Donnerstag, 10. November 2011

Wahre Liebe...

Ein Vater, der seine Kinder liebt, würde niemals einfach nur zusehen, wenn diese ein Unrecht begehen, sondern er würde sie, vielleicht sogar, ohne groß darüber nachzudenken, erziehen. Und zwar mit dem Ziel, dass aus seinen Kindern Menschen werden die sich in der Regel tugendhaft verhalten.

Ein Vater aber, der entweder nicht zwischen Gut und Böse unterscheidet, oder aus Angst vor "political incorrectness" seine Kinder tun und lassen ließe, was sie wollen (Stichwort: "anti-autoritäre Erziehung"), würde sich sicher nicht nur den Vorwurf der der Menge gefallen lassen müssen, er sei ein Ausbund an Gleichgültigkeit, sondern, wenn auch wahrscheinlich erst zu einem späteren Zeitpunkt, den Vorwurf seiner Kinder, sie nicht auf die Gesellschaft, das Leben und echte Beziehungen vorbereitet zu haben.

Wieso also glauben also immer noch so viele Menschen (wenn sie überhaupt glauben, dass es einen Gott gibt), dass unser Vater im Himmel es irgendwie anders gemeint haben könnte mit seiner Liebe? Wieso glauben so viele Menschen, dass der Vers "Gott ist Liebe." auch nur im geringsten meinen könnte, dass Gott dem Bösen gegenüber "irgendwie indifferent" ist?

Würde es nicht vielmehr bedeuten, dass Gott charakterlos wäre, wenn er das Unrecht einfach ungestraft durchgehen ließe, anstatt, wie biblisch bezeugt, zu einem Zeitpunkt 'X' Gericht zu halten über unser Leben? Und stünde das nicht im krassen Gegensatz zu dem biblisch bezeugten Gottessohn, der - gottlob! - die Pharisäer und andere Scharlatane in (politisch natürlich völlig unkorrekter Weise!) der Heuchelei und anderer Falschheiten bezichtigte und dafür letztlich ans Kreuz geschlagen wurde?

Oder warum hält man dafür, dass der Vers: "Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!" auch nur ansatzweise bedeuten könnte, dass Christen sich, natürlich ganz im Sinne der "political correctness", besser keine Meinung über Recht und Unrecht in der Gesellschaft bilden sollten? Vor allem nicht, wenn es um Themen geht, bei denen der sündige Mensch eine andere "Meinung" vertritt als es die Wahrheit des allein heiligen Gottes bezeugt?

Kann es denn wirklich dem einzelnen Menschen, oder gar einer ganzen Gesellschaft zuträglich sein, wenn er/sie keine Korrektur mehr erfährt? Wenn es nur noch darum geht, dass "jeder nach seiner Facon selig wird"? Dazu fällt mir Peter Hahne's Ausspruch ein: "Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz dicht sein."

Jeder Einzelne von uns ist sündig und verfehlt ohne Gottes Hilfe das große Ziel: Ein Leben in Liebe und Harmonie mit Gott und seinen Mitmenschen. Jeder Einzelne von uns ist (räulich, zeitlich, mental und sensorisch, etc.) "begrenzt" und vor allem fehlerhaft. Und jeder Einzelne von uns hat es nötig, an den Stellen, wo es hakt, von einem (idealerweise moralisch guten und allwissenden und gnädigen) Gegenüber (die beste aller möglichen) Korrektur(en) zu erfahren.

Von daher bin ich froh, dass dieser liebende Gott uns auch gegenseitig dazu auffordert: "Redet mit jedem Menschen freundlich; alles, was ihr sagt, soll gut und hilfreich sein. Bemüht euch darum, für jeden die richtigen Worte zu finden." "Ermahnt und ermutigt einander immer wieder, solange jenes "Heute" gilt und Gott zu euch redet. Nur so seid ihr sicher, dass ihr euch nicht vor ihm verschließt und die Sünde euch nicht betrügen kann."

Und ich bin froh, dass es - vor allem angesichts des Leidens in diesem Leben - über Gott heißt: "Gott ... behandelt euch als seine Kinder. Welcher Sohn wird von seinem Vater nicht streng erzogen und auch einmal bestraft? Viel schlimmer wäre es, wenn Gott anders mit euch umginge. Dann nämlich wärt ihr gar nicht seine rechtmäßigen Kinder. Außerdem: Haben wir nicht unsere leiblichen Väter geachtet, die uns auch gestraft haben? Wie viel mehr müssten wir dann die Erziehung unseres göttlichen Vaters annehmen, der uns ja auf das ewige Leben vorbereitet. Unsere leiblichen Väter haben uns eine bestimmte Zeit nach bestem Wissen und Gewissen erzogen. Gott aber weiß wirklich, was zu unserem Besten dient. Denn wir sind seine Kinder und sollen ganz zu ihm gehören. Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gestraft wird; denn Strafe tut weh. Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war. Wer nämlich auf diese Weise Ausdauer gelernt hat, der tut, was Gott gefällt, und ist von seinem Frieden erfüllt."
Kurz: Solange wir hier leben, leiden wir. Und so lange wir hier leben, lernen wir (auch und vor allem durch das Leid) und brauchen dringend Korrektur - von Gott und von Menschen. Und über diesen Gott, der uns in unserer Fehlerhaftigkeit nicht belässt und uns dennoch wertschätzt und annimmt hat C.S. Lewis so unvergleichlich gesagt:

"Er nimmt uns an, wie wir sind, aber er lässt uns nicht, wie wir sind!".

Das ist wahre Liebe.

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