Sonntag, 5. Januar 2014

Die erste Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung (Mt 16:21-23)

Text

21 Seit der Zeit fing Jesus an, seinen Jüngern zu zeigen, wie er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen. 22 Und Petrus nahm ihn beiseite und fuhr ihn an und sprach:Gott bewahre dich, Herr! Das widerfahre dir nur nicht! 23 Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus:Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist.


Kommentar

Zusammenfassung

Endlich klar als Messias bekannt, offenbart Jesus Sein kommendes Leiden durch die theologische Avantgarde Seiner Zeit und Seine Auferstehung von den Toten. Petrus, der Ihn, Christus, den Mensch gewordenen Gott, aus seelischen Regungen heraus von Seiner göttlichen Mission 'bewahren' will, weist Christus scharf zurecht.


Struktur

21 Jesus, erkannt als Messias, prophezeit Sein Leiden und Seinen Tod durch die religiöse Elite in Jerusalem und Seine Auferstehung am dritten Tage.

22 Petrus, menschlich auf's Äußerste besorgt um Jesu Wohlergehen, will ihn unter vier Augen mit aller Kraft vor Seinem vermeintlichen 'Schicksal' bewahren.

23 Christus, geistlich von der Motivation Petri abgestoßen, wendet sich von diesem ab und rügt ihn für sein widergöttliches Streben.


Inhalt
21 Von dem Tage an, an dem Simon Petrus öffentlich aussprach, was die Jünger in ihren Herzen glaubten, nämlich, dass Jesus der Christus sei, der Messias, der von Gott verheißene Retter, von diesem Tage an begann Jesus, Ihnen von Seinem Tode zu prophezeien. Nun war ihr Glaube stark genug für diese Wahrheit. Und doch war es aus weiteren Gründen notwendig, dass Christus sie ihnen offenbarte.

Zum Einen, um ihnen die Illusion zu nehmen, Seine Herrschaft in Herrlichkeit würde schon jetzt beginnen. Zum Zweiten, um sie auf Seinen -für die Jünger undenkbaren- Tod am Schandholz vorzubereiten und sie so gegen die Verzweiflung zu wappnen. Weiterhin, um ihnen die Augen dafür zu öffnen, dass die Ursache für Seinen Tod bei niemand anderm zu suchen sein würde, als bei den Kirchenräten, Erzbischöfen und Theologieprofessoren, die doch eigentlich Seine Herrschaft hätten stützen sollen.

Doch letztlich auch, um Ihnen Hoffnung zu geben. Ja, er würde nach Jerusalem gehen und er würde vieles leiden: von Verrat und unrechtem Urteil über Spott und Hohn, bis hin zu Verachtung, Misshandlung und der öffentlichen Schande eines Schwerverbrechertodes. Doch er würde, am Morgen des dritten Tages, von den Toten auferstehen und ihnen zurückgegeben werden. Das durften, sollten und mussten sie wissen.

22 Wohl aus Respekt um Seiner Reputation als Rabbi und Lehrer willen, nahm Petrus Jesus daraufhin beiseite, um Ihn, wie er meinte zu Recht, zu kritisieren: so tief besorgt um das irdische Wohl seines Herrn und Gebieters (Κυριος (Kyrios) = Herr, Meister) wünscht er Ihm nur eines: Gottes Schutz und Bewahrung vor einem so schrecklichen Ende. Und doch widerspricht er auf diese Weise der göttlichen Prophezeiung und mit ihr dem ewigen Plan unseres barmherzigen Schöpfers, dem allein unser aller Heil am Herzen liegt.

Es ist beinahe tragisch, mitanzusehen, wie selbst unsere besten menschlichen Motive, welche letzlich doch nur in Egoismus und Selbstschutz gegründet sind, zum Widerspiel des göttlichen Sinnens werden: Nicht sich selbst und Sein Wohl hatte unser geliebter Heiland im Blick, sondern allein uns und unser aller ewige Seeligkeit.

23 So groß ist die Kluft zwischen dem menschlichen Trachten Petri und dem Plan Gottes, zwischen irdischem, zeitlichem, körperlichem Wohl und himmlischem, ewigem, geistigem Heil, dass Christus, an Seiner empfindlichsten Stelle berührt, sich von Petrus weg wendet und ihn auf das allerschärfste zurechtweist. Denn in den Worten Petri liegt, wenn auch unbeabsichtigt und ungewollt, das höchste Ziel des Satans: die Mission Christi zu vereiteln und so die Erlösung der Menschen aus seiner Knechtschaft und somit das ewige, göttliche Ziel, unsere Verwandlung in Sein Bild, zu vereiteln.

Nur so ist zu erklären, dass Petrus, eben noch für das Zeugnis seines Glaubens selig gepriesen (Mt 16:17), von Christus als Widersacher (Σατανα (Satana) = Satan, Feind)  abgewiesen wird: unwissentlich war er in seiner Fleischlichkeit zum Werkzeug und Komplizen des Feindes Gottes und der Menschen geworden. Und in dieser Herzenshaltung, mit dem Ziel menschlichen, nicht göttlichen, Sinnens ist Petrus unserem Erlöser nichts als ein Stolperstein und ein Hindernis auf Seinem Weg zu unserer Errettung.


Praktische Anwendung
  • Erkenne und freue Dich über die Liebe Deines Erlösers, der Sich durch nichts davon abbringen ließ, für Dein ewiges Heil am Kreuz von Golgatha zu sterben.
  • Erkenne den Abgrund Deiner Selbstliebe und prüfe Dich anhand der Heiligen Schrift, wo Du vielleicht Gottes Heilsplan und Seinem Werk im Wege stehst?
  • "Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene." (Rö 12:2)

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