Sonntag, 23. Juni 2013

Unsere Belohnung im Himmel - Hoffnung der Herrlichkeit

Vorwort

Immer wieder bewegen uns als Christen Fragen, die ohne ein umfassenderes Studium der Schrift nicht, oder zumindest nicht vollständig beantwortbar sind, wie die Frage nach unserer Belohnung im Himmel.

Bevor wir uns jedoch damit beschäftigen, die Frage, zumindest in groben Zügen, zu beantworten, sollten wir uns die Frage stellen, warum uns diese Frage eigentlich bewegt: Ist es reine Neugier? Ist es unsere Sehnsucht nach Erlösung? Ist es Selbstsucht? Oder suchen wir einen Ausweg aus unseren Leiden? Ist es die Hoffnung; ist es unsere Liebe zu Gott, die uns bewegt? Oder ist es der schlichte Wunsch nach mehr Verständnis der Dinge, die auf uns warten?

Denn: Wie auch immer wir diese Frage beantworten wird uns auch einen Aufschluss darüber geben, was uns im Innersten bewegt. Und das wird Auswirkungen haben auf den Schwerpunkt unserer Frage und auf die Wichtigkeit mit der wir die Antwort empfinden. Sind wir nur neugierig, so wird uns die Antwort, wie auch immer sie ausfällt, nur oberflächlich befriedigen und der kurzfristigen Erfrischung durch die Antwort wird schnell ein neuer Durst nach weiteren oder anderen Neuigkeiten folgen. Sinde es jedoch unsere, wie auch immer unvollständige, Liebe zu Gott und unsere Sehnsucht nach Erlösung, so werden uns die Antworten zu einer Hoffnung führen, die uns auch in schweren Zeiten Trost und Halt bietet.


Textstellen

Bevor wir uns systematisch mit den wesentlichen Aussagen der Heiligen Schrift auseinandersetzen, um eine Antwort auf unsere Frage zu finden, ist es sinnvoll, zumindest einige zentrale Stellen einmal zu Wort kommen zu lassen:
1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm. 2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: 3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. 4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen. 6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. 11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. 12 Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind. 13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. 14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. 17 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht.
35 Es könnte aber jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen und mit was für einem Leib werden sie kommen? 36 Du Narr: Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. 37 Und was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, sei es von Weizen oder etwas anderem. 38 Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, einem jeden Samen seinen eigenen Leib. 39 Nicht alles Fleisch ist das gleiche Fleisch, sondern ein anderes Fleisch haben die Menschen, ein anderes das Vieh, ein anderes die Vögel, ein anderes die Fische. 40 Und es gibt himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und eine andere die irdischen. 41 Einen andern Glanz hat die Sonne, einen andern Glanz hat der Mond, einen andern Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz. 42 So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 43 Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. 44 Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 45 Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einem lebendigen Wesen« (1.Mose 2:7), und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht. 46 Aber der geistliche Leib ist nicht der erste, sondern der natürliche; danach der geistliche. 47 Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel. 48 Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist, so sind auch die himmlischen. 49 Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen. 50 Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. 51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; 52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. 53 Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. 54 Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht (Jesaja 25:8; Hosea 13:14): »Der Tod ist verschlungen vom Sieg. 55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?«  56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. 57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! 58 Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.
18 Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. 19 Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. 20 Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit - ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat -, doch auf Hoffnung; 21 denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet. 23 Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes. 24 Denn wir sind zwar gerettet, doch auf Hoffnung. Die Hoffnung aber, die man sieht, ist nicht Hoffnung; denn wie kann man auf das hoffen, was man sieht? 25 Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so warten wir darauf in Geduld.
1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr. 2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. 3 Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; 4 und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. 5 Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss! 6 Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. 7 Wer überwindet, der wird es alles ererben, und ich werde sein Gott sein und er wird mein Sohn sein. 
 
Begründungen für die Wichtigkeit der Kenntnis

Auffällig ist, dass alle Textstellen, welche etwas über die neue Welt, das Himmelreich, den Himmel oder unsere dortige Belohnung aussagen, untrennbar mit dem Thema des Leides in dieser Welt verwoben sind. Betrachten wir weitere Textstellen, so wird deutlich, dass dies einen tiefer liegenden Grund hat: Gott will uns mit der Kenntnis unserer Hoffnung zumindest zwei Dinge verleihen:

Feste Zuversicht und Hoffnung
Angesichts der Leiden, die wir in dieser Welt zu erdulden haben, angesichts der Ängste, denen wir als nicht-autonome Geschöpfe unterworfen sind und angesichts der "Knechtschaft der Vergänglichkeit" unseres irdischen Lebens, die uns oft genug zum Seufzen bringen, gibt Gott uns mit seinen Verheißungen der zukünftigen Welt eine feste Hoffnung (Römer 8:18-25) und eine feste Zuversicht auf das, "was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht" (Heb 11:1). Denn in schwersten Zeiten finden wir allein im Glauben an unseren guten Gott und in der Hoffnung auf unsere einmalige Erlösung die Kraft, die wir zum Durchhalten brauchen...
 
