Sonntag, 23. Juni 2013

Sind Christen arrogant, wenn sie Christus als einzigen Weg zur Errettung predigen?

Christen wird vorgeworfen, arrogant zu sein, wenn sie Christus als einzigen Weg zur Errettung predigen. 

Doch ist das wirklich fair? 

Ich denke nicht, denn Christen sind lediglich die Überbringer der Botschaft eines anderen. Es war Jesus, der von Sich sagte: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich" (Joh 14:6). Wenn also jemandem Arroganz unterstellt werden müsste, dann nicht dem Überbringer der Nachricht, der aus Demut nicht wagt, etwas an der Botschaft zu verändern -selbst dann nicht, wenn er weiß, dass er dafür  abgelehnt, angegriffen, ausgegrenzt oder Schlimmeres wird-, sondern dem Autor der Botschaft; Christus.

Doch: War Christus wirklich arrogant? Oder hat Er lediglich etwas geäußert, was wir nicht hören wollen?

Das Problem liegt also nicht im Überbringer seiner Botschaft, es liegt im von Gott und Seiner Autorität abgewandten Menschen, der von Gottes Wort losgelöst bestimmen will, "was gut und böse ist" (Gen 3:5) und damit seine eigene, subjektive 'Wahrheit' aufzurichten sucht. Wer jedoch seine eigene Sicht zum Maßstab haben will, der wird nicht hören wollen, was einen Anspruch auf Absolutheit und Alleinigkeit enthält und damit seiner eigenen Sicht und Meinung nicht nur widerspricht, sondern sie zunichte macht.

Mit anderen Worten: wenn es um die letztliche Autorität in unserem Leben geht und damit um absolute Wahrheiten, dann sind wir, auch das lehrt die Heilige Schrift unmissverständlich, Feinde Gottes (Rö 5:10): Wir wollen keine absolute Wahrheit, weil diese unsere relativen Lügen entlarvt, die nur dazu gut sind, unsere Gottlosigkeit zu verbergen oder unser Ego zu befriedigen. Weil die absolute Wahrheit Gottes uns als Sünder offenbart. Vor diesem Licht der Wahrheit will sich der gefallene Mensch verstecken: "Wer Böses tut, der hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden" (Joh 3:20).

Was aber ist dieses 'Böse'? Es ist das Gegenteil von Gottes Gebot: "Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott." (Mi 6:8).

Wir aber wollen nicht Gottes -absolutes und unfehlbares- Wort halten, wir wollen es dort, wo es unserem Gusto widerspricht, abschaffen, verdrehen oder ausmerzen. Weil es unsere auf unser Ego zugeschnittene Variante der 'Wahrheit' als das entlarvt, was sie in Wirklichkeit ist: Lüge, geboren aus Rebellion. Wir wollen uns nicht demütig unter Gottes Absolutheitsanspruch beugen. 

Wir sind Renegaten: in unserer Tendenz, unsere eigene, relative, subjektive 'Wahrheit' aufzurichten, statt uns der göttlichen, absoluten, objektiven Wahrheit zu beugen wird überdeutlich sichtbar: wir haben den Wunsch "zu sein, wie Gott" (Gen 3:5); autonom zu sein von Ihm und Seiner letztgültigen Sicht der Welt, wir haben den Wunsch, selbst bestimmen zu können, was "gut und böse ist", niemanden mehr über uns zu haben, der uns, moralisch gesehen, "in die Suppe spuckt", wir erheben den Anspruch darauf, für uns selbst definieren zu können und zu dürfen, was Wahrheit ist: Das, was uns dient. Das was unsere Unabhängigkeit von Gott erhält. Das, was unsere Gottlosigkeit im Dunkel belässt, wo es nicht offenbar wird.

Erst wenn wir dies, die Ursache und die Auswirkung unserer widergöttlichen Natur, erkennen und davor erschrecken, erst wenn wir vor Gott auf die Knie gehen, um Ihn um Vergebung zu bitten für diese Gottlosigkeit und Anarchie, erst dann wird es uns möglich zu erkennen, warum es in der Schrift über uns heißt, dass "wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren" (Röm 5:10). Und warum es in Bezug auf unsere Beziehung zu Christus, dem Licht der Welt (Joh 8:12), heißt: "Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell" (Jes 9:1).

Gott gebe, dass wir nicht unser Herz verstocken und es von uns heißen muss: "Du aber mit deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufst dir selbst Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes" (Röm 2:5), sondern, dass wir Gottes liebendes Gnadenangebot annehmen. Dass wir es ernst nehmen, "wenn es heißt: »Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht...«" (Heb 3:15) und bereit sind, unsere rebellische Haltung der moralischen Anarchie aufzugeben, zu Jesus gehen und ihm unsere Gottlosigkeit bekennen.

Dass wir bereit werden, uns in allen Dingen Gott unterzuordnen und Ihm zu folgen, weil wir Ihm, dem der aus Liebe zu uns am Kreuz verblutete!, vertrauen, wenn er zu uns spricht: "Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Joh 8:12). Er ruft uns zu: "wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen" (Joh 6:37). Und jeder, der diesem Ruf folgt, der wird erleben, dass es wahr ist, was Jesus sprach: "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten" (Joh 6:35). Denn nur in Ihm wird unsere Sehnsüchte nach Leben einmal gestillt, nur in Ihm werden wir "das Leben und volle Genüge haben" (Joh 10,10). Darum: "Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst" (Offb 22:17).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen