Freitag, 11. November 2011

Von der depressiven Nabelschau zu echter Heilung & Veränderung

Es steht geschrieben: “Untersucht euch selbst, ... Prüft euch selbst!" (2Kor 13:5). Uns ist geboten, uns selbst zu erkennen. Doch dieser erste Schritt dient allein dazu uns wachzurütteln aus unsererm egozentrischen Selbstbild (je nach Veranlagung: als selbstzentriertes "Opfer der anderen" oder aber in ebenso egozentrischer Manier: als selbstgerechter "Massstab für andere") und zu erkennen, wer wir wirklich sind: hilflose und im Herzen verwundete und zu "wahrer Gutheit" aus eigener Kraft unfähige Menschen.

Kurz, Jesus ist mit denen, die den Schaden in ihren Herzen erkannt haben, einer Meinung: Wir schaffen es nicht aus eigener Kraft, sondern brauchen, wie die Weintraube, 'Hilfe von außerhalb unserer selbst': "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun." (Joh 15:5)

Darum dürfen wir nicht in der Selbsterkenntnis "stecken bleiben":

Die Heilung unserer Wunden und die Korrektur unserer Fehlhaltungen liegt vielmehr in einem zweiten Schritt: Der Erkenntnis des auferstandenen Christus, der allein fähig ist, unser Herz zu heilen und unsere Sünde, mit der wir an anderen schuldig wurden zu vergeben: "...Er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt. " (Jes 53:5) Diese wahre Veränderung der Ursachen (d.i. unserer Herzen) im Gegensatz zur behaviouristischen Korrektur der Symptome (d.i. unseres Verhaltens) kann uns nur Christus schenken: Er allein kennt unser Herz, Er allein hat unsere Schuld am Kreuz für uns bezahlt und Er allein ist in der Lage, die Wunden in unseren Herzen zu heilen.

Doch wie geht das?

Um Christus zu erkennen, müssen wir ihn "sehen". Darum heißt es "...lasst uns aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens..."(Heb 12:1-2). Nur der Blick auf Christus ist es letztlich, durch den wir geheilt, geheiligt und befreit werden - um ihm jeden Tag ein Stück ähnlicher zu werden, oder wie Paulus es ausdrückt: "Nun aber schauen wir alle mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn ..., und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist." (2Kor 3:18)

Doch wie kann ich diesen auferstandenen und in die unsichtbare Welt entrückten Christus "sehen", der mich heilt und mir vergibt? Zu allererst in der Heiligen Schrift, in der es heißt: "Ihr sucht in der Schrift, denn ihr ... habt das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeugt" (Joh 5,39). Aber auch in der Natur: "Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt." (Rö 1:20)

Erst wenn wir Christus in der Schrift begegnen und an seiner Vollkommenheit und in seinen Worten unsere Unvollkommenheit erkennen undwie sehr das Bild Gottes in uns, dem wir ähneln sollten (1.Mo 1:26) zerbrochen ist, werden wir ihm unsere Schuld & Fehler bringen und Ihn um Vergebung und Heilung bitten. Dann erst beginnt das wahre Leben, für das wir geschaffen wurden.

Und in diesem Leben können (und wollen) wir (von Herzen gerne) bleiben.

Und wie geht dieses"bleiben in ihm (s.o., Joh 15:5)?": Vor allem durch den Glauben an die Predigt des Evangeliums (1.Joh 2:24), durch die Gemeinschaft mit Christus im Abendmahl (Joh 6:56), im Halten seiner Gebote (Joh 14:23) und vor allem durch die aus diesem Glauben an die vollkommene Vergebung unserer Lebensschuld, der prozesshaften Heilung der uns zugefügten Lebenswunden und des völligen von-Gott-angenommen-seins entspringende Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen (Gal 5:6, 1.Joh 3:17), die sich in einer tatsächlich praktizierten Nächstenliebe manifestiert (Jak 2:14ff).

Darum: "Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben" (Hebr 4,16 ), "...lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist" (Hebr 12,1 ) und "...solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann..." (Gal 6,10)

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