetzt an treffen wir uns regelmäßig jeden Schabbat in
der Synagoge und
da werde ich Euch ein paar fürchterlich
kluge Lektionen lehren, damit ihr einen möglichst dicken Kopf
bekommt und gute Theologen werdet!”. Nichts gegen gute Theologen.
Mein bester Freund ist einer.
Aber Jesu’ Plan, sein Wissen an
die Jünger zu vermitteln, sah doch ganz anders aus: sie lebten miteinandern, sie lachten, beobachteten, fragten, lernten – sie stritten mit Pharisäern und lernten das praktische Handwerkszeug des Glauben im Alltag; im Leben; im gemeinsam mit
Jesus verbrachten Leben.
Ganz praktisch. Und wenn wir uns die neutestamentliche Gemeinde anschauen, dann geht es in
der Apostelgeschichte genauso weiter.
Dort lesen wir: “Sie blieben aber beständig in der
Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.” (Apg 2,42). Und auch: “[…] sie waren täglich einmütig beieinander im
Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die
Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen.” (Apg 2,46).
Die Gemeinde in Jerusalem hatte also täglich Gemeinschaft und feierten täglich das
Abendmahl. Sie lehrten und lernten und beteten. Und genau das Gleiche sehen wir bei
Paulus und Timotheus: sie hatten Gemeinschaft miteinander – täglich
- praktisch. Genau darum geht es doch beim
großen Gebot der Liebe! In der Liebe und Beziehung zwischen uns wird unser
Glaube Realität, wird Wirklichkeit, was wir sonst nur verkopft über den Glauben
zu „wissen“ meinen. In der Gemeinschaft miteinander – und ganz besonders zu
einem Vater oder einer Mutter im Glauben – erfahren und lernen wir Neues,
können wir Dinge ausprobieren, werden unsere Fragen beantwortet, erleben wir im
positiven Sinne, was eine echte Beichte, echte Buße, echter Trost und Zuspruch
von Vergebung bedeuten. Existenziell. In unserem Herzen. Wir erfahren Stärkung
für unseren Alltag, profitieren von der Weisheit erlebter Glaubenserfahrung und
werden so zugerüstet für das, was Gott mit unserem Leben noch vorhat.
Geistliche
Elternschaft
heute
Und
nicht zuletzt aber wird in der Liebe zwischen uns
und zueinander Gott
greifbar, erlebbar, erfahrbar. Er,
von dem es heißt, er sei "Gott und
Vater aller, der da ist über allen und durch
alle
und in
allen.“ (Eph 4,6). Er ist es, zu dem wir beten: „Unser Vater
im Himmel! Dein Name werde
geheiligt.“ (Mt 6,9) Er ist es, von dem der Apostel Johannes bezeugt: „Und wir haben erkannt und geglaubt
die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott
ist die Liebe;
und wer
in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1Joh 4,16). Doch wie soll das gehen? Liebe
braucht Beziehung – und Beziehung braucht Zeit. Zeit, sich zu treffen. Zeit,
miteinander zu reden. Zeit, miteinander zu beten und zu studieren.
Und genau
das ist doch eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – oder? „Wir ha‘m doch keine Zeit!“ Wir absolvieren brav unsere Stille Zeit,
hetzen durchs Frühstück stehen im Stau, schuften uns den Buckel krumm und
fallen abends todmüde in den Fernsehsessel. Oder wir kümmern uns – je nach
Alter – um schreiende, trotzige, schmutzige, widerspenstige oder unverschämte
Kinder, machen die Wäsche, den Haushalt, kaufen ein, kochen, backen putzen und
fallen abends todmüde ins Bett. Wo,
bitte schön, soll da noch Zeit sein für etwas „geistliches“? Für eine Zweierschaft? Oder gar für geistliche
Elternschaft?
Bevor ich diese Frage beantworte, möchte
ich etwas herausstellen: Keine Zeit bedeutet: keine Beziehung. Keine Beziehung bedeutet: die
Gefahr, dass die Gemeinde zu einem
Forum verkümmert, Glauben zum Kopfwissen und Liebe zur Oberflächlichkeit. Wollen wir das?
Ihr Lieben? Wollen wir das? Natürlich nicht. Aber ist es nicht vielleicht auch so, dass wir uns mit dem Faktum von
Zeitnot und Stress versuchen darüber hinwegzutäuschen, dass “So etwas in unserer Zeit halt
einfach nicht mehr geht”?
Und ist das nicht ein ganz gefährlicher Selbstbetrug? Ein Selbstbetrug, mit dem wir UNS SELBST
betrügen – um
das Wunderbare, was
Gott für uns bereit hält: EIN
ECHTES
GLAUBENSLEBEN. Darum sollten wir nicht sagen: “Da kann man nichts machen…” sondern vielmehr: “Das WILL ich erleben –
und deshalb werde ich Prioritäten setzen”.
Ihr Lieben: ich kenne Menschen, die haben einen Arbeitskalender, der
ist fast
so voll, wie der
von Wolfgang – und die haben trotzdem noch Zeit, sich regelmäßig mit 1-2 Geschwistern zu treffen. Vielleicht nicht täglich. Vielleicht nicht einmal jede Woche.
Aber sie treffen sich. Sie tauschen sich aus und sie erleben, was
geistliche Gemeinschaft für ein Segen ist. Und über diesen Segen habe ich mal ein Lied geschrieben – aus Dankbarkeit – für Thomas
, an dem ich Euch hier – zumindest
auszugsweise – Anteil geben möchte (ist
leider auf Englisch):
When I think of you, then I see your room
Stuffed with books about the One we love
And I see the view from your window-side
To the city's road that seems so far away
And then the thoughts that fill my heart
are peaceful
As if all trouble's clouds were blown
away
And then the thoughts that fill my heart
are peaceful‘
cause I feel this love that makes me wish
to stay
When I leave your room, walking all alone
Thinking of the words we spoke that day
Then I lift my head to the sky above
And I trust that I will come to know the
Lord
And then the thoughts that fill my heart
are peaceful
As if all trouble's clouds were blown
away
And then the thoughts that fill my heart
are peaceful‘
cause I feel this love that makes me wish
to stay
Fazit
Ihr
Lieben! Ich bitte Euch ganz herzlich: Bitte...
- ... geht mit der Frage ins Gebet: „Wer ist mein geistlicher Vater; meine
geistliche Mutter?“
- ... Sprich diese Person an: trefft
Euch, betet und teilt Euer Leben!
- ... Und ich wünsche Euch, dass ihr diese Erfahrung machen dürft: es lohnt sich!
Amen.
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