Kraft zum Durchhalten
...so dass wir handeln können, wie Mose. Der "hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah auf die Belohnung" (Heb 11:26). Angesichts dessen, was Gott für uns in Petto hat, das ist, "weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen" können wir selbst im Leid noch "dankbar sein und so Gott dienen mit Scheu und Furcht, wie es ihm gefällt" (Heb 12:28). Nur im Aufblick auf Gott und Seine Verheißungen wird es uns im Leiden gelingen, dem Aufruf des Apostels Paulus gerecht zu werden, der uns anspornt "seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn" (1Kor 15:58). Kurz: Mit den Verheißungen für die neue Welt gibt Gott uns ein Ziel vor Augen für das Leben im hier und jetzt.
 
 

Unsere Hoffnung

Doch auf was genau dürfen wir denn hoffen? Im Wesentlichen sind dies, auch wenn die Aufzählung nicht vollständig sein mag, folgende Versprechen, die Gott eines Tages wahr machen wird:

Eine neue Umgebung
In Gottes neuer Welt wird es keine Tränen mehr geben, keinen Tod, kein Leid, kein Geschrei und keinen Schmerz (Offb 21:4). Vielmehr wird uns dann endlich im vollen Maße das zuteil, wonach wir uns unser ganzes irdisches Christenleben lang gesehnt haben: Trost, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit (Mt 5:4.6-7).

Ein neuer Leib
In dieser neuen Welt werden wir, unter Beibehalt unserer Identität, mit einem neuen Leib ausgestattet sein, einem geistlichen, spirituellen Leib (wie die Engel): himmlisch, unverweslich, unsterblich, unvergänglich und voller Kraft (1Kor 15:42, Rö 8:21.23, 1Kor 15:53, 1Kor 15:43-44.46-49).

Ein neues Wesen
In Gottes neuer Welt werden wir jedoch nicht nur von allen körperlichen Schwächen befreit sein, sondern auch von aller Schwachheit und Anfechtbarkeit der Seele: Wir werden heilig sein, untadelig und makellos. Auch werden wir als keinen sexuellen Begierden mehr ausgeliefert sein (Kol 1:22, Mt 22:30), sondern werden für immer genießen können, was uns hier auch in den seltensten Momenten höchster Kommunion nie im Letzten zuteil wird: vollkommene Erkenntnis Gottes; so vollkommen, wie Er uns erkannt hat (Hab 2:14, 1Kor 13:12). Ja wir werden dem auferstandenen Christus in dieser Hinsicht gleich werden, denn wir werden Ihn erkennen, wie Er ist (Rö 6:5, 1Joh 3:2).

Eine neue Autorität
Ausgestattet mit diesem neuen Leib in dieser neuen Umgebung und einem vollkommen heiligen Wesen wird uns auch eine unvorstellbare Autorität übertragen werden: Wir werden über (die gefallenen) Engel zu Gericht sitzen (1Kor 6:3). Wir werden als Kinder Gottes (Mt 5:9, Rö 8:16) als Seine Erben und Miterben Christi eingesetzt werden und in der Auferstehung mit Christus herrschen (Offb 20:4, 1Kor 15:22-23) über unseren neuen Besitz: Himmel und Erde (Mt 5:3.5.10)!

Unser großer Lohn
Über all diesen wunderbaren Versprechungen wollen wir aber eines nicht vergessen: Was unser wirklich größter Lohn sein wird: Christus und damit Gott selbst. Die ewige Gemeinschaft mit Ihm, der uns geliebt hat bis in den Tod, unser Hochzeitsmahl mit dem Lamm, das für uns geopfert wurde (Mt 22:2ff, 25:1ff): die volle Erkenntnis Gottes selbst (Mt 5:8.12). Gott selbst wird, wie für Abraham, unser sehr großer Lohn sein - für immer (Lk 6:23, 1Mo 15:1, Off 21:3).


Schlusswort

Diese Verheißungen sind wahrlich eines Gottes würdig: sie sind fast zu schön, um wahr zu sein; und doch sind sie es, denn: "der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht: Schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!" (Offb 21:5). Eines Tages werden wir tatsächlich in einer Welt ohne Leid, Tod und Schmerzen, in einem Leib ohne Sünde, Krankheit und Tod, in vollkommener Gotteserkenntnis und mit der Autorität über Himmel und Erde, Engel und Dämonen gemeinsam mit Christus herrschen bis in Ewigkeit. Und die Schönheit und Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes wird unsere Sonne sein, ja "es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offb 22:5). 

Mögen uns diese Worte Trost sein in schweren Stunden und Hoffnung geben auf ein neues Morgen.

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